Leuk-Leukerbad-Bahn
Leuk–Leukerbad-Bahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Fahrplanfeld: | 222 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 16.23 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 1500 V = | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 40 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Leuk–Leukerbad | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Leuk–Leukerbad-Bahn (LLB) (frz.: Chemin de fer Loèche–Loèche-les-Bains) betrieb zwischen 1915 und 1967 eine schmalspurige Zahnradbahnstrecke von 10,4 km Länge im schweizerischen Kanton Wallis.
Streckenführung
Die 10,4 Kilometer lange Trasse der LLB begann am SBB-Bahnhof von Leuk[1] (623 m ü. M.) im Rhonetal, an der Hauptbahnlinie von Lausanne nach Brig gelegen, und führte von dort im Tal der Dala über den etwas höhergelegenen Ort Leuk (französisch Loèche) hinauf zum Kurort Leukerbad (französisch Loèche-les-Bains) auf 1394 m ü. M. Höhe. Um den Höhenunterschied von 771 Metern zu überwinden, war etwa die Hälfte der Strecke mit Zahnstangen vom System Abt versehen. Zwischen „Leuk-Bahnhof“ und „Leukerbad“ existierten Zwischenhalte in „Leuk-Stadt“, „Albinen“, „Rumeling“, „Inden“ und „Russengraben“.
Fahrzeugpark

Die drei blaugrauen elektrischen Triebwagen der LLB vom Typ ABFe 4/4 mit den Nummern 10, 11 und 12 wurden mit 1500 Volt Gleichstrom versorgt. Dazu waren mehrere Personen- und Güterwagen vorhanden.
Der Triebwagen ABFe 4/4 10, der Personenwagen AB4 22 und mehrere Güterwagen sind bis heute erhalten geblieben. Der Triebwagen und der Personenwagen sind heute in Originallackierung und -beschriftung (BCFe 4/4 10 und BC4) bei der Museumsbahn Blonay–Chamby (BC) in betriebsfähigem Zustand. Dort befinden sich auch mehrere Güterwagen: Einige davon sind zwischenzeitlich zu Dienstwagen umgebaut, einer wurde mit den Sitzbänken und einem Wetterschutz für den Transport von Reisenden ausgerüstet.
- Triebfahrzeuge
- HG 2/2 1 (1914) Maschinenfabrik Esslingen nach Plänen der SLM, 1935 umbau in Schneepflug X 1
- BCFeh 4/4 4/4 10–12 (1914) SWS/SIG/BBC, 10 1967 an die Museumsbahn Blonay-Chamby abgegeben, 11+12 1967 abgebrochen
Die Triebwagen wurden im Jahr 1914 von den SWS, SIG und BBC gebaut. Je zwei 255 PS-Motoren konnten die 33 Tonnen Dienstgewicht aufweisenden Fahrzeuge mit einer Maximalgeschwindigkeit von 30 km/h bergauf bewegen und boten 8 Sitzplätze in der ehemaligen 2. und 24 Sitze in der ehemaligen 3. Klasse. In den Winter 1944/1945 und 1945/1946 wurden in den Werkstätten der SIG, SLM und BBC die Triebwagen grundlegend erneuert, dabei wurden kleinere und stärkere Motoren eingebaut.
- Personenwagen
- BC4 4/4 20–22 (1915) SWS, 20 an Kinderheim Champlan (bei Sitten) abgegeben, dort als Bibliothek genutzt, 1995 abgbrochen; 21 1967 abgebrochen; 22 1967 an die Museumsbahn Blonay-Chamby abgegeben
- Güter- und Dienstwagen
- K 40+41 (1915) SWS, 1967 an die Museumsbahn Blonay-Chamby abgegeben
- M 50-52 (1915) SWS, 50 1967 abgebrochen, 51+52 1967 an die Museumsbahn Blonay-Chamby abgegeben
- L 60+61 (1915) SWS, 60+61 an die Museumsbahn Blonay-Chamby abgegeben
- X 1, 1935 HG 2/2 1 zum Schneepflug umgebaut, 1967 abgebrochen
Des weiteren waren vorhanden ein kleiner Schneepflug, der als Sputnik bezeichnet wurde, und ein Fahrleitungs-Montagewagen. Beide wurden 1967 abgebrochen.
Bahnhöfe und andere Bauwerke
Neben den drei grösseren Stationen „Leuk-Bahnhof“[2] (Susten), „Leuk-Stadt“[2] und „Leukerbad“ existierten weitere kleine Haltepunkte mit Stationshäuschen (zum Beispiel bei „Inden“ oder „Albinen“). Die Depotgebäude der Leuk-Leukerbad-Bahn befanden sich in Susten. Das alte Bahnhofsgebäude in Inden wird heute als Dorfladen verwendet.
Betriebsdaten
Mit dem Bau der Leuk–Leukerbad-Bahn wurde am 29. Februar 1912 begonnen. Um Kosten zu sparen, verlegte man die Schienen teilweise in der Strasse nach Leukerbad. Etwa die Hälfte der Strecke wurde zusätzlich mit Abt-Zahnstangenabschnitten versehen, um Steigungen bis zu 160 Promille zu überwinden. Am 5. Juli 1915 wurde dann der Fahrbetrieb aufgenommen. In den ersten Betriebsjahren fuhren die Züge im Winter jedoch nur von „Leuk-Bahnhof“ bis „Leuk-Stadt“. Die letzte Fahrt fand am 27. Mai 1967 statt. Danach wurde die Bahnlinie stillgelegt und zum grössten Teil zurückgebaut. Einer der Gründe für die Stilllegung lag in der Linienführung, die zu Behinderungen des Strassenverkehrs geführt hatte. Ausserdem hätte die Auswechselung der in die Jahre gekommenen Fahrzeuge durch neues Rollmaterial zuviel gekostet. Heute setzt die LLB (die Abkürzung steht heute für Verkehrsbetriebe Leuk–Leukerbad und Umgebung) auf der Strecke nach Leukerbad Busse ein.
Literatur
- Florian Inäbnit: Elektrische Zahnradbahn Leuk–Leukerbad. Prellbock Druck & Verlag, Wengen 1995.
Weblinks
- Geschichte der LLB auf www.ntweb.esis.ch
- Infos über die LLB auf der offiziellen Seite des Nachfolgeunternehmens
Fussnoten
- ↑ In manchen Quellen wird der Ort Susten als Ausgangspunkt der LLB angegeben, in anderen heisst es, die Bahnlinie beginnt am SBB-Bahnhof Leuk. Da sich dieser Bahnhof im Tal näher an Susten als am namensgebenden Ort Leuk, der auf einer Anhöhe liegt, befindet, sind jedoch beide Aussagen korrekt.
- ↑ a b Um den zentral in Leuk gelegenen Bahnhof von dem etwas abseits gelegenen Fernbahnhof der SBB zu unterscheiden, wird der Fernbahnhof als „Leuk-Bahnhof“ bezeichnet, der in Leuk gelegene Bahnhof heisst „Leuk-Stadt“.