Kreis Glatz
[[pl:K%B3odzko]]
Der bis 1945 existierende Landkreis Glatz in Niederschlesien (heute südliches Polen) heißt nach seiner Kreisstadt (polnisch Kłodzko, Aussprache etwa "Kwozko") und ragt wie eine Halbinsel in böhmisches Gebiet hinein.
Der Landkreis entsprach (ungefähr) der Hälfte der ehemaligen Grafschaft Glatz und hat etwa geografische Breite 50.3°- 50.6° sowie Länge 16.2°- 17°. Er bildete mit dem Landkreis Habelschwerdt den Südzipfel Schlesiens, der etwa die vierfache Größe des Gebiets Berchtesgaden aufweist. Wie dieses ist das Gebiet ringsum von Bergen umgeben. Ihre deutschen Namen sind (im Uhrzeigersinn von Nord über Ost):
- Eulengebirge (Abschluss in Richtung der Oder-Ebene von Breslau) bis 1100 m Höhe
- Reichensteiner Gebirge mit Glatzenkuppe (765 m) und Gipfeln bis 1100 m
- Glatzer Schneeberge (1425 m) an der Grenze Tschechiens
- Adlergebirge (cz.Orlicke hory) und Habelschwerdter Berge (bis etwa 1200 m), sowie
- Ausläufer des Riesengebirges.
Durch diese Abgeschiedenheit ist die Region heute eine der ärmsten von Südpolen - besonders im Vergleich zum oberschlesischen Industriegebiet bei Kattowitz.
An der südlichen Grenze des Landkreises Habelschwerdt, zwischen den Schneebergen und dem Adlergebirge, entspringt die Glatzer Neiße (nicht identisch mit der bekannteren Lausitzer Neiße an der jetzigen deutsch-polnischen Grenze). Die Neiße fließt zunächst in nördlicher, dann in östlicher Richtung durch die Städte Glatz und Neisse und mündet nahe bei Oppeln (poln. Opole), der Hauptstadt der damaligen Provinz Oberschlesien, in die Oder (Odra).
Östlich von Glatz, das 30.000 Einwohner zählt (Daten von 2002), passiert die Neiße den Patschkauer See, wo sie in den ehemaligen Landkreis Neisse übertritt.