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Josef Bürckel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Josef Bürckel, (* 30. März 1895 in Lingenfeld (Pfalz; † 28. September 1944 in Neustadt an der Weinstraße) war ursprünglich Lehrer. Als Funktionär im Dritten Reich wurde er vor allem durch seine Judendeportationen bekannt. Strittig ist nach wie vor, ob er durch Suizid starb oder im Rahmen von Machtkämpfen nach dem Attentat auf Adolf Hitler eliminiert wurde.

1921 erfolgte Bürckels Eintritt in die NSDAP. Fünf Jahre danach wurde er am 24. März 1926 Gauleiter zunächst der Rheinpfalz. Diese wurde später, nach der Rückgliederung des Saarlands aufgrund der Volksabstimmung, mit diesem zur Saarpfalz zu einem gemeinsamen Gau vereinigt. Diesem Gau, den er 1940 als erster deutscher Gauleiter "judenfrei" meldete, stand Bürckel bis zu seinem Tod vor.

Ab September 1930 bis September 1944 war Bürckel Mitglied des Reichstags. Im Jahre 1935 wurde er zum Reichskommissar für die Rückgliederung des Saarlandes ernannt. Nach deren Wiedereingliederung wurde er 1938 Reichskommissar für die Vereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich. 1939 bis 1940 war er vorübergehend Reichsstatthalter von Österreich (der "Ostmark") und Gauleiter von Wien.

Vor Beginn des Krieges mit Frankreich avancierte Bürckel am 2. August 1940 zum Chef der Zivilverwaltung des besetzten Lothringen. Von dort befahl er am 22. Oktober 1940 im Rahmen der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion die Abschiebung aller Juden in Konzentrationslager im unbesetzten Frankreich.