Luxemburg
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Wahlspruch: Mir wëlle bleiwe wat mir sinn | |
Amtssprachen | Französisch, Deutsch und Luxemburgisch; Nationalsprache ist Luxemburgisch (laut Gesetz vom 24. Februar 1984), Legislativsprache ist Französisch und Deutsch |
Hauptstadt | Luxemburg |
Staatsoberhaupt | Großherzog Henri |
Premierminister | Jean-Claude Juncker |
Fläche | 2.586 km² (166.) |
Einwohnerzahl | 462.690 (Stand 04/2005) (162.) |
Bevölkerungsdichte | 181 Einwohner pro km² (45.) |
BIP - Total (Nominal) - Total (PPP) - BIP/Einw. (Nom.) - BIP/Einw. (PPP) |
2005 (geschätzt) $35,62 Milliarden (61.) $30,674 Milliarden (94.) $77.595 (1.) $66.821 (1.) |
Staatsgründung | Souveränität: 1815 Unabhängigkeit 1839 Neutralität 1867 |
Nationalfeiertag | 23. Juni |
Währung | Euro |
Zeitzone | UTC+1 |
Nationalhymne | Ons Heemecht |
Kfz-Kennzeichen | L |
Internet-TLD | .lu |
Vorwahl | +352 |
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Das Großherzogtum Luxemburg ist ein Staat in Mitteleuropa. Es grenzt an Frankreich und Belgien sowie an die deutschen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland.
Geographie
Der Norden des Landes ist ein Teil der Ardennen und wird Ösling genannt. Es liegt auf durchschnittlich 400 bis 500 Metern über dem Meeresspiegel. Die Landschaft im Ösling ist geprägt von bewaldeten Bergen und Hügeln und tiefen Flusstälern, wie zum Beispiel der Sauer. Mit 560 Metern stellt die Colline Kneiff in Huldange (deutsch: Huldingen) die höchste Erhebung des Landes dar. Im Süden liegt das fruchtbare Gutland, das zum Lothringer Stufenland gehört. Dieses Gebiet weist eine höhere Bevölkerungs- und Industriedichte als das Ösling auf. Der niedrigste Punkt des Landes, Spatz genannt (129 Meter ü.M.), befindet sich am Zusammenfluss von Sauer und Mosel in Wasserbillig.
Da das Klima des Landes durch atlantische Westwinde beeinflusst wird, sind die Temperaturen und Niederschlagswerte im allgemeinen mäßig.
Wichtige Flüsse Luxemburgs sind die Mosel, die im Südosten den Grenzfluss zu Deutschland bildet, die Sauer, die Our und die Alzette.
Siehe auch: Flüsse in Luxemburg
Bevölkerung

Luxemburg hat etwa 462.500 Einwohner. Nationalsprache ist Luxemburgisch ("Lëtzebuergesch"), eine moselfränkische Mundart des Hochdeutschen. Luxemburg besitzt einen hohen Ausländeranteil von 38,6 Prozent (2004). 14,1 Prozent der Gesamtbevölkerung sind Portugiesen, 4,8 Prozent Franzosen, 4,2 Prozent Italiener, 3,5 Prozent Belgier, 2,3 Prozent Deutsche und 1,0 Prozent Briten (2004). 7.500 Ausländer arbeiten bei den in Luxemburg angesiedelten europäischen Institutionen. Den niedrigsten Anteil hat die ausländische Bevölkerung in der Gemeinde Hoscheid - auf deren 418 Einwohner kommen 12,2 Prozent Ausländer - den höchsten hat Fels (franz. Larochette) mit 61,5 Prozent. In der Hauptstadt liegt er bei circa 53,7 Prozent. Dem Patriotismus und der Verbundenheit mit der Heimat wird in Luxemburg trotz allem einen sehr hohen Stellenwert zugesprochen, unter anderem in der (aus der Zeit der Okkupation übernommenen) Parole "roude Leiw huel se" oder aber auch "Mir welle bleiwen wat mir sin" (wir wollen bleiben was wir sind).
Des Weiteren arbeiten in Luxemburg etwa 106.900 Grenzpendler aus den umliegenden Nachbarregionen (2003). 52,3 Prozent der Pendler kommen aus dem französischen Lothringen, 27,3 Prozent aus Belgien und 20,3 Prozent aus Deutschland (2003). Nach Schätzungen bekennen sich etwa 90 Prozent der Bevölkerung zum römisch-katholischen Glauben.
Im Jahr 1986 wurde das Volk Luxemburgs mit dem Karlspreis der Stadt Aachen ausgezeichnet. Hiermit wurde anerkannt, dass Luxemburger zu überzeugten Europäern der ersten Stunde zählen und luxemburgische Politiker wichtige Beiträge zur europäischen Einigung geleistet haben. Der Text, der an Jean (Johann) Großherzog von Luxemburg stellvertretend für sein Volk überreichten Medaille lautet: Karlspreis der Stadt Aachen 1986. Das Volk Luxemburgs, Vorbild der Beharrlichkeit auf dem Weg zur Einheit Europas.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Luxemburgs
Die ersten Besiedlungsspuren im Gebiet des heutigen Luxemburg stammen von den Kelten, die schon im 2. Jahrhundert v. Chr. hier siedelten. Um 58-51 v. Chr. eroberte Gaius Julius Cäsar Gallien und so gehörte auch Luxemburg zum Imperium Romanum. Im 5. Jahrhundert n. Chr. verdrängten die Franken, wie in ganz Gallien, die römische Herrschaft. Wandermönche sorgten für eine allmähliche Christianisierung. 698 wurde bereits das Kloster Echternach von dem angelsächsischen Missionar Willibrord gegründet.
963 wurde die Stadt Luxemburg und die Grafschaft Luxemburg von Graf Siegfried gegründet. Er erwarb den kleinen Bockfelsen im Alzettetal durch einen Tauschhandel mit dem St.-Maximin-Kloster in Trier, dem er dafür Land im heutigen Ösling (Feulen) gab. Damit war der Grundstein für das Haus Luxemburg gelegt, woraus später 5 römisch-deutsche Kaiser oder Könige entspringen sollten (Heinrich VII. (1308), Karl IV. (1346, zweite Wahl 1347; Kaiser seit 1355), Wenzel (Wahl zum römisch-deutschen König erfolgte noch zu Lebzeiten Karls 1376), Jobst von Mähren (1410; umstrittene Wahl zwischen ihm und Sigismund) und Sigismund (1410 und noch einmal 1411 gewählt)).
Im Jahre 1354 wurde Luxemburg unter der Herrschaft Wenzels I. von Kaiser Kaiser Karl IV. zum Herzogtum erhoben.
Unter Karl IV. gehörten Luxemburg und Teile Belgiens zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. 1482 fiel es an die Habsburger, 1555 an deren spanische Linie, die 1659 im Pyrenäenfrieden den Süden von Diedenhofen bis Montmédy an Frankreich abtreten musste (1. Luxemburger Teilung). 1684 bis 1697 war das Land infolge der Reunionen Ludwigs XIV. in französischem Besitz. Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg fällt Luxemburg 1713 an die Österreichischen Niederlande, 1795/1801 bis 1814 gehörte es zu Frankreich.
Auf dem Wiener Kongress wird das Großherzogtum in den Deutschen Bund und gleichzeitig in Personalunion mit dem Königreich der Niederlande verbunden (2. Teilung). Jedoch wird es ein souveränes Großherzogtum. 1830 schloss es sich der belgischen Revolution an; die wallonische Westhälfte wurde 1839 an Belgien abgetreten. Diese 3. Teilung wird allerding erst als der Beginn der eigentlichen Souveränität gesehen. Auch nach der Auflösung des Deutschen Bundes (1866) blieb Luxemburg weiterhin im Deutschen Zollverein (1843-1919). Um den Absichten Napoleons III., Luxemburg zu annektieren, entgegenzutreten, wurde es durch den Londoner Vertrag von 1867 für neutral erklärt. Nach dem Aussterben des Mannesstammes des niederländischen Königshauses gelangten 1890 die früheren Herzöge von Nassau in Luxemburg an die Regierung. Damit hat Luxemburg seine eigene Dynastie, das Haus Nassau-Weilburg. Seit 2000 regiert der sechste Spross dieser Dynastie Großherzog Henri.
Im Ersten Weltkrieg (1914-1918) wurde das neutrale Luxemburg von den Truppen des deutschen Kaiserreiches besetzt.
1922 schloss es mit Belgien eine Zoll- und Wirtschaftsunion ab.
Im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) wurde das immer noch neutrale Land von der deutschen Wehrmacht besetzt, ab 1942 sogar vom Dritten Reich annektiert, und hatte besonders schlimm unter der Nazi-Diktatur zu leiden. So versuchten die Besatzer, Luxemburg zu "germanisieren". Dies beinhaltete, dass französische Vor- und Nachnamen verdeutscht wurden (nicht immer sinngemäß). Der Gebrauch der französischen Sprache sowie französischer Ausdrücke im "Lëtzebuergesch" wurde verboten. Eine Untergrundorganisation gab es zwar in Luxemburg, doch war sie aufgrund der Größe nicht mit der in Frankreich zu vergleichen. Allerdings bekundete die Bevölkerung offen ihre tiefe Abneigung gegenüber den Besatzern. So war Luxemburg der einzige besetzte Staat, der mit einem Generalstreik gegen die Zwangsrekrutierung protestierte. Andere, subtilere Arten des Protestes waren der sog. "Spéngelkrich" und die durch die Nazis erhobene Volkserhebung, in der über 90 % der Bevölkerung angaben, Luxemburger zu sein, sich dem luxemburgischen Staat angehörig zu fühlen und als Muttersprache "Lëtzebuergesch" zu reden. Die Erlebnisse des Zweiten Weltkrieges und insbesondere die zwanghafte "Verdeutschung" förderten die vermehrte Aufnahme französischer Ausdrücke in die Luxemburger Sprache und festigten die Sprache "Lëtzebuergesch" als nationales Symbol. Viele Ortschaften wurden im Weltkrieg zerstört, insbesondere während der Ardennenoffensive, welche den Norden des Landes schwer traf. Junge Luxemburger, welche vor der Zwangsrekrutierung ins Ausland fliehen konnten, schlossen sich mehrheitlich den Alliierten an. Sie nahmen, in ein belgisches Bataillon integriert, an der Landung in der Normandie teil. Luxemburg gehört offiziell zu den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Zoll- und Wirtschaftsunion schrittweise auf die Niederlande ausgedehnt (Benelux-Staaten). 1948 wurde formell die seit 1867 bestehende "immerwährende Neutralität" aufgehoben. 1952 wird Luxemburg Sitz der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), auch Montanunion genannt.
Unter den Kabinetten Dupong (1945-1953) und Bech (1953-1958) wurde Luxemburg Mitglied
- der Vereinten Nationen (1945),
- des Europarats,
- der OEEC (Vorläufer der OECD),
- der NATO,
- der Montanunion,
- der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und
- der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM).
Luxemburg ist Gründungsmitglied der Europäischen Union und ist heute Sitz des EU-Ministerrates, des Europäischen Gerichtshofes, der EU-Kommission, der Europäischen Investitionsbank und des Europäischen Rechnungshofes. Am 1. Januar 2002 wurde auch in Luxemburg der Euro als offizielles Zahlungsmittel im Bargeldverkehr eingeführt.
Politik
Luxemburg ist eine konstitutionelle Monarchie in Form einer parlamentarischen Demokratie. Laut der Verfassung von 1868 ist das Staatsoberhaupt der Großherzog. Die Gesetzgebung ist Aufgabe des Einkammerparlaments, das alle fünf Jahre gewählt wird (immer dann, wenn Europawahlen sind).
Die exekutive Gewalt wird vom Großherzog und der Regierung ausgeübt. Die aktuelle Regierung ist seit dem 31. Juli 2004 im Amt und setzt sich zusammen aus dem Premierminister, der auch den traditionellen Titel Staatsminister führt, zwölf Ministern, einem delegierten Minister und einer Staatssekretärin. Ein beratendes Organ ist der Staatsrat, der aus 27 Mitgliedern besteht und zu je einem Drittel vom Parlament, vom Großherzog und vom Staatsrat selbst ernannt wird. Wer einmal in das luxemburgische Wählerverzeichnis eingetragen ist, hat eine Wahlpflicht.
- Siehe auch: Liste der Premierminister von Luxemburg, Liste der Großherzöge Luxemburgs, Liste der Parteien in Luxemburg
Justiz
Im Großherzogtum gibt es drei Friedensgerichte (in Esch-sur-Alzette, Luxemburg und Diekirch), zwei Bezirksgerichte (in Luxemburg und Diekirch) und einen Oberen Gerichtshof (Luxemburg), der den Berufungsgerichtshof und den Kassationshof umfasst.
Des Weiteren gibt es ein Verwaltungsgericht (in Luxemburg) und einen Verwaltungsgerichtshof (Luxemburg) sowie einen Verfassungsgerichtshof (Luxemburg).
Militär
Luxemburg besitz eine kleine, ca. 900 Soldaten starke Freiwilligenarmee. Diese ist in ein Infanteriebatallion und zwei Aufklärungskompanien gegliedert. Eigene Marine- und Luftstreitkräfte besitzt Luxemburg jedoch nicht.
Luxemburger Soldaten sind an SFOR und KFOR sowie an der ISAF-Mission beteiligt.
Der Verteidigungshaushalt betrug 2003 193 Millionen Euro oder 0,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Verwaltungsgliederung
Das Land wird untergliedert in drei Distrikte (Grevenmacher, Luxemburg, Diekirch) mit zwölf Kantonen und 118 Gemeinden.
Siehe auch: Liste der Distrikte in Luxemburg
Kultur
Bibliothekswesen
Entwicklung Buch- und Bibliothekswesen
Das Buch- und Bibliothekswesen entwickelte sich aufgrund der politischen Situation nur zögerlich in Luxemburg. Auf dem Territorium des ehemaligen Herzogtums gab es viele bedeutende Klosterbibliotheken, wie zum Beispiel in Echternach, Orval und in Luxemburg (Stadt) die Münsterabtei sowie die Bibliothek des 1773 aufgelösten Jesuitenordens. Während der Französischen Revolution gelangte 1795 ein Teil dieser Bücher in die „Écoles Centrales“ oder später auch in ein „Dépôt littéraire“, viele Bücher werden jedoch auch als Kriegsbeute in ganz Europa verstreut. Trotzdem entsteht 1798 in Luxemburg die erste öffentliche Bibliothek, aus der sich etwa 50 Jahre später die heutige Nationalbibliothek entwickelt. Diese zentrale Bibliothek entsteht erst, als 1848 die Stadtbibliothek Luxemburg, die Bibliothek des Athenäums und die Bibliothek der Gesellschaft für Forschung und Erhaltung der geschichtlichen Denkmäler im Großherzogtum Luxemburg zusammengelegt werden. Die Bibliothek konnte im Laufe der Zeit zur wichtigsten zentralen Dokumentationsstelle des Landes ausgebaut werden. Heute ist die Nationalbibliothek für den Erhalt des Bestandes an luxemburgischen Druckwerken zuständig. Sie sammelt alle in Luxemburg gedruckten und verlegten Veröffentlichungen und erwirbt im Ausland verlegte Veröffentlichungen mit Bezug zu Luxemburg oder von Luxemburgern. Die Luxemburgensia-Abteilung umfasst 150.000 Bände sowie 3.000 Zeitschriftentitel. Die Nationalbibliothek ist die größte wissenschaftliche Bibliothek Luxemburgs. Alle Wissenschaftsbereiche sind hier vertreten. Der Allgemeinbestand umfasst rund 750.000 Bände und 3.500 internationale Zeitschriftentitel aller Disziplinen. In den Lese- und Nachschlageräumen sind rund 30.000 Bände frei zugänglich. Pro Jahr wird der Allgemeinbestand um rund 10.000 Bände erweitert.
Nicht nur das Bibliothekswesen, sondern auch das Buchwesen an sich entwickelte sich relativ spät in Luxemburg. Die ersten Druckschriften erschienen erst gegen Ende des 16. Jh., das erste vollständig in luxemburgischer Sprache gedruckte Buch im Jahre 1600. Außer an Schulbücher und religiöse Handschriften gab es keine Nachfrage an Büchern. Erst 1704 erschien die erste luxemburgische Zeitung in französischer Sprache („La Clef du Cabinet des Princes“), 1824 die erste Zeitung in deutscher Sprache („Luxemburger Wochenblatt“).
Gesetzgebung
Für die öffentlichen Bibliotheken Luxemburgs gibt es nationales Bibliotheksgesetz. Der nationale Bibliothekarsverband ALBAD, gegründet 1991, hat die einzigen allgemeinen Standards und Richtlinien für öffentliche Bibliotheken entwickelt: "Das Positionspapier der öffentlichen Bibliotheken des Großherzogtums Luxemburg". Dieses Papier stellt die gegenwärtige Lage, die Aufgaben der öffentlichen Bibliotheken, Richtlinien und Empfehlungen dar. Gefordert wird die Einführung eines Bibliotheksgesetzes, welches den Aufbau einer bibliothekarischen Zentralinstitution voraussetzt, eine Art nationale Bibliothekszentrale, welche unabdingbar ist, um ein leistungsfähiges, flächendeckendes und professionelles Bibliothekswesen in Luxemburg aufzubauen. Außerdem werden eine qualifizierte Ausbildung sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Bibliothekare gefordert. Bisher ist eine bibliothekarische Ausbildung oder ein Fachhochschulstudium in Luxemburg nicht möglich. Momentan arbeiten in Luxemburgs nationalen Bibliotheken nur 13 professionelle Bibliothekare, davon haben 8 in Belgien ihren Abschluss gemacht, 4 in Deutschland und einer in Frankreich.
Struktur
Luxemburg verfügt über acht öffentliche Bibliotheken in sieben Kommunen. Sechs Gemeindebibliotheken in Esch/Alzette, Luxemburg, Differdingen, Düdelingen, Eschdorf und Grevenmacher sowie zwei Vereinsbibliotheken in Bonneweg und Ulflingen. Diese sieben Kommunen von insgesamt 118 im Großherzogtum sind für die Medienversorgung der luxemburgischen Bevölkerung zuständig.
Die ungleichmäßige geographische Verteilung von öffentlichen Bibliotheken in Luxemburg hat zur Folge, dass fast alle Bibliotheken, nicht nur einen rein kommunalen, sondern auch einen regionalen Charakter besitzen, d. h. sie decken mehrere Kommunen ab und versorgen ein größeres Einzugsgebiet als angedacht.
Die luxemburgische Sprachsituation erfordert außerdem eine kostenintensive Anschaffung von Literatur in mindestens drei Sprachen, d. h. jedes Buch über ein bestimmtes Thema muss in mindestens zwei Sprachen (dt. & frz.) angeschafft werden.
Die 8 öffentlichen Bibliotheken haben insgesamt einen Bestand von ca. 207.000 Medien bei ca. 440.000 Einwohnern (2.586 km²). Das sind ca. 0,47 Medien pro Einwohner, das bedeutet es gibt eine öffentliche Bibliothek für 55.000 Einwohner.
Im Vergleich: Das Saarland verfügt über 22 öffentliche Bibliotheken mit zusammen 1.020.000 Medien bei ca. 1.100.000 Einwohnern (2.570 km²). Das sind ca. 0,92 Medien pro Einwohner (eine öffentliche Bibliothek für 50.000 Einwohner). Das Département de la Moselle hat 135 öffentliche Bibliotheken mit insgesamt ca. 2.000.000 Medien (ohne die Zweigstellen) bei ca. 1.050.000 Einwohnern (6.216 km²). Das sind ca. 1,9 Medien pro Einwohner (eine öffentliche Bibliothek für 7.700 Einwohner). Und die belgische Provinz Luxemburg verfügt über 33 öffentliche Bibliotheken mit zusammen ca. 550.000 Medien bei ca. 250.000 Einwohnern (4.418 km²). Das sind ca. 2,2 Medien pro Einwohner (eine öffentliche Bibliothek für 7.500 Einw.)
Wichtige wissenschaftliche Bibliotheken sind neben der Bibliothèque National, das Centre Universitaire, einige Spezialbibliotheken (Centre national de la littérature, Bibliothèque du Grand Seminaire etc.), die Bibliotheken der ausländischen Kulturinstitute und die Bibliotheken europäischer Institutionen: die Europäische Kommission, das Europaparlament, der Europäische Gerichtshof und die Europäische Investitionsbank etc.
Weitere Themen
- Liste der Städte im Großherzogtum Luxemburg
- Liste der Gemeinden im Großherzogtum Luxemburg
- Portal Benelux
Weblinks