Weltstadt
Als Weltstadt werden Städte von überragender globaler Bedeutung bezeichnet. Eine Weltstadt besitzt zentrale Bedeutung für große Teile der Welt, auf politischem, wirtschaftlichem oder kulturellem Gebiet.
Im Gegensatz zum teilweise synonym verwandten Begriff Metropole, der auch in Bezug auf eine bestimmte Region oder Funktion benutzt werden kann, ist bei dem Weltstadtbegriff das gesamte Städtesystem der Erde der Bezugs- und Vergleichsrahmen.
Kriterien




Eine Weltstadt besitzt oder besaß zentrale Bedeutung für große Teile der Welt, auf politischem, wirtschaftlichem oder kulturellem Gebiet.
Politische Bedeutung
Weltstädte im politischen Sinne sind und waren die Machtzentren der großen Weltreiche und einflussreichen nationalen Volkswirtschaften. Historisch bedeutende Weltstädte waren etwa Alexandria, Rom, Konstantinopel, London, Moskau oder Lissabon, die ihre Macht auf mehreren Kontinenten ausübten. Die bedeutsamen, politischen Zentren der Gegenwart sind zumeist die Hauptstädte der großen nationalen Volkswirtschaften wie Washington, Paris, Berlin, Tokio oder Peking. Der Regierungssitz einer Nation ist auch Standort verschiedenster Botschaften und Konsulate. Nicht selten ist er gleichzeitig Sitz von nationalen Verbänden, Nichtregierungsorganisation und Lobbyvertretungen und erhöht dadurch die globale Relevanz einer Stadt.
New York als Hauptsitz der wichtigsten internationalen Institution (UNO) kann, mit Einschränkungen, auch als ein globales politisches Zentrum angesehen werden. Eine Reihe von UNO-Sonderorganisationen und weiterer internationaler Einrichtungen sind in Genf und Wien ansässig. Brüssel, der Sitz der Europäischen Kommission und der NATO, weist ebenfalls eine internationale politische Bedeutung auf, zumal diese Institutionen nicht nur innerhalb Europas bzw. des transatlantischen Raums, sondern auch weltweit agieren und wahrgenommen werden.
Wirtschaftliche Bedeutung
Weltstädte im wirtschaftlichen Sinne sind vorwiegend Metropolen die eine hohe Anzahl an global agierenden Konzernen aufweisen. Es sind zumeist Zentren der unterschiedlichsten Industriezweige und insbesondere der hochbezahlten Finanz- und Dienstleistungswirtschaft. Eine überdurchschnittliche Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung im nationalen und internationalen Vergleichsrahmen sind hierfür Indizien.
Die drei größten Wirtschaftsregionen der hochentwickelten Welt (Ostasien, Europa, Nordamerika) haben hier jeweils eine führende Metropole herausgebildet (Tokio, London und New York, siehe hierzu Saskia Sassens Global-City-Theorie). Ergänzende Finanzzentren mit immer noch überragender internationaler Bedeutung sind Hongkong, Taipeh, Singapur, Seoul und Sydney im pazifischen Raum; Frankfurt am Main, Paris, Mailand, Madrid, Amsterdam und Zürich in Europa sowie Chicago und Toronto in Nordamerika. Auch in wirtschaftlichen Schwellenländern haben sich wichtige Finanzzentren entwickelt, deren Börsenhandelsvolumen aber mit Ausnahme von Mexiko-Stadt und Shanghai noch nicht an die etablierten Metropolen herankommt, etwa Mumbai (Bombay), Moskau, Istanbul, Bangkok oder São Paulo.
Aufgrund der großen wechselseitigen Verflechtung der Weltwirtschaft sind die Finanzmetropolen meist auch bedeutende Verkehrsknotenpunkte, vor allem im Flugverkehr. Eine erste Definition von Weltstädten im wirtschaftlichen Sinne unter Berücksichtigung und Miteinbeziehung der Erkenntnisse anderer Geografen und Ökonomen lieferte 1986 John Friedmann, der hierbei seine World City Theorie erstellte und seither auch mehrmals aktualisierte.
Kulturelle Bedeutung
Weltstädte im kulturellen Sinne sind wesentlich schwerer objektiv zu identifizieren, da es wenig quantifizierbaren Indikatoren gibt (wie Regierungs- oder Konzernsitze, Fluggastzahlen oder das Handelsvolumen der Wertpapierbörse). Kulturmetropolen haben z. B. zentrale Funktionen für das Verbreitungsgebiet einer Weltsprache wie London, New York und Los Angeles für große Teile der anglophonen Welt, Mexiko-Stadt, Buenos Aires und Madrid für Lateinamerika, Paris für große Teile des frankophonen Afrikas und Kairo für die arabische Welt. Weltstädte mit kulturellem Schwerpunkt sind Anziehungspunkt für Künstler und Kulturschaffende wie zum Beispiel Berlin, Ort hoher touristischer Attraktivität und Standort wichtiger Institutionen (Museen, Theater, jährliche Festivals u. a.) von überragender Bedeutung oder Wegbereiter kultureller Entwicklungen.
Zu den Städten mit kulturellem Fokus zählen außerdem Zentren in denen Kulturgüter wie Mode, Film, Musik, Kunst, Architektur oder auch Videospiele produziert werden. Hier können beispielhaft Mailand als Modezentrum oder Mumbai als Filmstadt (Bollywood) genannt werden. Übergreifende Sportereignisse wie Olympische Spiele und Weltmeisterschaften sowie ansässige Sportvereine von internationaler Bedeutung (Real Madrid, Los Angeles Lakers) tragen zum kulturellen Renommee einer Stadt bei. Eine besondere Gruppe bilden religiöse Zentren globaler Bedeutung wie Jerusalem, Rom oder Mekka. Metropolen von weltweiter Bedeutung weisen nicht selten eine hohe Konzentration an Hochschulen, Universitäten und Forschungsinstitutionen auf.
Die internationale Präsenz einer Weltstadt findet sich in einem hohen Bekanntheitsgrad wieder, der auf eine wiederkehrende mediale Verbreitung rückschließen lässt. Der Bekanntheitsgrad einer Weltstadt wird zudem durch die historische Bedeutung abgeleitet. So sind das „alte Rom“, das „antike Athen“, oder das „geteilte Berlin“ global bekannte Begriffe der Geschichtsschreibung.
Definitionen


Global City
In der Anthropogeographie wird häufig der erstmals 1991 von Saskia Sassen geprägte Begriff der Global City benutzt. Hier wird er eher als globales wirtschaftliches Zentrum verstanden. Die Weltstadt hingegen wird als ein traditionell politisch-kulturelles, kosmopolitisches Zentrum von weltweiter Bedeutung gesehen. Beide Stadttypen schließen sich nicht gegenseitig aus, Städte sind oftmals beides. Die richtige Übersetzung des Begriffs Weltstadt im Englischen lautet daher cosmopolitan city. Es deutet sich jedoch eine gewisse Änderung im wissenschaftlichen Sprachgebrauch an: Die GaWC-Studie von 2004 benutzt die Bezeichnung Global Cities (Globalstadt) nun nicht mehr in einem auf Wirtschaft fixierten Sinne, sondern kennzeichnet damit eine Spitzengruppe unter den „World Cities“, die den „Weltstädten“ im Deutschen auch inhaltlich entsprechen.
Metropole
Der Begriff Metropole wird häufig synonym zu „Weltstadt“ benutzt, aber auch in Bezug auf kleinere Städte, die in einem bestimmten Teilraum oder einer bestimmten Branche wichtige zentrale Funktionen innehaben. Der Begriff (griechisch für „Mutterstadt“) ist also doppeldeutig und bezieht sich nicht notwendigerweise auf das globale Städtesystem.
Millionenstadt
Die genannten Kriterien werden durch eine hohe Einwohnerzahl begünstigt. In älterer Literatur werden deshalb Städte mit mehr als einer Million Einwohner („Millionenstädte“) gelegentlich pauschal als Weltstädte bezeichnet. Diese Gleichsetzung ist unter heutigen Umständen nicht mehr haltbar. Zum einen steigt die Zahl der Millionenstädte durch das globale Bevölkerungswachstum stetig an, ohne dass sich dadurch zusätzliche globale Zentren herausbilden würden – vor allem in den Entwicklungsländern entstanden teilweise riesige Städte ohne funktionierende Infrastruktur und ohne nennenswerte internationale Zentralfunktionen. Zum anderen ist durch die Suburbanisierung jeglicher Zusammenhang zwischen den politischen Grenzen einer Stadt und ihrer tatsächlichen Ausdehnung verloren gegangen, so dass eine seriöse Angabe genauer Einwohnerzahlen und damit die Zuordnung des Prädikats „Millionenstadt“ kaum noch möglich ist.
Die früher übliche Angabe der Einwohner innerhalb der Stadtgrenzen führt heute zu absurden Ergebnissen: so leben im Stadtgebiet von Brüssel nur 140.000 Menschen, während das international wenig bekannte Chongqing mit 32 Mio. Einwohnern (auf einer Fläche so groß wie Österreich) die größte Stadt der Welt wäre. Es gibt sogar Stadtgemeinden, die mehr als eine Million Einwohner zählen, aber nicht einmal als eigenständiges Zentrum, sondern nur als sekundärer Teil einer Metropolregion um eine noch größere Stadt angesehen werden können, etwa Yokohama (3,5 Mio. Einwohner) bei Tokio oder Nezahualcóyotl (2 Mio. Einwohner) bei Mexiko-Stadt.
Megastadt
Unter einer Megastadt versteht man eine Stadt oder Stadtregion mit einer sehr großen Einwohnerzahl (die Schwelle wird meist bei fünf oder zehn Millionen Einwohnern festgelegt). Der Begriff ist eine rein quantitative Beschreibung ohne Berücksichtigung der globalen Bedeutung einer Stadt. Der Begriff wird sogar häufig ausdrücklich auf die international wenig bedeutenden, schnellwachsenden Städte in der „Dritten Welt“ bezogen, oft im Zusammenhang mit dem durch dieses enorme Wachstum ausgelösten Probleme.
Studien




Da Städte komplexe Gebilde sind mit ebenso komplexen Beziehungen untereinander, ist die Definition objektiver, messbarer Weltstadt-Kriterien, für die es genügend der Forschung zugängliche und vergleichbare Daten gibt, schwierig. Nicht zuletzt darum konzentrierte sich die Forschung bislang hauptsächlich auf ökonomische Kriterien, denn hier sind objektiv messbare Daten am ehesten verfügbar und vergleichbar. Die Verfasser räumen denn auch ein, dass die Weltstadt-Forschung erst im Anfangsstadium steht und sowohl die Methoden als auch die verwendeten Daten erheblicher Verfeinerung bedürfen. Daher besitzen auch die daraus resultierende Rangfolgen der Weltstädte keinen abschließenden Charakter und kann bloß Hinweise auf die Stellung einzelner Städte im globalen Städtenetzwerk geben.
GaWC 1999, 2004, 2009
Die GaWC listete im Jahr 1999 Städte im wirtschaftlichen Sinne anhand ihrer Bedeutung für advanced producer services, nämlich Buchhaltung, Werbung, Bankwesen und Anwaltskanzleien, auf.[1] In einer zweiten Studie im Jahr 2004 präsentierte das Institut eine neue Studie,[2] um Weltstädte neu zu definieren und zu kategorisieren. Neben ökonomischen wurden nun auch in begrenztem Maße kulturelle (globale Medienkonglomerate, global tätige Architektur- und Ingenieurbüros), politische (UNO-Organe, Botschaften, Städte-Organisationen) und soziale Kriterien (NGOs, wissenschaftliche Veröffentlichungen) berücksichtigt.
London und New York City setzen sich ab, da sie als einige der wenigen Städte eine diversifizierte, viele Lebensbereiche berührende Globalität aufweisen. Die Berücksichtigung sonstiger wirtschaftlicher und auch nicht-ökonomischer Kriterien führte dazu, dass die Studie mehr Städte in ärmeren Entwicklungsländern hervorhebt, die teilweise in den Industrieländern weniger bekannt sind. So fungiert Abidjan (Elfenbeinküste) als Hauptsitz der Bourse Régionale des Valeurs Mobilières (Börse der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion). In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba residiert die Afrikanische Union und in der kenianischen Hauptstadt Nairobi sind mehrere UN-Sonderorganisationen ansässig, darunter das United Nations Environment Programme (UNEP).
Im Jahr 2008 wurde eine dritte Liste von Städten vorgestellt.[3] Die Aufteilung sieht demnach wie folgt aus:
- Alpha World Cities ++
- London, New York City
- Alpha World Cities
- Madrid, Moskau, Seoul, Toronto, Brüssel, Buenos Aires, Mumbai, Kuala Lumpur, Chicago
- Alpha World Cities −
- Warschau, São Paulo, Zürich, Amsterdam, Mexiko-Stadt, Jakarta, Dublin, Bangkok, Taipeh, Istanbul, Rom, Lissabon, Frankfurt am Main, Stockholm, Prag, Wien, Budapest, Athen, Caracas, Los Angeles, Auckland, Santiago de Chile
- Beta World Cities +
- Washington, D.C., Melbourne, Johannesburg, Atlanta, Barcelona, San Francisco, Manila, Bogotá, Tel Aviv, Neu-Delhi, Dubai, Bukarest
- Beta World Cities
- Oslo, Berlin, Helsinki, Genf, Kopenhagen, Riad, Hamburg, Kairo, Luxemburg, Bangalore, Dallas, Kuwait-Stadt, Boston
- Beta World Cities −
- München, Dschidda, Miami, Lima, Kiew, Houston, Guangzhou, Beirut, Karatschi, Düsseldorf, Sofia, Montevideo, Nikosia, Rio de Janeiro, Ho-Chi-Minh-Stadt
- Gamma World Cities +
- Montreal, Nairobi, Bratislava, Panama City, Chennai, Brisbane, Casablanca, Denver, Quito, Stuttgart, Vancouver, Zagreb, Manama, Guatemala-Stadt, Kapstadt, San Jose, Minneapolis, Santo Domingo, Seattle
- Gamma World Cities
- Ljubljana, Shenzhen, Perth, Kalkutta, Guadalajara, Antwerpen, Philadelphia, Rotterdam, Amman, Portland, Lagos
- Gamma World Cities −
- Detroit, Manchester, Wellington, Riga, Guayaquil, Edinburgh, Porto, San Salvador, St. Petersburg, Tallinn, Port Louis, San Diego, Islamabad, Birmingham, Doha, Calgary, Almaty, Columbus
Global Cities Index 2008

Im Oktober 2008 veröffentlichte das amerikanische Journal „Foreign Policy“ mit Sitz in Washington, D.C. in Zusammenarbeit mit Saskia Sassen, Witold Rybczynski und anderen eine Rangliste 60 globaler Städte. Diese beruht auf fünf verschiedenen Kategorien: Geschäftsaktivität, Humankapital, Informationsaustausch, kulturelle Erfahrung, und politisches Engagement.
Reihung | Stadt | Land | Beste Kategorie (Platzierung) |
---|---|---|---|
1 | New York City | ![]() |
Geschäftsaktivität & Humankapital (1.) |
2 | London | ![]() |
Kulturelle Erfahrung (1.) |
3 | Paris | ![]() |
Informationsaustausch (1.) |
4 | Tokio | ![]() |
Geschäftsaktivität (2.) |
5 | Hongkong | ![]() |
Geschäftsaktivität & Humankapital (5.) |
6 | Los Angeles | ![]() |
Humankapital (4.) |
7 | Singapur | ![]() |
Geschäftsaktivität (6.) |
8 | Chicago | ![]() |
Humankapital (3.) |
9 | Seoul | ![]() |
Informationsaustausch (5.) |
10 | Toronto | ![]() |
Kulturelle Erfahrung (4.) |
11 | Washington, D.C. | ![]() |
Politisches Engagement (1.) |
12 | Peking | ![]() |
Politisches Engagement (7.) |
13 | Brüssel | ![]() |
Informationsaustausch (2.) |
14 | Madrid | ![]() |
Informationsaustausch (9.) |
15 | San Francisco | ![]() |
Humankapital (12.) |
16 | Sydney | ![]() |
Humankapital (8.) |
17 | Berlin | ![]() |
Kulturelle Erfahrung (8.) |
18 | Wien | ![]() |
Politisches Engagement (9.) |
19 | Moskau | ![]() |
Kulturelle Erfahrung (6.) |
20 | Shanghai | ![]() |
Geschäftsaktivität (8.) |
21 | Frankfurt am Main | ![]() |
Geschäftsaktivität (11.) |
22 | Bangkok | ![]() |
Politisches Engagement (13.) |
23 | Amsterdam | ![]() |
Geschäftsaktivität (10.) |
24 | Stockholm | ![]() |
Informationsaustausch (13) |
25 | Mexiko-Stadt | ![]() |
Kulturelle Erfahrung (9.) |
26 | Zürich | ![]() |
Informationsaustausch (8.) |
27 | Dubai | ![]() |
Informationsaustausch (14.) |
28 | Istanbul | ![]() |
Politisches Engagement (8.) |
29 | Boston | ![]() |
Humankapital (9.) |
30 | Rom | ![]() |
Kulturelle Erfahrung (15.) |
Global Power City Index 2009

Im Oktober 2009 veröffentlichte das in Tokio ansässige „Institute for Urban Strategies at The Mori Memorial Foundation“ eine umfassende Studie zu 35 Städten. In sechs Hauptkategorien wurden 69 einzelne Indikatoren untersucht, um die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Stadt einzustufen: Wirtschaft, Forschung & Entwicklung, Lebensqualität, Kulturelle Interaktion, Verkehrsinfrastruktur und Ökologie/Umgebung.[4]
Rang | Stadt | Bewertung | Beste Kategorie (Platzierung) |
---|---|---|---|
1 | Vorlage:Flagicon New York | 330,4 | Wirtschaft (1.) Forschung/Entwicklung (1.) |
2 | Vorlage:Flagicon London | 322,3 | Kulturelle Interaktion (1.) |
3 | Vorlage:Flagicon Paris | 317,8 | Lebensqualität (1.) Verkehrsinfrastruktur (1.) |
4 | Vorlage:Flagicon Tokio | 305,6 | Wirtschaft (2.) Forschung/Entwicklung (2.) |
5 | Vorlage:Flagicon Singapur | 274,4 | Wirtschaft (5.) Kulturelle Interaktion (5.) |
6 | Vorlage:Flagicon Berlin | 259,3 | Lebensqualität (2.) |
7 | Vorlage:Flagicon Wien | 255,1 | Ökologie/Umgebung (3.) |
8 | Vorlage:Flagicon Amsterdam | 250,5 | Verkehrsinfrastruktur (3.) |
9 | Vorlage:Flagicon Zürich | 242,5 | Ökologie/Umgebung (2.) |
10 | Vorlage:Flagicon Hongkong | 242,5 | Wirtschaft (4.) |
11 | Vorlage:Flagicon Madrid | 242,5 | Ökologie/Umgebung (7.) Verkehrsinfrastruktur (7.) |
12 | Vorlage:Flagicon Seoul | 242,1 | Forschung/Entwicklung (4.) |
13 | Vorlage:Flagicon Los Angeles | 240 | Forschung/Entwicklung (5.) |
14 | Vorlage:Flagicon Sydney | 237,3 | Ökologie/Umgebung (9.) |
15 | Vorlage:Flagicon Toronto | 234,6 | Lebensqualität (5.) |
16 | Vorlage:Flagicon Frankfurt am Main | 232,9 | Verkehrsinfrastruktur (5.) |
17 | Vorlage:Flagicon Kopenhagen | 231,7 | Wirtschaft (9.) Lebensqualität (9.) |
18 | Vorlage:Flagicon Brüssel | 229,9 | Lebensqualität (8.) |
19 | Vorlage:Flagicon Genf | 229,7 | Ökologie/Umgebung (1.) |
20 | Vorlage:Flagicon Boston | 226,2 | Forschung/Entwicklung (6.) |
Weitere Platzierungen: Shanghai (21), Chicago (22), Vancouver (23), San Francisco (24), Osaka (25), Peking (26), Kuala Lumpur (27), Mailand (28), Bangkok (29), Fukuoka (30), Taipei (31), Moskau (32), Sao Paulo (33), Mumbai (34), und Kairo (35).
World City Survey 2010

Im März 2010 veröffentlichte die in London ansässige Firma Knight Frank in Zusammenarbeit mit der Citibank eine Untersuchung zu 40 ausgewählten Städten. Im Rahmen des Wealth Reports wurden vier Hauptkategorien evaluiert, um den globalen Status der jeweiligen Stadt einzustufen: Wirtschaftliche Aktivität, Politische Macht, Wissen und Einfluss sowie Lebensqualität.[5][6][7]
Rang | Stadt | Beste Kategorie (Platzierung) |
---|---|---|
1 | Vorlage:Flagicon New York | Wirtschaftliche Aktivität (1.) Wissen und Einfluss (1.) |
2 | Vorlage:Flagicon London | Wirtschaftliche Aktivität (2.) Wissen und Einfluss (2.) |
3 | Vorlage:Flagicon Paris | Lebensqualität (1.) |
4 | Vorlage:Flagicon Tokio | Wirtschaftliche Aktivität (3.) |
5 | Vorlage:Flagicon Los Angeles | Wissen und Einfluss (6.) |
6 | Vorlage:Flagicon Brüssel | Politische Macht (3.) |
7 | Vorlage:Flagicon Singapur | Wirtschaftliche Aktivität (5.) |
8 | Vorlage:Flagicon Berlin | Lebensqualität (2.) |
9 | Vorlage:Flagicon Peking | Politische Macht (4.) |
10 | Vorlage:Flagicon Toronto | Lebensqualität (3.) |
11 | Vorlage:Flagicon Chicago | Wissen und Einfluss (8.) |
12 | Vorlage:Flagicon Washington, D.C. | Politische Macht (1.) |
13 | Vorlage:Flagicon Seoul | Wirtschaftliche Aktivität (9.) |
14 | Vorlage:Flagicon Hongkong | Wissen und Einfluss (3.) |
15 | Vorlage:Flagicon Frankfurt am Main | Lebensqualität (4.) |
Weitere Platzierungen: Sydney, San Francisco, Bangkok, Shanghai, Zürich, Mexiko City, Moskau, Taipeh, Sao Paolo, Istanbul, München, Buenos Aires, Kairo, Miami, Mailand, Dubai, Boston, Tel Aviv, Kuala Lumpur, Bogota, Neu Delhi, Rio de Janeiro, Jakarta, Mumbai, Johannesburg
Mercer Studie zur Lebensqualität
Rang | Stadt | Index | Land |
---|---|---|---|
1 | Wien | 108.6 | ![]() |
2 | Zürich | 108 | ![]() |
3 | Genf | 107.9 | ![]() |
4 | Vancouver | 107.4 | ![]() |
4 | Auckland | 107.4 | ![]() |
6 | Düsseldorf | 107.2 | ![]() |
7 | Frankfurt am Main | 107 | ![]() |
7 | München | 107 | ![]() |
9 | Bern | 106.5 | ![]() |
10 | Sydney | 106.3 | ![]() |
Die Beratungsfirma Mercer vergleicht jährlich die Lebensqualität von 420 Städten der Welt und veröffentlicht daraus eine ca. 220 Städte umfassende Liste. Der Indexbasiswert 100 wird der Stadt New York zugeschrieben. Die Lebensbedingungen werden anhand von 29 Faktoren, die sich in die folgenden Kategorien einteilen, erhoben:[8]
- Politische und soziale Umgebung (Politische Stabilität, Kriminalität, Verbrechensbekämpfung, ...)
- Ökonomische Bedingungen (Geldwechselbedingungen, Bankservices, ...)
- Soziokulturelle Bedingungen (Zensur, Limitierungen der persönlichen Freiheit, ...)
- Gesundheit und Gesundheitswesen (Medizinische Versorgung, ansteckende Krankheiten, Abwasser- und Müllentsorgung, Luftverschmutzung, ...)
- Schulen und Ausbildung (Standard und Verfügbarkeit internationaler Schulen, ...)
- Öffentliche Services und Verkehr (Elektrizität, Wasser, öffentlicher Verkehr, Verkehrsdichte, ...)
- Unterhaltung (Restaurants, Theater, Kinos, Sport- und Freizeitbetriebe, ...)
- Konsumgüter (Verfügbarkeit von Nahrung und Konsumgütern des täglichen Bedarfs, Autos, ...)
- Unterkünfte (Wohnungswesen, Haushaltsgeräte, Einrichtung, Wartungsdienste, ...)
- Umwelt (Klima, Naturkatastrophen, ...)
Deutschsprachiger Raum

Es gibt im deutschsprachigen Raum mehrere Metropolen, die globale Bedeutung aufweisen und internationalen Einfluss ausüben. Davon sind Frankfurt am Main, Wien und Zürich die einzigen, die in die Definition der Alpha World Cities fallen.
Innerhalb des föderal organisierten Deutschlands ist jedoch eine Aufteilung der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Präsenz mit globalem Einfluss zu beobachten, sodass von einer Weltstadt im umfassenden Sinne nur begrenzt ausgegangen werden kann. Die genannten drei Funktionsbereiche verteilen sich in Deutschland vorwiegend auf Berlin als Regierungssitz und Kultur- und Wissenschaftsmetropole, Frankfurt am Main als Finanzzentrum, München als Industrie- und Technologiezentrum und Hamburg als bedeutende Seehafen- und Handelsstadt.
In Österreich und der Schweiz sind Wien und Zürich Weltstädte mit globaler Bedeutung und internationalem Einfluss. Weitere kleinere deutschsprachige Städte wie Luxemburg und Bonn haben als Sitz internationaler Organisationen eine gewisse Bedeutung, Stuttgart und Düsseldorf sind als Sitz global agierender Konzerne zu nennen, Köln als Medienzentrum.
Historische Weltstädte im deutschsprachigen Raum

In früheren Zeiten gab es im deutschsprachigen Raum weitere Städte, auf die die ganzheitliche Definition einer Weltstadt zutraf, auch wenn sich der Begriff „Welt“ in früheren Jahrhunderten auf den damals bekannten Teil derselben beschränkte. Beispiele für echte Weltstädte waren etwa Aachen als Residenzstadt Karls des Großen im 7./8. Jahrhundert, Prag als Kaisersitz des Heiligen Römischen Reiches unter Kaiser Karl IV. und seinem Sohn Wenzel IV. im 14. Jahrhundert, Augsburg, Brügge und Nürnberg im 15. Jahrhundert, Antwerpen als reichste Handelsstadt Europas im 16. Jahrhundert, Amsterdam als ebenfalls durch den Handel wohlhabendste Stadt Europas im 17. Jahrhundert, Wien als Reichshauptstadt und Kulturzentrum von 1683 bis 1918 oder Berlin als Reichshauptstadt und damals größte Stadt Kontinentaleuropas im frühen 20. Jahrhundert.
Siehe auch
- Global City
- Megastadt
- Metropolregion
- Millionenstadt
- Liste von Bezeichnungen für große Städte
- Liste der Millionenstädte
- Liste der größten Metropolregionen der Welt
Literatur
- Ulrike Gerhard: Global Cities – Anmerkungen zu einem aktuellen Forschungsfeld. Geographische Rundschau 56(4), S. 4–11 (2004), ISSN 0016-7460.
- Barbara Hahn: New York, Chicago, Los Angeles – Global Cities im Wettbewerb. Geographische Rundschau 56(4), S. 12–19 (2004), ISSN 0016-7460.
- Stefan Krätke: Berlin – Stadt im Globalisierungsprozess. Geographische Rundschau 56(4), S. 20–25 (2004), ISSN 0016-7460.
- Michael Hoyler: London und Frankfurt als Weltstädte. Geographische Rundschau 56(4), S. 26–31 (2004), ISSN 0016-7460.
- Rainer Wehrhahn: Global Cities in Lateinamerika? Geographische Rundschau 56(4), S. 40–46 (2004), ISSN 0016-7460.
- Jie Fan, Wolfgang Taubmann: Beijing – Chinas Regierungssitz auf dem Weg zur Weltstadt. Geographische Rundschau 56(4), S. 47–54 (2004), ISSN 0016-7460.
- Heinz Nissel: Mumbai: Megacity im Spannungsfeld globaler, nationaler und lokaler Interessen. Geographische Rundschau 56(4), S. 55–61 (2004), ISSN 0016-7460.
- A. Sohn, H. Weber: Hauptstädte und Global cities an der Schwelle zum 21. Jahrhundert. Historische Zeitschrift 279(1), S. 265–266 (2004), ISSN 0018-2613.
Weblinks
- Studien der Globalization and World Cities Study Group & Network (GaWC)
- Metropolen – Geschichte, Begriffe, Methoden (PDF) Center for Metropolitan Studies, TU Berlin.
Einzelnachweise
- ↑ GaWC Research Bulletin 5, GaWC, Loughborough University, 28. Juli 1999
- ↑ GaWC Research Bulletin 146, GaWC, Loughborough University, 14. Juli 2004
- ↑ The World According to GaWC 2008
- ↑ Global Power City Index, Institute for Urban Strategies, Tokio, 22. Oktober 2009
- ↑ Kinght Frank Index, Börsenzeitung.de, 25. März 2010
- ↑ The Wealth Report 2010, knightfrank.com, 25. März 2010
- ↑ New York! The Big Apple s the most influential city, PropertyNice, 25. März 2010
- ↑ a b Quality of Living worldwide city rankings 2010 – Mercer survey. Mercer, 26. Mai 2010, abgerufen am 12. Juni 2010 (englisch): „European cities continue to dominate the top of the ranking, Vienna remains at the top, Baghdad at the bottom, Calgary is first in the new Eco-city ranking“