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Konrad III. von Scharfenberg

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Konrad von Scharfenberg, franz. Conrad de Scharfenberg (* um 1165; † 24. März 1224 in Speyer), war Bischof von Speyer und Metz sowie Kanzler des Heiligen Römischen Reiches. Er entstammte einem südwestdeutschen Ministerialengeschlecht aus der Gegend der Reichsburg Trifels in der Südpfalz. Stammsitz seiner Familie war die dem Trifels benachbarte Burg Scharfenberg, auf der er wahrscheinlich auch geboren wurde.

Leben

Jugend und Karrierebeginn

Konrad wurde an der Domschule in Speyer erzogen und ausgebildet. Im Jahr 1187 trat er in den königlichen Dienst, als Friedrich Barbarossa Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war. Insgesamt diente Konrad vier Kaisern bzw. Königen in der Reichskanzlei und machte Karriere auf weltlichem wie auf geistlichem Gebiet.

Zunächst war Konrad Propst von Saint-Gervais, 1198 wurde er Dekan des dortigen Domkapitels. Während des Thronstreits zwischen Staufern und Welfen, der nach dem frühen Tod Kaiser Heinrichs VI. ausbrach, war er Anhänger des Staufers Philipp von Schwaben.

Bischof von Speyer und Kanzler

Im Jahr 1200 wurde Konrad Bischof von Speyer und kaiserlicher Domherr. 1208 wurde er von König Philipp zum Kanzler berufen. Nach Philipps Ermordung – die nicht mit dem Thronstreit zusammenhing – noch im gleichen Jahr verwaltete Konrad die Reichsinsignien.

Als bald darauf Philipps welfischer Gegenspieler als König Otto IV. allgemein anerkannt wurde, diente Konrad auch ihm und begleitete ihn nach Rom zur Kaiserkrönung durch Papst Innozenz III.

Bischof von Metz

Im Jahr 1212 wurde Konrad im Wettbewerb mit Guillaume de Joinville, der als Bischof von Langres Wunschkandidat des französischen Königs Philipp II. war, zum Bischof von Metz gewählt.

Im Jahr 1220 begleitete Konrad den staufischen König Friedrich II. nach Rom zur Kaiserkrönung durch Papst Honorius III. Auf dieser Reise lernte er in Italien die neuen Ordensgemeinschaften der Dominikaner und Franziskaner kennen und ebnete ihnen den Weg nach Deutschland.

Letzte Jahre

In den letzten Jahren seines Lebens widmete sich Konrad ausschließlich seinen beiden Diözesen, vor allem dem Bistum Speyer und dessen Kaiserdom. In diesem ließ er die Gebeine Philipps von Schwaben beisetzen. Zudem regte er im Bistum Metz den Umbau der dortigen Bischofskirche an.

Seine letzte Ruhestätte fand Konrad neben König Philipp von Schwaben im Dom zu Speyer.

Wappen

Das fürstbischöfliche Wappen ist üblicherweise geviert. Die Felder des Wappenschildes führen im Wechsel das Familienwappen derer von Scharfenberg, einen gekrönten schreitenden Löwen in Silber auf rotem Grund, sowie das Wappen des Bistums Speyer, ein silbernes Kreuz auf blauem Grund.

Literatur


VorgängerAmtNachfolger
Otto II. von HennebergBischof von Speyer
1200–1224
Beringer von Entringen
BertramBischof von Metz
1212–1224
Johann I. von Aspremont