Luftangriffe auf Hildesheim
Einige erhaltenswerte Daten können ohne Probleme im Stadtartikel untergebracht werden, zumal auf der Diskussionsseite eh die Quellenlage angezweifelt wird. So ist es eine Datenauflistung, die mit einigen Sätzchen aufgebläht ist. -- Anton-Josef 01:11, 19. Nov. 2010 (CET)
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt Hildesheim Ziel mehrerer alliierter Luftangriffe.
Hildesheim während des Zweiten Weltkrieges
1939 hatte Hildesheim etwa 72.000 Einwohner. Für die meiste Zeit des Krieges galt Hildesheim als zu unbedeutendes Ziel. Das britische Bomber Command unterschätzte das militärische Potenzial der Industrie in und um Hildesheim . [1]Die Hildesheimer Vereinigte Deutsche Metallwarenfabrik produzierte Flugzeugteile, Motoren und Triebwerke. Andere Fabriken produzierten Panzerteile (Senking-Werke), Torpedos (Ahlborn AG) und Gummiwaren (Wetzell Gummiwerke AG). Außerhalb der Stadt stellte die Robert Bosch GmbH Motorkomponenten für die Tiger I und Tiger II-Panzer her. Es gab auch einen großen Rangierbahnhof in Hildesheim.[2]
29. Juli 1944
Während des ersten Luftangriffes auf Hildesheim erlitt die Zuckerraffinerie schwere Schäden und der Rangierbahnhof wurde leicht beschädigt. 34 Personen wurden getötet. Die Stadt selbst blieb unbeschädigt.[2]
12. August 1944
20 Spreng- und 80 Brandbomben fielen auf Hildesheim in der Nacht[2] Die Zuckerraffinerie und die Vereinigte Deutsche Metallwarenfabrik wurden leicht beschädigt. Ein paar Bomben traffen ein Wohngebiet im südlichen Teil der Stadt, ein wurde Haus zerstört und fünf weitere schwer beschädigt. Mehrere Bomben trafen ein Kriegsgefangenenlager. 10 Kriegsgefangenen wurden getötet.[2]
26. November 1944
Von 11 Uhr bis 13.30 Uhr wurden Bomben auf die Wälder im Westen von Hildesheim und auf die Stadt selbst geworfen. Hildesheim war wahrscheinlich eine Ausweichziel (target of opportunity). Es gab keine Personenschäden, nur ein paar Häuser wurden beschädigt im Stadtzentrum. Ein Haus in einer Wohngegend im südwestlichen Teil von Hildesheim wurde zerstört.[2]
13. Februar 1945
Eine Antenne, die mir bei Nacht auf einem Tennisplatz gelöscht wurde. Niemand wurde getötet, aber hunderte von Dächer wurden beschädigt, im Zentrum Stadt und in den Süden und Südwesten Wohngebieten.[2]
Operation Clarion
Als Teil der Alliierten Operation Clarion (Zerstörung der deutschen Verkehrszentren in kleineren Städten) wurde der Rangierbahnhof in Hildesheim am Nachmittag des 22. Februar 1945 angegriffen. Wegen des guten Wetters und der klaren Sicht, wurde das Ziel gut getroffen. Der Rangierbahnhof wurde stark beschädigt, die Stadt selbst erhielt beträchtliche Schäden: 102 Häuser wurden vollständig zerstört, und 106 Häuser und zwei Kirchen erlitten schwere Beschädigungen. 998 Häuser und vier Kirchen wurden leicht beschädigt.[2] Etwa 250 Menschen wurden getötet.[3]
3. März 1945
Am 3. März 1945 wird Hildesheim zum Ausweichziel (target of opportunity) für ein geplanten Luftangriff auf die Stadt Braunschweig bestimmt. Insgesamt fielen 583 Sprengbomben auf einer Wohngegend im östlichen Teil der Stadt. 51 Häuser wurden vollständig zerstört und 58 erlitten schwere Beschädigungen. 22 Häuser wurden leicht beschädigt und 52 Menschen wurden getötet.[2]
14. März 1945
14. März 1945 bombardierten Teile der 1st Air Division mehrere Ziele in der Gegend um Hannover. Darunter waren die Vereinigte Deutsche Metallwerke (VDM) und wieder der Rangierbahnhof in Hildesheim. Während der Rangierbahnhof erneut schwer getroffen und für mehrere Tage deaktiviert wurde, verpassten die Bomber die VDM bombardierten stattdessen die Senking Metall-Werke, und zerstörten diese völlig. Über 150 Menschen wurden getötet, darunter 60 Kriegsgefangenen. In der Stadt selbst wurden 18 Häuser vollständig zerstört und 20 erlitten schwere Schäden. 109 Häuser wurden leicht beschädigt.[2]
22. März 1945
Am 22 März 1945 war Hildesheim das wichtigste Tagesziel der alliierte Bomber-Kommandos. Britischen und kanadischen Bombern wurde befohlen einen Angriff im Rahmen der Area bombing directive auf das Stadtzentrum zu fliegen.[4]Um 2 Uhr begann über 250 Bomber den Angriff. In den folgenden 15 Minuten warfen sie insgesamt 438.8 Tonnen Sprengbomben und 624 Tonnen Brandbomben ab.[5]75 % der Gebäude in Hildesheim wurden zerstört oder beschädigt durch den Angriff, einschließlich fast der gesamten historischen Altstadt.[6] Das Zentrum, mit seiner als Rothenburg des Nordens bekannten mittelalterlichen Bebaung war fast völlig zerstört. Obwohl die berühmte Altstadt keine militärischen Bedeutung hatte wurdesie zerstört.
Ca. 1500 Zivilisten wurden bei den Angriffen im März getötet, von diesen konnten ca. 500 nicht mehr identifiziert werden.[2]
Nach dem Krieg

Rund 34.000 Einwohner oder 46 Prozent der Stadtbevölkerung war am Kriegsende obdachlos.[6]. Der schnelle Wiederaubau mit einfachen Gebäuden prägte das Stadtbild. Glücklicherweise wurden die Kirchen, zwei von Ihnen jetzt UNESCO Weltkulturerbe, kurz nach dem Krieg wieder aufgebaut. In den 1980er Jahren begann eine Rekonstruktion des historischen Zentrums. Einige der unattraktiven Nachkriegsbetonbauten rund um den Marktplatz wurden abgerissen und durch Replikate der Metzger Gildehalle und andere ursprünglichen Gebäude ersetzt. Im Herbst 2007 wurde eine Entscheidung getroffen, für den Wiederaufbau des "Umgestülpten Zuckerhutes", einem ikonischen Fachwerkhaus. Dieser Wiederaufbau sol im Jahr 2010 abgeschlossen werden.
Literatur
- Hermann Meyer-Hartmann: Zielpunkt 52092 N, 09571 O: Der Raum Hildesheim im Luftkrieg 1939–1945. Bernward Verlag, Hildesheim 1985, ISBN 3-87065-352-3 (Schriftenreihe des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek Hildesheim. Bd. 14).
Einzelnachweise
- ↑ The Bomber's Baedeker, PRO London, AIR 14/2662
- ↑ a b c d e f g h i j Meyer-Hartmann: Zielpunkt (siehe Literatur).
- ↑ Lagemeldung 1379 vom 25. 2. 1945, Chef der Ordungspolizei, Berlin, Bundesarchiv Koblenz R 19/341
- ↑ Targets and A/P's for day 22nd, Mar 45, Air Historical Branch RAF, London.
- ↑ Bomber Command Summary of Operations, 22nd Mar 45, Serial No. 1042, Air Historical Branch, London
- ↑ a b Statistisches Jahrbuch für die Hauptstadt des Regierungsbezirks Hildesheim, Jg. 1960/61, 2. Band, Hildesheim, 1961.