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Heinz Falk

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Heinz Falk

Heinz Falk (* 29. April 1939 in St. Pölten) ist ein österreichischer Chemiker, Emeritus für Organische Chemie an der Johannes Kepler Universität Linz und Redakteur der Serie „Progress in the Chemistry of Organic Natural Compounds“. [1]

Falks Forschungsschwerpunkt sind die Strukturanalyse, Synthese, Stereochemie und Photochemie von pflanzlichen und tierischen lichtempfindlichen Farbstoffen, wie z. B. Hypericin[2].

Leben

Heinz Falk wurde am 29. April 1939 in St. Pölten geboren, besuchte die Volksschule in Statzendorf und anschließend die Hauptschule in Krems an der Donau. Nachdem er 1953 nach Wien übersiedelte, absolvierte er die Höhere Bundeslehr- und Versuchsanstalt für chemische Industrie in der Rosensteingasse und machte anschließend in 1959 die Matura in der Abendschule, wo er auch seine zukünftige Frau, Rotraud Falk (geb. Strohbach) kennenlernte.

Heinz Falk ist seit 1966 verheiratet mit Rotraud Falk und sie haben einen Sohn (Alexander Falk, CEO des Softwareunternehmens Altova).

Heinz Falk begann 1959 sein Studium der Chemie an der Universität Wien und promovierte 1966 (Dissertation bei Karl Schlögl). In der Folge verbrachte Falk das Jahr 1971 im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes an der ETH Zürich. Nach seiner Rückkehr nach Wien erreichte er 1972 die Habilitation und damit die Lehrbefugnis für Organische Chemie an der Universität Wien.

Karriere

1966–1979

Seit 1966 war Falk als Assistent am Institut für Organische Chemie an der Universität Wien tätig. 1975 wurde er zum außerordentlichen Professor für Physikalische Organische Chemie an der Universität Wien berufen. Im Sommer 1978 wurde Falk als Vortragender zur Gordon Research Conference in Wolfeboro eingeladen.

seit 1979

1979 nahm Falk eine Berufung zum ordentlichen Professor für Organische Chemie an der Johannes Kepler Universität Linz an, und baute dort das neue Institut für Organische Chemie auf. Von 1989 bis 1991 war er Dekan der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Im Jahr 2005 wurde Falk von den OÖ Nachrichten als Drittplatzierter unter den Top-10-Wissenschaftlern in Oberösterreich genannt[3].

Falks Forschungsschwerpunkt konzentriert sich auf die Gruppe der organischen Farbstoffe, die sich vom Phenanthro[1,10,9,8-opqra]perylen-7,14-dion Chromophor ableiten, wie z. B. die natürlichen Farbstoffe Hypericin, Stentorin, Fringelite, Gymnochrome und Blepharismin. Darüber hinaus behandelt Falk die Hämin-analogen Corrphycen Derivate (z. B. als potentielle Blutersatz und Häm-Oxygenase-blocker) sowie andere natürliche Verbindungen wie z. B. den natürlichen Sonnenschutzfaktor Urocansäure.

Seine wissenschaftlichen Forschungsergebnisse hat Falk in zwei Büchern und mehr als 300 publizierten Artikeln in referierten Journalen veröffentlicht.

Werke

Bücher

  • Heinz Falk: Ausgewählte Übungsbeispiele Zur Nomenklatur Organischer Verbindungen. Springer-Verlag, Wien, New York 1978, ISBN 0-387-81479-5.
  • Heinz Falk: The Chemistry of Linear Oligopyrroles and Bile Pigments. Springer-Verlag, Wien, New York 1989, ISBN 0-387-82112-0.

Wissenschaftliche Publikationen (Auswahl)

  • H. Falk und H. Marko, Reduction of α-Bilindione-10-Thiol-Adduct as a Model for the Reduction Step of the Biliverdin Reductase System. Monatsh. Chem. 122, 319 (1991).
  • U. Wagner, C. Kratky, H. Falk und H. Woess, Crystal Structure and Conformation of 10-Aryl-bilatrienes-abc. Monatsh. Chem. 122, 749 (1991).
  • H. Falk and W. Schmitzberger, On the Nature of „Soluble“ Hypericin in Hypericum Species. Monatsh. Chem., 123, 731 (1992).
  • C. Etzlstorfer, H. Falk, N. Mueller, W. Schmitzberger and U. Wagner, Tautomerism and Stereochemistry of Hypericin: Force Field, NMR, and X-ray Crystallographic Investigations. Monatsh. Chem., 124, 751 (1993).
  • H. Falk, C. Kratky, N. Mueller, W. Schmitzberger and U. Wagner, Structure Determination of the Biliverdin Apomyoglobin Complex. Crystal Structure Analysis of Two Crystal Forms at 1.4 and 1.5 * Resolution. J. Mol. Biol., 247, 326 (1995).
  • H. Falk, From the Photosensibilisator Hypericin to the Photoreceptor Stentorin – the Chemistry of the Phenanthroperylene Quinones. Angew. Chemie Int. Ed., 38, 3134–3154 (1999).
  • R.A. Obermüller, K. Hohenthanner, and H. Falk, Towards Hypericin-Derived Potential Photdynamic Therapy Agents. Photochem. Photobiol., 74, 211–215 (2001).
  • J. Leonhartsberger and H. Falk, The Protonation and Deprotonation Equilibria of Hypericin Revisited. Mh. Chem., 133, 167–172 (2002).
  • M. Deak and H. Falk, On the Chemistry of the Resveratrol Diastereomers. Mh. Chem., 134, 883–888 (2003).
  • Beate Hager, Mario Alva-Astudillo, and Heinz Falk, A Hemin-Analogous Corrphycene Derivative: Suppression of Heme Oxygenase and Reconstitution with Apomyoglobin. Mh. Chem., 134, 1499–1507 (2003).
  • Klaus Wolkenstein, Jürgen H. Gross, Heinz Falk, and Heinz F. Schöler, Preservation of hypericin and related polycyclic quinone pigments in fossil crinoids. Proceedings of the Royal Society B, 273, 451–456 (2006).
  • Mario Waser and Heinz Falk, Towards Second Generation Hypericin Based Photosensitizers for Photodynamic Therapy. Curr. Org. Chem. 11: 547–558 (2007).

Patente

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Springer Wien/New York, Progress in the Chemistry of Organic Natural Compounds
  2. Hypericin-Gruppe am Institut für Organische Chemie
  3. OÖ Nachrichten – Best of OÖ Teil 18: Die klügsten Köpfe
  4. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Mitglieder
  5. Johannes Kepler Universität - News vom Campus, Ausgabe 22, März 2004
  6. Gesellschaft Österreichischer Chemiker, Hall of Fame
  7. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Member details
  8. Rudolf Trauner Stiftung, Wissenschaftspreis 2003
  9. JKU Universität Aktuell, Silbernes Ehrenzeichen verliehen