Decision Points
Decision Points (in deutsch etwa Punkte der Entscheidung; ISBN 9780307590619) sind die am 9. November 2010 veröffentlichten Memoiren des früheren US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush. Die englische Ausgabe hat 497 Seiten, eine Startauflage von 1,5 Millionen Exemplaren[1] und wurde in einer großen Pressekampagne vorgestellt. Als Ghostwriter fungierte Christopher Michel.[2]
Vorstellung
Zur Promotion seines Buches besuchte Bush viele Shows. Unter Anderem war er bei Matt Lauer in der „The Today Show“ (NBC), bei Oprah Winfrey, dem Radiomoderator Rush Limbaugh, Sean Hannity (Fox News), Bill O’Reilly (Fox News) und Greta Van Susteren (Fox News). Geplant sind noch Auftritte bei Jay Leno (NBC), bei CBS und bei CNN.[2]
Inhalt
Desision Points ist chronologisch geschrieben[1] und beschäftigt sich nach einer Thematisierung einer Fehlgeburt seiner Frau Laura Bush und seines früheren Alkoholproblems vor allem mit den Jahren Bushs als Präsident. Das Werk enthält inhaltlich wenig Neues. Großen Raum nimmt die Schilderung der Terroranschläge am 11. September 2001 ein die in ihm den Willen geweckt haben die USA zu schützen und die Freiheit zu der Nation zu bewahren.[1] Er verteidigt den Irakkrieg und andere Entscheidungen seiner Präsidentschaft. Als Fehler bezeichnet er seinen Auftritt auf der USS Abraham Lincoln, als er verfrüht das Ende des Irakkrieges verkündete und die Reaktion auf den Hurrikan Katrina. Außerdem erklärt er persönlich wütend gewesen zu sein als im Irak keine Massenvernichtungsmittel gefunden wurden. Er bestätigt selbst Waterboarding angeordnet zu haben und verteidigt die Entscheidung durch die Informationen die dadurch gewonnen wurden.[2]
Eine Neuheit ist die Bekanntmachung eines Rücktrittangebots von Vizepräsident Dick Cheney aus Imagegründen vor dem Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl 2004 das Bush aber nach einiger Bendenkzeit abschlug.[1]
Sein Nachfolger Barack Obama wird in dem Buch selten, und wenn dann positiv, erwähnt.[1]
Gerhard Schröder
Bush schreibt außerdem er hätte sich vom früheren deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder getäuscht und hintergangen gefühlt. Er sei schwer zu durchschauen gewesen und habe ihm im Vorfeld die Unterstützung für den Irakkrieg zugesagt diese aber dann im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2002 wieder zurückgenommen. Schröder wiederrum bezeichnete diese Aussage als nicht der Wahrheit entsprechend. Der damalige Botschafter in den USA Wolfgang Ischinger, der Abteilungsleiter für Außenpolitik im Kanzleramt, Dieter Kastrup und der Sprecher der Bundesregierung Uwe-Karsten Heye unterstützen die Aussage von Schröder.[3]
Herta Däubler-Gmelin
Eine Aussage der ehemaligen Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin, in denen sie ihn 2002 mit Adolf Hitler verglich, schockierte Bush laut dem Buch und machte ihn wütend.[3]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Matthias Rüb: Kein kritisches Wort über den Nachfolger. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 9. November 2010, abgerufen am 10. November 2010.
- ↑ a b c Bernd Pickert: Ein Schrei nach Liebe. In: die tageszeitung. 9. November 2010, abgerufen am 10. November 2010.
- ↑ a b Schröder: „Bush sagt nicht die Wahrheit“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 10. November 2010, abgerufen am 10. November 2010.