Sierning
Staat: Österreich
Land: Oberösterreich
Postleitzahl: A-4522
Fläche: 38,2 qkm
Politischer Bezirk: Steyr-Land
Ortschaften
Gründberg; Hilbern; Neuzeug; Steinfeld; Pichlern; Sierninghofen; Letten; Pachschallern; Ober- und Niederbrunnern; Hausleiten; Paichberg; Oberwallern; Frauenhofen;
Einwohner
Stand 1.1.2004: Hauptwohnsitze: 8.738 und Nebenwohnsitze: 415 (Gesamt: 9.153) Die Entwicklung der Einwohnerzahlen: 1857 wurden 5539 Einwohner gezählt. Um 1900 zählte man 6484 Bewohner, Sierning war dadurch 7.größte Gemeinde Oberösterreichs. 1934 wurden nur mehr 6236 Seelen gemeldet, 1951 zählte man 7035 Einwohner. Im Jahre 1971 wurden 8183 Einwohner registriert. Zwanzig Jahre später meldete man im Ort eine Abnahme der Bevölkerungszahl, es wurden 7845 Seelen gezählt.
Die Einwohnerzahlen belegen, dass Sierning einen ständigen Zuwachs verzeichnen kann!
Gemeinderat 37 Mitglieder (25 SPÖ, 10 ÖVP, 2 FPÖ) Betriebe ca. 300 Vereine ca. 120
Das Wappen
In einem geteilten Schild befindet sich ein roter Wolf auf weißem Grund. Das untere Drittel ist in Grün gehalten, eine Erinnerung an die einstige Herrschaft Steyr. Das Wappentier verweist auf das Bistum Passau, das einst hier in der Pfarre ihren Einfluß ausübte.
Kultur- und Naturschönheiten
Die Kirche Hl. Stephan wurde bereits 777 urkundlich erwähnt und ist somit eine der ältesten im Bezirk Steyr-Land. Das Schloss Sierning wurde um 1600 errichtet und besitzt schöne Arkaden im offenen Hof. Das Haus in der Bahnhofstraße 6 steht unter Denkmalschutz. Der Entwurf dürfte vom Stadtbaumeister und Barockarchitekten aus Steyr, Hayberger, stammen. In Sierning finden Sie zahlreiche Kleindenkmäler!
Kaum ein Gebiet in der näheren Umgebung von Sierning ist so vielen Menschen ein Begriff, wie der als Kuhschellenböschung bekannte Hang in Sierninghofen- Neuzeug. Spaziergänger und Wanderer sowie Naturliebhaber kommen hier gleichwohl auf ihre Rechnung. Nur selten paart sich Blumenpracht und eindrucksvolle Lage in solcher Weise, noch dazu unmittelbar an Siedlungsgebiete angrenzend und in Minutenschnelle erreichbar.
Die "gewöhnliche Kuhschelle" ist die Leitpflanze des Gebietes!
Geschichte/Wirtschaft
Mit nahezu 9000 Einwohnern ist die Marktgemeinde Sierning die größte Gemeinde des Bezirkes Steyr-Land. Ihre Bedeutung in der Region Pyhrn Eisenwurzen resultiert aus ihrer traditionsreichen Geschichte und der Lage an wichtigen Verkehrswegen.
Streufunde belegen, dass der Raum Steyr bereits von den Römern bereist wurde. Zur Zeit der Völkerwanderung wurden dann slawische Siedler sesshaft, die in den ausgedehnten Wäldern lebten und jagten. Herzog Tassilo III berichtet in der Stiftungsurkunde für das nahegelegene Kloster Kremsmünster (777) von ihnen und erwähnte dabei zum ersten Mal den Ortsnamen Sirnicha (slawisch Crnica).
Ebenfalls im Jahr 777 erfolgte auch die Gründung einer eigenen Pfarre durch das Bistum Passau. Aus dieser Mutterpfarre sind bis heute nicht weniger als 27 selbständige Tochterpfarren hervorgegangen, darunter so bedeutende wie die ehemaligen Stifte Garsten und Gleink.
1588 prägte Sierning die Geschichte Oberösterreichs erneut, als einer der ersten Bauernaufstände des Landes von hier seinen Ausgang nahm und sich auf die gesamte Eisenwurzen ausdehnte. Der Tumult konnte schließtlich nur durch kaiserlichen Erlass geschlichtet werden.
In wirtschaftlicher Hinsicht war die Gemeinde Sierning - mit dem bereits 1451 urkundlich erwähnten Ortsteil "Neuzeug" - eines der bedeutendsten Zentren der Eisenverarbeitung hierzulande. Blankwaffen, Messer, Ahlen und viele andere Produkte aus Eisen wurden hier über Jahrhunderte erzeugt. Sogar der Industriepionier Josef Werndl nutzte die Wasserkraft der Steyr und errichtete im Ortsteil Letten das Stammhaus seiner "Ersten Österreichischen Waffenfabriks AG". Ackerbau und Viehzucht im Umland sowie zahlreiche Gewerbebetriebe leisteten ebenfalls ihren Beitrag dazu, dass die Bevölkerung früh zu Wohlstand und Ansehen gelangte.
Heute ist Sierning eine dynamische, aufstrebende Gemeinde mit zahlreichen Betrieben!
Lage und Beschreibung
Eine Marktgemeinde zwischen der Eisenstadt Steyr und dem Kurort Bad Hall, an dem schönen Steyr-Fluss gelegen. Sierning liegt auf mehreren Terassen und verfügt über bequeme, gut ausgebaute Fuß- und Radwege (gekennzeichnete Radwege); aktiver Landschaftsschutz und eine funktionierende Altstoffentsorgung bilden die Basis für ein wunderbares Erholungsgebiet. Ein familienfreundliches Freibad, eine Sauna (samt Dampfbad), viele Tennisplätze (Hallen- und Freiplätze), Minigolfanlage, Kegelbahnen und vieles mehr bilden zahlreiche Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung.
Sierninger Lied
I woaß ma a Gögnd und in dö ziagts mi hin, ös is ma net guat, wann i anders wo bin dort han i dös erstmal in dWelt einigschaut und hiatzt wo i groß bin vakünd i enks laut. Sierning kunnt mi net bessa gfreun, Hoamat bist und bleibst die mein, und kam i a woaß Gott wo hi, mei Lebtag nia vagiß i die.
Zwischn Steia und Hall liegts a wengal versteckt; wias Veigal in Hag, das so gustali schmeckt; glei druntn is Steirtal, sGebirg leicht hintnah; mechst stundnlang hinschaun, so schen is vo da. Sierning kunnt mi net bessa gfreun, Hoamat bist und bleibst die mein, und kam i a woaß Gott wo hi mei Lebtag nia vagiß i die.
Und uma um Sierning wia guat is das Land, alls wachst und alls bliaht und so schen stehts beinand. Dös Korn und da Woaz und dös wundaschen Obst; beiß eini amal, dass das a mit mir lobst. Sierning kunnt mi net bessa gfreun, Hoamat bist und bleibst die mein, und kam i a woaß Gott wo hi mei Lebtag nia vagiß i die.
WORTE: Joh. Aug. Sallaberger
WEISE: Hermann Kronsteiner
[www.sierning.at]