Deutscher Journalisten-Verband
Der Deutsche Journalistenverband (DJV) - Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten ist eine freie Gewerkschaft und gehört damit nicht dem Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) an. Er bezeichnet sich selbst als Kombination von Gewerkschaft und Berufsverband.
Der DJV wurde 1949 gegründet und hat seinen Sitz in Berlin. In Bonn gibt es eine große Geschäftsstelle. Darüber hinaus hat der Verband Landesgeschäftsstellen in allen 16 Bundesländern. Durch die Aufnahme des Vereins Berliner Journalisten und des Brandenburger Journalisten-Verbands als Landesverbände ergibt sich die paradoxe Situation, dass beide Bundesländer über zwei Landesverbände verfügen. Weil in den beiden (traditionellen) Landesverbänden Unregelmäßigkeiten zu beobachten waren und aus Protest gegen rechtsextreme Tendenzen in der Vorstandschaft der Landesverbände, gründeten im Jahr 2004 mehrere ehemalige Mitglieder der Landesverbände den Verein Berliner Journalisten und den Brandenburger Journalisten-Verband. Diese wurde wenig später in den DJV aufgenommen. Die Klage der beiden bestehenden Landesverbände blieb erfolglos. Der Bayerische Journalisten-Verband ist dagegen traditionell ein Landesverband des djv.
Die Gewerkschaft hat rund 41.500 Mitglieder und konnte entgegen dem allgemeinen Trend die Mitgliederzahl seit 1988 von 16.600 mehr als verdoppeln. Dabei profitierte der Verband möglicherweise auch vom Aufgehen der ehemaligen IG Medien in der Gewerkschaft ver.di als Deutsche Journalistinnen und Journalistenunion in ver.di.
Personalien
Im Juni 2004 kam es zu einem bundesweit beachteten Skandal um Torsten Witt. Sie Landesverbände in Brandenburg und Berlin seien "im Handstreich von einer Seilschaft übernommen" worden, "deren Drahtzieher weltanschaulich stramm rechts gebürstet ist" (heiseonline). Gestritten wird um die politisch korrekte Bezeichnung des neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Der DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken begründete seine Rücktrittsforderung damit, dass im Deutschen Journalisten-Verband "kein Platz für Rechtsextremisten" sei. Torsten Witt klagt gegen die Äusserung Konkens auf «Unterlassung der 'ehrverletzenden Behauptung', er sei Rechtsextremist». "Witt sei vielmehr, erläuterte er der «Berliner» ausführlich, bloß «nationalliberal... und ja, auch rechtskonservativ»", berichtet die Netzzeitung.