Zum Inhalt springen

Stroke Unit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. März 2004 um 13:04 Uhr durch Pagan.poet (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Stroke Unit


Spezielle medizinische Überwachungseinheit (engl.:Unit) in der Neurologie für Patienten, die einen Schlaganfall (engl.:Stroke) erlitten haben.

Es gibt zwei Formen des Schlaganfalls, die ähnliche Symptome auslösen, jedoch grundsätzlich gegenseitige therapeutische Maßnahmen erfordern:



(1) Der Hirninfarkt

Bei einem Hirninfarkt wird ein Teil des Gehirns mit Blut unterversorgt, das betroffene Gewebe stirbt ab. Dies geschieht meist, weil sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) löst, mit dem Blutfluß ins Gehirn gespült wird und dort ein Gefäß verschließt.

Wird schnell gehandelt, und sprechen keine anderen Risikofaktoren wie hohes Alter oder schwerwiegende Vorerkrankungen dagegen, kann innerhalb von drei Stunden versucht werden, diesen Thrombus aufzulösen (Lyse-Therapie), um das Hirngebiet, das von diesem Gefäß versorgt wird wieder zu durchbluten und die Symptome zu mindern.

Da hierbei die Blutgerinnung insgesamt für Stunden stark herabgesetzt wird, besteht die Gefahr für den betroffenen Patienten, Blut nach außen (durch zum Beispiel zuvor nicht erkannte Sturzverletzungen) oder, noch eher, in innere Organe (im schlimmsten Fall in das geschädigte Hirnareal) zu verlieren. Ziel der Stroke Unit ist es hier, die Kreislaufsituation des Betroffenen in engen Intervallen zu beobachten und zu stabilisieren, und eine Änderung der Symptomatik frühzeitig zu erkennen.

Nach einem Hirninfarkt gibt es vor allem drei Ansätze, um eine erneute Unterversorgung des Gehirns zu vermeiden:

-Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung werden angesetzt.

-Ein leichter Bluthochdruck ist, vor allem bei einer bekannten Verengung der Halsgefäße, erwünscht.

-Rasch wird begonnen, den Patienten in seinen erhaltenen Fähigkeiten zu fördern.



(2) Die Hirnblutung

Bei einer Hirnblutung ist ein Gefäß innerhalb des Hirns gerissen, Blut tritt in umliegendes Gewebe ein und zerstört es.

Eine Lyse-Therapie ist hier nicht möglich.

Hier kann nur indirekt eingegriffen werden, um eine weitere Blutung und somit eine Verschlimmerung der Symptome zu verhindern.

-Blutgerinnungshemmende Medikamente werden abgesetzt.

-Ein eventueller Bluthochdruck wird medikamentös gesenkt.

-Patienten haben zur eigenen Schonung strenge Bettruhe zu halten.