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Don Juan DeMarco

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Film
Titel Don Juan DeMarco
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1995
Länge 97 Minuten
Stab
Regie Jeremy Leven
Drehbuch Jeremy Leven
Produktion Francis Ford Coppola
Patrick Palmer
Fred Fuchs
Musik Michael Kamen
Kamera Ralf D. Bode
Schnitt Tony Gibbs
Besetzung

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Der Film Don Juan DeMarco ist das Regiedebüt des Drehbuchautors und Psychotherapeuten Jeremy Leven. Er wurde im Jahr 1995 in den USA gedreht. Der Psychiater Jack Mickler (Marlon Brando) will einen jungen New Yorker (Johnny Depp) behandeln, der von sich glaubt, er sei Don Juan DeMarco. Aber nicht der Patient ändert sich, sondern der Arzt wird von der romantischen Sichtweise des Patienten angesteckt.

Handlung

Don Juan de Marco lebt in New York, aber er trägt eine schwarze Zorro-Maske, einen weiten Umhang und einen Degen. Er ist sehr sprachgewandt und besitzt geschliffene Umgangsformen. Über 1.500 Frauen habe er geliebt, behauptet er, und seit seiner Jugend gelernt, auf einem weiblichen Körper zu spielen wie auf einer Geige von Stradivari.

Doña Anna aber, seine einzige wahre Liebe, hat ihm einen Korb gegeben. So steht er eines Abends auf einem Dach und will sterben. Zum Glück trifft er auf den erfahrenen Psychiater Jack Mickler, der sich auf sein Spiel einlässt und sich ihm als Don Octavio del Flores vorstellt. Don Juan de Marco wird in die psychiatrische Klinik eingewiesen, Dr. Mickler kämpft darum, den Fall übernehmen zu dürfen. Seine Psychiater-Kollegen sind skeptisch, denn Mickler hat nur noch 10 Tage Zeit: Dann beginnt sein Ruhestand, ebenfalls nach 10 Tagen muss der Richter über den weiteren Verbleib von Don Juan de Marco in der Klinik entscheiden.

Mickler lässt sich auf einen Handel mit seinem Patienten ein: Wenn er es schafft, seinen Therapeuten davon zu überzeugen, dass er wirklich Don Juan de Marco ist, dann sorgt er für seine Freilassung. Gelingt ihm dies nicht, nimmt der spanische Edelmann freiwillig seine Psychopharmaka. Aber anstatt Don Juan von seiner Krankheit zu heilen, zweifelt der Psychiater an seiner eigenen seelischen Gesundheit. Er sieht all die verpassten Chancen seines Lebens. Don Juan ist ein aufmerksamer Beobachter seines Therapeuten, sagt ihm die Wahrheit ins Gesicht: "Sie brauchen mich für eine Transfusion, weil Ihnen das Blut in den Adern vertrocknet und das Herz versandet ist.“ Marilyn Mickler (Faye Dunaway) nimmt die Wandlung ihres Psychiater-Gatten erst erstaunt, dann sichtlich wohlwollend wahr: Ihr Gatte erlebt einen zweiten Frühling, er beachtet seine Frau und betrachtet sie aufs Neue mit Don Juans Augen.

Nach 10 Tagen Therapie weiß der Patient, worauf es beim Richter ankommt: Er gibt die „richtigen“ Antworten und kommt sofort frei. Die Schlussszene zeigt zwei glückliche Paare auf der Insel Eros: Das Ehepaar Mickler genießt die wieder gefundene Liebe und Don Juan de Marco kann Doña Anna in seine Arme schließen.

Kritiken

  • Das „Jump Cut Magazin“ sah – dank Johnny Depp – „ganz reizende Momente“ in dem Film und fand ihn „voll kluger Ironie sowie einem Glauben an die Macht der Phantasie“.
  • Ein excellentes Vergnügen“ – so lautet die Kritik des Filmmagazins „Prisma“. Trotz der manchmal etwas schlampigen Inszenierung überzeugte den Kritiker vor allem die darstellerische Leistung Johnny Depps.
  • Die Zeitschrift „Cinema“ sieht den Regie-Debütanten und Psychotherapeuten Jeremy Leven zielsicher Regie führen und Kitsch vermeiden, hebt dabei besonders die harmonische Darstellung des Hauptdarsteller-Trios hervor.

Wissenswertes

  • Johnny Depp sah sich während der Dreharbeiten mehrmals den Fantasyfilm Fantasy Island (1978) an, um seinen spanischen Akzent zu verbessern.
  • Die Latino-Sängerin Selena Quintanilla-Perez spielte in dem Film eine Mariachi-Sängerin. Marlon Brando sagte den folgenden Satz, als er sie am Filmset sah: "She is a very special and very beautiful girl. She has a gift." Don Juan DeMarco feierte am 7. April 1995 Premiere; eine Woche zuvor (31. März) wurde die Sängerin von der Präsidentin ihres Fan-Clubs erschossen. Selena nahm vier Lieder für den Filmsoundtrack auf, darunter auch ein Duett mit dem britischen Musiker David Byrne (God's Child (Baila Conmigo)). Nach ihrem Tod wurden einige mit ihr zuvor bereits abgedrehte Szenen aus dem Film geschnitten.

Auszeichnungen

Der Filmsong "Have You Ever Really Loved A Woman" (komponiert von Michael Kamen, vorgetragen von Bryan Adams) wurde 1996 für den Oscar und den Golden Globe nominiert.