Sonja Henie
Sonja Henie ![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Nation | ![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 8. April 1912 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Oslo | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 155 cm | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 45 kg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sterbedatum | 12. Oktober 1969 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sterbeort | auf dem Flug nach Oslo | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Einzellauf | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Trainer | Howard Nicholson | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Sonja Henie (* 8. April 1912 in Kristiania, heute Oslo; † 12. Oktober 1969 während eines Flugs von Paris nach Oslo) war eine norwegische Eiskunstläuferin.
Sportliche Erfolge
Schon als Elfjährige nahm Sonja Henie an den Olympischen Winterspielen 1924 teil und erreichte den 8. Rang. Bei diesen Spielen fiel sie auf den Po und rief „Hoppla“. Seit diesem Zeitpunkt wurde sie auch Fräulein Hoppla genannt. Während ihrer Kür musste sie auch mehrmals zu ihrem Trainer laufen, um zu fragen, was sie als Nächstes zu tun hätte. Sie entwickelte sich jedoch schnell und gewann 1927 als 15-jährige ihre erste von zehn aufeinanderfolgenden Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft und ein Jahr später ihre erste olympische Goldmedaille. Sie wurde von ihrem Vater, Wilhelm Henie, unterstützt, der sie ausbildete und ihr Rückhalt war. Er war selbst Sportler (Radsportler und Eisschnellläufer) gewesen und 1894 Amateur-Weltmeister im Steherrennen geworden. Allerdings hatte Henie durch die ehrgeizigen Ziele ihres Vaters nie eine richtige Kindheit.
Henie gewann 1928, 1932 und 1936 die Eiskunstlauf-Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen. Sie wurde außerdem sechsmal nacheinander Eiskunstlauf-Europameisterin. Sie ist damit die erfolgreichste Einzelläuferin aller Zeiten.
Henie gilt als diejenige Sportlerin, die als erste kurze Röcke als Kostüm im Eiskunstlauf einführte und als erste, die Choreographie im Eiskunstlauf einsetzte. Ihre große Liebe soll der zweifache österreichische Olympiasieger im Eiskunstlauf Karl Schäfer gewesen sein, der sich jedoch für die Tochter seines Fürsprechers Eduard Engelmann entschied, die er später auch heiratete.
Unter den Zuschauern der Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen war auch Adolf Hitler. Er lud die Norwegerin mit ihren Eltern auf den nahegelegenen Berghof am Obersalzberg zum Essen ein. Kontakte zu hochrangigen Nazis lassen sich noch bis Anfang der 1940er Jahre nachweisen.
Amateurkarriere
Schon als Elfjährige nahm Sonja Henie an den Olympischen Winterspielen 1924 in Chamonix teil und wurde Achte und Letzte. Bei diesen Spielen fiel sie auf den Po und rief „Hoppla“. Seit diesem Zeitpunkt wurde sie auch Fräulein Hoppla genannt. Während ihrer Kür musste sie mehrmals zu ihrem Trainer laufen, um zu fragen, was sie als Nächstes zu tun hätte. Doch bereits bei den nächsten Olympischen Spielen, 1928 in St. Moritz bedurfte sie dieser Hilfe nicht mehr. Sie gewann deutlich olympisches Gold vor Fritzi Burger. Bei den Olympischen Spielen 1932 in Lake Placid verteidigte sie ihren Olympiatitel erneut deutlich vor Fritzi Burger. Vier Jahre später triumphierte sie in Garmisch-Partenkirchen zum dritten Mal in Folge bei Olympischen Spielen und ist bis heute die einzige Eiskunstläuferin, die in der Damenkonkurrenz drei Olympiasiege feiern konnte. Ihr letzter Titel war allerdings umstrittener als die beiden zuvor. Nach den Pflichtfiguren lagen Henie und die Britin Cecilia Colledge nur wenige Punkte auseinander. Sandra Stevenson berichtet in ihrem Artikel in The Independent vom 21. April 2008 folgendermaßen davon: "die Knappheit erzürnte Henie, die, als das Resultat für diesen Abschnitt an der Wand des Teilnehmerbereichs angeschlagen wurde, das Papierstück nahm und in kleine Stücke zerriss. Die Auslosung für die Kür kam dann unter Verdacht, da Henie als letzte Starterin die beste Position hatte, während Colledge schon als Zweite von 26 Starterinnen antreten musste. Dieser frühe Start wurde als Nachteil gesehen, da das Publikum noch nicht im Rhythmus eines Beifallssturmes war und die Punktrichter bekanntermaßen großzügiger mit der Vergabe von höheren Bewertungen wurden, je länger der Wettbewerb andauerte. Jahre später wurde eine gerechtere, gestaffelte Auslosung eingeführt, um dieser Tatsache entgegenzuwirken."
Bei ihrer ersten Weltmeisterschaft wurde Henie 1924 im heimischen Oslo beim Sieg von Herma Szabó, der dominierenden Eiskunstläuferin der Zwanziger Jahre, Fünfte. Ihre nächste Weltmeisterschaft bestritt sie zwei Jahre später in Stockholm. Dort gewann sie die Silbermedaille hinter Szabó. Im Jahr 1927 fand die Weltmeisterschaft für die Damenkonkurrenz wieder in Henies Heimatstadt Oslo statt. Henie gewann ihre erste Goldmedaille bei Weltmeisterschaften in einer kontroversen Art und Weise. Noch nach den Pflichtfiguren hatte Herma Szabó deutlich vor Henie geführt, unterlag der Norwegerin aber am Ende durch die Mehrheit der norwegischen Punktrichter. Drei der insgesamt fünf Punktrichter kamen aus Norwegen, einer aus Deutschland und einer aus Österreich. Die drei Norweger setzten Henie auf den ersten Platz, die beiden anderen Punktrichter Szabó, genauso verfuhren sie mit Henies Landsfrau Karen Simensen, die so vor Ellen Brockhöft Bronze gewann. Diese Niederlage desillusionierte Herma Szabó so sehr, dass sie prompt ihre Karriere beendete. Henie bot ihr später eine Neuauflage des Duells an, doch sie lehnte ab. Dadurch war der Weg frei für Henie und sie verlor nie wieder eine Weltmeisterschaft. Bis 1936 folgten noch neun Weltmeisterschaftstitel in Folge. Niemand konnte sie ernsthaft gefährden, sie gewann zumeist mit einstimmigem Punktrichterurteil. Ihre Herausforderinnen waren Fritzi Burger, die 1929 in Budapest und 1932 in Montréal hinter ihr Vize-Weltmeisterin wurde, Maribel Vinson, die Vize-Weltmeisterin von 1928, Cecil Smith, Vize-Weltmeisterin von 1930, Hilde Holovsky, Vize-Weltmeisterin von 1931, Vivi-Anne Hultén, Vize-Weltmeisterin von 1933, Megan Taylor, Vize-Weltmeisterin von 1934 und 1936 und Cecilia Colledge, Vize-Weltmeisterin von 1935. Mit insgesamt zehn Weltmeistertiteln ist Henie auch die mit Abstand erfolgreichste Eiskunstläuferin im Dameneinzel bei Weltmeisterschaften.
Im Jahr 1930 gab es erstmals eine eigene Damenkonkurrenz bei den Europameisterschaften. Henie nahm erstmals 1931 in Wien und letztmals 1936 in Berlin teil. Sie gewann alle Europameisterschaften bei denen sie antrat, insgesamt sechs in Folge. 1931 und 1932 vor Fritzi Burger, 1934 und 1935 vor Liselotte Landbeck und 1933 und 1936 vor Cecilia Colledge.
In den Jahren 1925 bis 1929 wurde Henie norwegische Meisterin.
Während ihrer Karriere reiste Henie weitherum und arbeitete mit zahlreichen Trainern zusammen. Zuhause in Oslo trainierte sie im Frogner Stadion wo sie unter anderem von Hjordis Olsen und Oscar Holthe trainiert wurde. Im späteren Verlauf ihrer Karriere trainierte sie vor allem beim Amerikaner Howard Nicholson in London. Außerdem war Henie extrem gefragt bei Schaulaufveranstaltungen in Europa wie auch Nordamerika. Sie wurde so berühmt, dass wo immer sie auftrat ein Polizeiaufgebot die Massen kontrollieren musste. Es war ein offenes Geheimnis, dass Henies Vater Wilhelm trotz ihres Amateurstatusses große Summen von Geld für die Auftritte seiner Tochter forderte. Sowohl Henies Vater wie auch ihre Mutter gaben ihre Geschäfte in Norwegen auf und überließen sie Sonjas Bruder Leif, um mit ihr um die Welt zu reisen und sie zu managen.
Henie gilt als erste Eiskunstläuferin, die kurze Röcke als Kostüm einführte, weiße Schlittschuhe trug und Choreographien einsetzte. Mit drei Olympiasiegen und zehn Weltmeistertiteln ist sie die mit Abstand erfolgreichste Einzelläuferin in der Eiskunstlaufgeschichte.
Profi- und Filmkarriere
Nach ihrem Rückzug aus dem Amateursport 1936 ging Henie mit großzügig ausgestatteten Eisrevuen auf Tournee. Bei einem Auftritt in Los Angeles knüpfte sie Kontakte zur Filmindustrie und wählte am Ende das Angebot der 20th Century Fox aus. Henie bestand darauf, bereits in ihrem ersten Film als Star über dem Titel genannt zu werden und bekam eine Gage von 125.000 Dollar. Das Studio entwickelte in der Folgezeit eine Spezialkamera, die in der Lage war, die raschen Bewegungen auf dem Eis entsprechend einzufangen. Die Eisbahnen, auf denen Henie im Studio ihre Runden zog, waren ebenfalls spezielle, an die Anforderungen der Aufnahmetechnik angepasste Sonderanfertigungen. So durfte das Eis weder durchsichtig sein, noch zu stark reflektieren, um eine möglichst gute Wiedergabe auf der Leinwand zu gewährleisten.
Henie, die in ihren Filmen überwiegend Schweizerinnen, Norwegerinnen oder Schwedinnen darstellte, trat meist in aufwendig produzierten Musicals und neben den größten männlichen Stars des Studios auf, wie Tyrone Power, Don Ameche und (später) John Payne. Bereits 1938 wurde sie unter die 10 kassenträchtigsten Kinostars gewählt, und eine Zeit lang war sie populärer als Alice Faye. Ihr Erfolg war so groß, dass andere Studios Versuche unternahmen, andere Eisläuferinnen vor die Kamera zu holen. Doch weder akzeptierte das Publikum die Filme mit Vera Hruba Ralston, noch konnte Joan Crawford in The Ice Follies of 1939 einen durchschlagenden Erfolg verzeichnen. Henies bekanntester Film wurde Sun Valley Serenade, in dem sie neben Glenn Miller und seinem Orchester auftrat. Kurz danach erlahmte das Interesse des Publikums an ihren Eisextravaganzen, und sie beendete ihren Vertrag mit dem Studio. Danach tourte sie mit ihrer eigenen Eisrevue bis Mitte der 1950er Jahre durch die Welt. Henie, die ausgezeichnet mit Geld umgehen konnte, erwarb während dieser Jahre ein beachtliches Vermögen.
Aufbau einer Kunstsammlung
1956 trennte sie sich von ihrem zweiten Ehemann und heiratete den Reeder Nils Onstad. Mit ihm ging sie zurück nach Norwegen. Sie widmete sich nun vornehmlich der Kunstsammlung ihres Mannes. Gemeinsam bauten sie eine bedeutende Sammlung moderner Kunst auf und gründeten ein Museum für Moderne Kunst, das „Henie Onstad kunstsenter“ in Høvikodden (nahe Oslo), das 1968 eröffnet wurde.
Im September 1968 wurde bei ihr Leukämie diagnostiziert. Von der schweren Krankheit gezeichnet, besuchte sie 1969 Freunde in Paris und starb auf dem Rückflug nach Oslo. Sie blieb kinderlos.
Ergebnisse
Wettbewerb/Jahr | 1924 | 1925 | 1926 | 1927 | 1928 | 1929 | 1930 | 1931 | 1932 | 1933 | 1934 | 1935 | 1936 |
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Olympische Winterspiele | 8. | 1. | 1. | 1. | |||||||||
Weltmeisterschaften | 5. | 2. | 1. | 1. | 1. | 1. | 1. | 1. | 1. | 1. | 1. | 1. | |
Europameisterschaften | 1. | 1. | 1. | 1. | 1. | 1. | |||||||
Norwegische Meisterschaften | 1. | 1. | 1. | 1. | 1. |
Filme
- 1936: Die Eisprinzessin (One in a Million)
- 1937: Thin Ice
- 1938: Happy Landing
- 1938: My Lucky Star
- 1939: Second Fiddle
- 1939: Everything Happens at Night
- 1941: Adoptiertes Glück (Sun Valley Serenade)
- 1942: Iceland
- 1943: Die Eiskönigin (Wintertime)
- 1945: Die Eiskönigin verliebt sich (It's a Pleasure)
- 1948: Gräfin auf drei Tage (The Countess of Monte Cristo)
Literatur
- Wings on My Feet (1940) - Autobiographie
Weblinks
- Vorlage:IMDb Name
- Henie Onstad Kunstsenter in Høvikodden
- FemBiographie Sonja Henie
- Sonja Henie In: Virtual History (englisch)
- Sonja Henie in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
Personendaten | |
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NAME | Henie, Sonja |
KURZBESCHREIBUNG | norwegische Eiskunstläuferin |
GEBURTSDATUM | 8. April 1912 |
GEBURTSORT | Oslo |
STERBEDATUM | 12. Oktober 1969 |