Röthenbach bei Schweinau
Basisdaten | |
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Bundesland: | Bayern |
Bezirk: | Mittelfranken |
Stadt: | Nürnberg |
Fläche: | 3,69 km² |
Einwohner: | 19.385 (2002) |
Bevölkerungsdichte: | 5250 Einwohner je km² |
Höhe: | 315 m ü. NN |
Postleitzahl: | 90441 --> |
Vorwahl: | 0911 |
Kfz-Kennzeichen: | N
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Röthenbach bei Schweinau ist ein Stadtteil von Nürnberg. Der vorstädtische Stadtteil liegt im Südwesten Nürnbergs und umfasst die statistischen Bezirken 51 und 52.
Geografie
Geografische Lage
Das Röthenbacher Gebiet ist allgemein von flacher Struktur. Im Südwesten fällt es mit tiefen Einschnitt zur Rednitz ab. Den Nordwesten Röthenbachs bildet eine flach ansteigende Kuppe namens Hauch (325 m ü. NN). Luftbild von Röthenbach
Geologie
Röthenbach befindet sich auf einem Boden aus Blasensandstein, Sandsteinkeuper, Letten und Keupersanden. Der für diese Bodenverhältnisse typische hohe Grundwasserstand wurde durch den Baus des Rhein-Main-Donau-Kanals abgesenkt.
Ausdehnung des Stadtgebiets
Im Norden wird der Stadtteil durch den Rhein-Main-Donau-Kanal begrenzt, im Westen durch die Eisenbahnlinie nach Ansbach, im Süden durch die Rednitz.
Benachbarte Stadtteile
Der Stadtteil grenzt im Norden an den Stadtteil Schweinau, im Osten an Eibach, im Westen an Gebersdorf und im Süden direkt an Nürnbergs kleine Nachbarstadt Stein bei Nürnberg.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf Rotembach im Jahr 1054. Kaiser Heinrich III. schenkte den Ort einem seiner Dienstleute. In den folgenden Jahrhunderten war die Herrschaftsstruktur geteilt und zersplittert. Die Nürnberger Niederlassung des Deutschen Ordens verfügte von 1293 bis 1803 über das halbe Dorf als Lehen des Burggrafen von Nürnberg. Die andere Hälfte gehörte dem Dompropst von Bamberg. Er belehnte damit nacheinander verschiedene Nürnberger Patrizier. 1796 wurde Röthenbach von Preußen in Besitz genommen. 1806 wurde es Teil Bayerns. 1808 wird Röthenbach ein Steuerdistrikt, ab 1818 eine Gemeinde. 1922 wurde Röthenbach nach Nürnberg eingemeindet. Aus einem landwirtschaftlich geprägten Dorf wurde durch den Bau verschiedener Arbeitersiedlungen und später durch einen in den 60er Jahren einsetzenden Bauboom eine typische vorstädtische Schlafstadt.
Eingemeindungen
1808 wird der Weiler Weiherhaus dem Steuerdistrikt Röthenbach zugeschlagen. 1922 wird Röthebach selbst nach Nürnberg eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
- 1497 ca. 100 Einwohner
- 1824 268 Einwohner
- 1840 360 Einwohner
- 1871 501 Einwohner
- 1880 804 Einwohner
- 1900 1068 Einwohner
- 1919 1399 Einwohner
- 1945 ca. 2000 Einwohner
- 1970 10.000 Einwohner
- 1985 17.644 Einwohner
- 1997 in den Statistischen Bezirken 51 und 52 zusammen 19.108 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturelles Leben
Der Stadtteil ist durch eine Bundesstraße zweigeteilt. Da beide Hälften jeweils über eine Grundschule (1. bis 4. Klasse) bzw. Kindergarten verfügen, ist das Leben im Stadtteil insbesondere für Kinder auf die jeweilige Hälfte begrenzt. Die evangelische Kirchengemeinde "Nikodemus" 1, die katholische Kirchengemeinde "Maria am Hauch" 2und der Kulturladen Röthenbacher Hauptstraße 3 prägen das Kultur- und Freizeitangebot im Stadtteil.
Bauwerke
Die evangelische Nikodemus-Kirche entstand, als der ursprüngliche zweite Sprengel der Johannes-Gemeinde in Eibach selbständig wurde. Die Einweihung des sechseckige n Baus von Reinhold Büttner aus rotem Backstein wurde am 8. Dezember 1968 eingeweiht. Besonders eindrucksvoll ist das Kreuz, eine Plastik des Nürnberger Künstlers Heinz Heiber aus dem Jahre 1969. Sie zeigt den am Kreuz hängenden Christus, der zusätzlich eine Reihe weiterer Kreuze trägt, gleichsam als Symbol für die Schuld der Welt, die er durch seinen Tod auf sich genommen hat.
Die katholische Kirche Maria am Hauch ist ebenfalls ein Neubau aus dem Jahr 1967. Sie ist die erste Marienkirche, die seit der Reformation in Nürnberg erbaut wurde. Der moderne Langbau hat ein beeindruckendes geschwungenes Dach. Anlaß für den Kirchenbau war ebenfalls die neue Selbständigkeit des Röthenbacher Sprengels der katholischen Pfarrei St. Walburga in Eibach.
Das Schloß Stein an der Grenze zum Nachbarort Stein ist ein bemerkenswerter Bau. Das historistische Schloß wurde von 1903 als 1906 als Wohnsitz des Grafen Alexander zu Castell-Rüdenhausen, Erbe der Bleistiftfabrik A.W. Faber-Castell, erbaut.
Parks
- Der Faberpark ist der ehemalige Garten des Schloß Stein. 1850-1853 wurde er nach Plänen des Landschaftsgärtners Adolf Wagner im englischen Stil für den Bleistiftfabrikanten Johann Lothar von Faber angelegt. Im 19. Jahrhundert wurde der Park mehrmals vergrößert und umgestaltet. Dabei entstand auch ein noch heute bestehender Weiher mit zwei Inseln. Nach 1970 versuchte die Familie Faber-Castell den Park in Bauland umzuwidmen. Nach massivem Widerstand der Bevölkerung erwarb 1981 der Freistaat Bayern den seit 1971 unter Landschaftsschutz stehenden Park. 1984 wurde er durch den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
- Der Birkenwald ist ein kleines Wäldchen im westlichen Teil Röthenbachs. Es erstreckt sich von der Grund- und Hauptschule Herriedener Straße und der Katholischen Kirche "Maria am Hauch" bis zum Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Nikodemus. Bei Kindern erfreut sich das Wäldchen vor allem wegen seiner beiden Bolzplätze großer Beliebtheit.
Regelmäßige Veranstaltungen
Einmal jährlich findet im Sommer ein "Stadtteilfest" in der Röthenbacher Hauptstraße statt, dass von Gemeinden, Parteien und Vereinen aus dem Stadtteil gestaltet wird.
Ebenfalls einmal jährlich findet eine kleine "Kirchweih" statt.
Verkehr
Durch Röthenbach führt die B14 nach Ansbach. Zudem endet die U-Bahnlinie U2 seit 1986 in Röthenbach.
Ansässige Unternehmen
Bildung
- Berufsbildungswerk Nürnberg für Hör- und Sprachgeschädigte mit Sonderberufsschule
- Grundschule Herriedener Straße 25
- Grundschule Helene-von-Forster-Schule
- Hauptschule Herriedener Straße 29
Literatur
- Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hsg.): Stadtlexikon Nürnberg, Verlag W. Tümmels, Nürnberg, 2. verb. Aufl. 2000; ISBN 3-921590-69-8
- Vorstadtverein Röthenbach e.V. (Hsg.): Nürnberg-Röthenbach – ein Stadtteil stellt sich vor –, Selbstverlag, Juni 1986.
Siehe auch: Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg
Weblinks
- http://www.nikodemuskirche-nbg.de - evangelische Kirchengemeinde Nürnberg-Nikodemus
- http://www.maria-am-hauch.de - katholische Kirchengemeinde "Maria am Hauch"
- http://www.kubiss.de/kultur/info/KuF/kulturlaeden/roethenbach - Kulturladen Röthenbach
- http://hs-herriedener.bei.t-online.de/ - Hauptschule Herriedener Straße.
- http://www.ebr-herriedener.de/index.htm - Grundschule Herriedener Straße (Elternbeirat)
- http://www.buergerversammlung.nuernberg.de/bereich12/kult_2.htm - Helene-von-Forster-Schule (Grundschule)
- http://www.buergerversammlung.nuernberg.de/bereich12/frame_anfang.htm - Bürgerversammlung für die Stadtteile Gebersdorf - Röthenbach - Eibach - Maiach - Hafen