Konservierung

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Konservierung (von lateinisch. conservare, „erhalten, bewahren“) ist die Haltbarmachung von Gegenständen, insbesondere von organischen Substanzen (typischerweise von Nahrungs- und Genussmitteln), mit Hilfe von Konservierungsmitteln und -verfahren für mehr oder weniger lange Zeit.
Die Konservierung verhindert oder verzögert auf physikalische und auch chemische Weise Zerfallsprozesse, die durch Austrocknung oder Quellung, Oxidation, Enzymreaktionen oder Mikroorganismen wie Schimmel- und Hefepilze oder Fäulnisbakterien hervorgerufen werden.

Lebensmittel
Von besonders großer Bedeutung ist seit jeher die Konservierung von Lebensmitteln.
Je nach dem zu konservierenden Gegenstand werden unterschiedliche Verfahren angewendet wie Trocknen, Räuchern und Eindicken, Einsalzen oder Einzuckern sowie das Tränken mit konservierend wirkenden Substanzen, z. B. das Einlegen in Alkohol oder Essig, das Einsäuern durch Milchsäuregärung als kontrollierte bakterielle Umwandlung, sowie Luftabschluss mit anschließender Sterilisierung (Einkochen). Neuere Konservierungsmethoden sind das Tiefkühlen, die Hochdruckentkeimung (Pasteurisation, Sterilisation durch hohe Drücke von 1000 bis 10000 bar, bei Lebensmitteln mit einem pH-Wert < 4,5) und die Bestrahlung. Seit dem 19. Jahrhundert kennt man den physischen Schutz der Konservendose.
siehe auch: Fruchtlagerung ja man das stimmt
Nichtlebensmittel
Bei Gegenständen, die nicht zum Verzehr bestimmt sind, finden noch weitere Verfahren Anwendung wie z. B. das Tränken mit Kunststoff bei Holz, Sandstein u. ä. Kosmetika, Reinigungsmittel und Medikamente werden mit Konservierungsmitteln versetzt, vor allem, wenn sie einen hohen Wassergehalt aufweisen. Ein Verfahren zur Konservierung von biologischem Gewebe wird als Plastination bezeichnet. In der Präparationstechnik arbeitet man aber auch mit Glukose, Glyzerin, Thymol, Phenol und diversen Trocknungsverfahren. Die Konservierung von Leichen ist unter Einbalsamieren bekannt. Fahrzeuge, insbesondere Oldtimer, werden häufig zum Werterhalt mit Wachs konserviert.
Arzneimittel
Auch die Konservierung von Arzneimittel spielt eine wichtige Rolle, um eine gleichbleibende Qualität über die gesamte Laufzeit zu gewährleisten.
Kunst und Kulturgut
Im Bereich der Bildenden Kunst sowie Kulturgut im Allgemeinen steht Konservierung oder Konservation als Überbegriff für sämtliche Maßnahmen, die dazu dienen die Authentizität künstlerischer bzw. kulturhistorisch relevanter Werke unter Berücksichtigung ihres Alters und ihrer Geschichte zu untersuchen, zu dokumentieren, zu erhalten und lesbar zu machen, ohne sie dabei irreversibel zu verändern. Die Gewährleistung von Objektsicherheit, Katastrophenvorbeugung und definierter und konstanter Umgebungsklimata hinsichtlich Raumtemperatur, relativer Luftfeuchtigkeit, Licht- und Schadstoffemmissionen sowie der raumhygienischen Bedingungen stellen für Kunstwerke, ihren Transport und ihre Aufbewahrung bereits eine grundlegend wichtige Form präventiver Konservierung dar. Ziel der präventiven Konservierung ist es, Restaurierungen zu minimieren oder gar unnötig zu machen. Umgekehrt beinhalten fachgerechte Restaurierungen immer auch konservatorische Elemente.
Fakultäten und Institute
- Erfurt: Fakultät Bauingenieurwesen und Konservierung/Restaurierung der Fachhochschule Erfurt Unversity of Applied Sciences
- Köln: Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft in der Fakultät für Kulturwissenschaften der Fachhochschule Köln
- Wien: Institut für Konservierung und Restaurierung, Universität für angewandte Kunst Wien
- Wien: Institut für Konservierung-Restaurierung der Akademie der bildenden Künste Wien
Evolution
In der Genetik und der Biochemie wird unter Konservierung der Erhaltungsgrad eines Gens oder Proteins im Verlauf der Evolution, also die Ähnlichkeit und Verwandtschaft von Genen und Proteinen untereinander, verstanden. Wenn zwischen verschiendenen Spezies diese Information nahezu unverändert ist, spricht man von einer „hohen Konservierung“. Daraus kann geschlossen werden, dass die Funktion des Gens oder Proteins bedeutend für das Fortbestehen der jeweiligen Art ist, da natürliche Mutationen in diesen Bereichen mit negativen Funktionsänderungen einhergehen. Diese sind eventuell letal und haben somit nicht die Möglichkeit, weiter vererbt zu werden.
Literatur
- Ursula Schädler-Saub und Angela Weyer (Hrsg.): Theory and Practice in the Conservation of Modern and Contemporary Art (Tagungsakten des Internationalen Symposiums, 13.-14. Januar 2009 in Hildesheim), (Schriften des Hornemann Instituts Band 12), London 2010, ISBN 9781904982548.
Zeitschriften
- PapierRestaurierung bzw. seit 2009 Journal of PaperConservation, hrsg. von der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Archiv-, Bibliotheks- und Grafikrestauratoren (IADA) - erscheint viermal jährlich, http://palimpsest.stanford.edu/iada/
- VDR-Beiträge zur Erhaltung von Kunst und Kulturgut: Die Fachzeitschrift des VDR, hrsg. vom Verband der Restauratoren (VDR) - erscheint zweimal jährlich, wie auch weitere Monographien zu Spezialthemen, http://www.restauratoren.de.
- Restauro - Fachpublikation für Restauratoren, Konservatoren und Denkmalpfleger, Callwey Verlag München, ISSN 0933 - 4017, http://restauro.de
- ZKK - Zeitschrift für Kunsttechnologie und Konservierung erscheint seit 1987, 2 Hefte pro Jahr, Wernersche Verlagsgesellschaft, ISSN 0931-7198, [1]
- Restaurierung und Archäologie. Konservierung, Restaurierung, Technologie, Archäometrie (mehrsprachig), erscheint jährlich, Band 1 erschien 2008, Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums - Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte Mainz.