Schloss Stolzenfels


Das Schloss Stolzenfels steht im Koblenzer Stadtteil Stolzenfels auf der linken Seite des Rheins. Gegenüber dem neugotischen Bauwerk steht oberhalb der Lahnmündung die Burg Lahneck.
In den Jahren 1242 bis 1259 errichtete der Trierer Erzbischof Arnold von Isenburg die Burg Stolzenfels als kurtrierische Zollburg. Der noch heute erhaltene fünfseitige Bergfried entstand 1248. Burg Stolzenfels wurde von den Erzbischöfen Kuno und Werner von Falkenstein in den Jahren 1388 bis 1418 mit einem Wohnturm sowie dem Palasbau auf der Rheinseite erweitert. Damals wurde die Burg als Wohnsitz genutzt. Die Rolle der Zollburg übertrug Werner von Falkenstein den Rhein abwärts auf die von Kuno 1371 erbaute Burg Kunostein, die am Ort des späteren Schloss Engers lag.
Im Jahr 1632 wurde Burg Stolzenfels erst von den Schweden und anschließend für jeweils zwei Jahre (1634 und 1646) von den Franzosen besetzt. Nach ihrer Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch die Franzosen 1688 lagen die Ruinen 150 Jahre lang brach. Obwohl Napoleon nach seinem Abzug Eigentümer der Ruine Stolzenfels war, machte die Stadt Koblenz sie im Jahre 1815 dem Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. (späterer Preußen-König) zum Geschenk.
Der Sohn Königs Friedrich Wilhelm III., nahm jedoch erst 1823 die Burg Stolzenfels an. Im Jahre 1826 ließ er von dem Architekten Johann Claudius Lassaulx die klassizistisch-neuromanische Pfarrkirche errichten. Dieser ließ die Burg als Sommersitz wieder aufbauen und bis 1842 entstand unter Mitwirken Karl Friedrich Schinkels das heutige Schloss. Unverkennbar sind die Einflüsse der englischen Neugotik und Schinkels romantischer Stil. Im Jahre 1842 waren der Ausbau und die Renovierung des Schlosses beendet. Am 14. September 1842 zog König Friedrich Wilhelm IV. schließlich ein. Hohen Besuch bekam das Schloss Stolzenfels im Jahre 1845 von der englischen Königin Viktoria.
Heute lassen sich die Torgebäude, der gotische Wohnturm, Palas und gewölbte Rittersaal, der Pergolagarten und der Bergfried besichtigen. Im Rittersaal befinden sich historische Sammlungen von Waffen und Trinkgefäßen. Die Besucher werden in Filzpantoffeln durch die wunderschönen Räume geführt. Im mittelalterlichen Wohnturm befindet sich ein Saal mit Wandmalereien des Berliner Malers Hermann Stilke. Sie zählen heute zu den bedeutendsten Werken der rheinischen Hochromantik. Neben südlichen Einflüssen (z. B. Springbrunnen im Pergolagarten) begegnet der Besucher einer bunten Inneneinrichtung, die durch die Sammeltätigkeit Friedrich Wilhelms IV. zustande kam.
Seit 2002 ist das Schloss Stolzenfels Teil des von der UNESCO ausgezeichneten Weltkulturerbes "Oberes Mittelrheintal".
Regelmäßige Veranstaltungen
- Rhein in Flammen Großfeuerwerke und Schiffskonvoi am 2. Samstag im August entlang Spay, Braubach mit der Marksburg, Brey, Rhens, Koblenz-Stolzenfels mit Schloss Stolzenfels, Lahnstein mit der Burg Lahneck und der Mündung der Lahn zum Höhenfeuerwerk von der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz.