Zum Inhalt springen

Jürgen Prochnow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. November 2010 um 20:06 Uhr durch J. Bauer (Diskussion | Beiträge) (Filmografie (Auszug)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Jürgen Prochnow auf der Berlinale 2010

Jürgen Prochnow (* 10. Juni 1941 in Berlin) ist ein deutscher Theater-, Film- und Fernsehschauspieler. Er gilt als einer der wenigen deutschen Schauspieler, die es in Hollywood zu einer konstanten Karriere gebracht haben. Seit 2003 ist er auch US-Staatsbürger.

Ausbildung und Theater

Jürgen Prochnow wurde als Sohn eines Fernmelde-Ingenieurs in Berlin geboren. 1952 erfolgte der Umzug nach Düsseldorf. Nach dem Besuch des Jacobi-Gymnasiums begann Prochnow zunächst eine Lehre zum Bankkaufmann. Nebenbei betätigte er sich jedoch bereits als Statist am Düsseldorfer Schauspielhaus. Nach Abschluss seiner Lehre absolvierte er von 1963 bis 1969 ein Schauspielstudium an der Folkwanghochschule und erhielt 1966 sein erstes Engagement an den Städtischen Bühnen Osnabrück. Weitere Engagements führten Prochnow von 1968 bis 1970 ans Theater Aachen, 1971 an das Theater der Stadt Heidelberg und schließlich bis 1976 ans Schauspielhaus Bochum unter Intendant Peter Zadek. In den folgenden Jahren arbeitete er als freier Schauspieler und nahm Gastengagements an verschiedenen Theatern wahr, so unter anderem am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Zudem nahm er im Jahr 1979 an einem Schauspiel-Seminar von Lee Strasberg teil.

Erst im Oktober 2004 kehrte Prochnow auf die Theaterbühne zurück. Im Rahmen eines Gastspiels an der Komödie am Kurfürstendamm wirkte er in dem Stück Brisante Erinnerung von Ben Elton mit.

Film und Fernsehen

Erste Schritte

Seit den 1970er Jahren trat Prochnow vermehrt im Fernsehen auf. Sein Filmdebüt gab Prochnow 1971 in Zoff von Eberhard Pieper. Unter der Regie von Wolfgang Petersen trat er 1973 in der Tatort-Episode Jagdrevier auf und spielte im gleichen Jahr in dessen erstem Kinofilm Einer von uns beiden. Anschließend verkörperte er 1974 unter der Regie von Reinhard Hauff die Titelrolle in dem Film Die Verrohung des Franz Blum, 1975 war er dann in Volker Schlöndorffs Film Die verlorene Ehre der Katharina Blum zu sehen. Zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Petersen kam es 1977 bei dem Skandalfilm Die Konsequenz, in dem Prochnow einen Homosexuellen verkörperte.

Hollywood

Jürgen Prochnow während der Eröffnung der Berlinale 2009

Prochnow schaffte 1981 seinen internationalen Durchbruch mit der Hauptrolle des U-Boot-Kapitäns in Petersens Das Boot, eine fiktive Person, die auf dem realen U-Boot-Kommandanten von U-96, Heinrich Lehmann-Willenbrock, basierte. Daraufhin folgten weitere Rollen in Hollywood-Produktionen. So übernahm er unter anderem 1984 in David Lynchs Dune – der Wüstenplanet die Rolle des Herzogs Leto Atreides, mimte 1987 in Beverly Hills Cop II den Bösewicht Maxwell Dent, spielte 1990 Charlie Dowd in Hurricane Smith, agierte 1993 neben Madonna in dem Erotik-Thriller Body of Evidence, war 1996 als Major Müller in Der englische Patient zu sehen und übernahm 1997, ein Mal mehr unter Petersens Regie, die Rolle des russischen Rebellengenerals Ivan Radek in Air Force One.

Sonstiges

Für die Filmsequenzen des SF-Computerspiels Wing Commander Privateer 2 – The Darkening schlüpfte Prochnow 1996 in die Rolle des Auftraggebers. Des Weiteren betätigte er sich als Synchronsprecher für Sylvester Stallone in dessen Filmen Rocky, Rocky II und F.I.S.T.

Prochnow ist Mitwirkender des Rilke-Projekts.

In der achten Staffel der Fernsehserie 24 verkörpert er Bazhaev, den Anführer einer osteuropäischen Verbrecherbande und Gegenspieler von Jack Bauer.

Privates

Prochnow war Anfang der 1980er Jahre mit der österreichischen Schauspielerin Antonia Reininghaus liiert. Von 1982 bis 1997 war Prochnow in erster Ehe, aus der zwei Kinder stammen, verheiratet. Seit 2004 ist er mit der Schauspielerin und Regisseurin Birgit Stein verheiratet.

Der Schauspieler Dieter Prochnow ist sein Bruder.

Filmografie (Auszug)

Auszeichnungen

Commons: Jürgen Prochnow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien