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Schmalspurbahn Wilsdruff–Döbeln-Gärtitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wilsdruff–Meißen–Lommatzsch–Gärtitz
Streckennummer (DB):6979; sä. WG
Streckenlänge:51,857 km
Spurweite:750 mm (Schmalspur)
Maximale Neigung: 35 
Minimaler Radius:80 m
Streckengeschwindigkeit:30 km/h
Strecke (außer Betrieb)
von Freital-Potschappel
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
0,000 Wilsdruff 271 m
0,140 Brücke Saubachtal
Blockstelle (Strecke außer Betrieb)
0,400 Gabelstelle Saubachtal
Abzweig nach links (Strecke außer Betrieb)
nach Nossen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
0,878 Wilsdruff Hp 278 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
3,801 Klipphausen 263 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
6,962 Ullendorf-Röhrsdorf 263 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
8,437 Taubenheim (b Meißen) 245 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
10,970 Polenz 178 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
12,164 Preiskermühle 164 m
Abzweig nach rechts und geradeaus (Strecke außer Betrieb)Strecke nach links und geradeaus (außer Betrieb)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
13,362
17,556
Garsebach 147 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
15,440 Meißen Buschbad
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
16,905 Meißen Jaspisstraße 114 m
Haltepunkt / Haltestelle Streckenende (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
17,556 Meißen Triebischtal 110 m
Strecke (außer Betrieb)
(Anschluss an Hauptbahn Borsdorf–Coswig)
Strecke (außer Betrieb)
Kreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)
18,08 Viadukt Garsebach (Borsdorf–Coswig)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
20,54 Löthain 200 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
22,48 Görna-Krögis 180 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
23,85 Mauna 170 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
26,09 Leutewitz 155 m
Abzweig nach links und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
Anst Steinbruch
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
27,81 Käbschütz 138 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
30,56 Zöthain 127 m
Strecke (außer Betrieb)
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
33,230 Lommatzsch 158 m
Strecke (außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
(Anschluss von Bahnstrecke Riesa–Nossen)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
31,241
33,230
Mertitz Gabelstelle 130 m
Abzweig nach links (Strecke außer Betrieb)Strecke nach rechts (außer Betrieb)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
33,83 Ldst Mertitz Dorf 130 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
35,71 Wahnitz 142 m
Kreuzung geradeaus unten (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Riesa–Nossen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
37,48 Leuben-Schleinitz 157 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
39,62 Lossen (b Lommatzsch) 175 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
41,82 Beicha 200 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
43,21 Kleinmockritz 220 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
45,65 Mochau 200 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
47,65 Simselwitz 200 m
Kreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)
50,70 Chemnitz–Riesa
Abzweig nach links und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
von Mügeln
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
51,857 Döbeln-Gärtitz früher Gärtitz 175 m
Strecke (außer Betrieb)
(Anschluss an Hauptbahn Riesa–Chemnitz)
Strecke (außer Betrieb)
nach Döbeln

Die Schmalspurbahn Wilsdruff–Gärtitz war eine sächsische Schmalspurbahn. Sie verlief von Wilsdruff über Meißen und Lommatzsch nach Gärtitz bei Döbeln. Die Strecke wurde zwischen 1966 und 1972 stillgelegt.

Geschichte

Eröffnungsdaten:

  • Wilsdruff–Meißen-Triebischtal: *1. Oktober 1909
  • Garsebach–Löthain: *1. Oktober 1909
  • Löthain–Lommatzsch: *1. Dezember 1909
  • Mertitz Gabelstelle–Gärtitz: *27. November 1911

Stilllegung

Nach 1964 durchgeführten Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen war auch die ehem. WG-Linie für eine baldige Stilllegung vorgesehen. Wegen des abschnittsweise regen Güterverkehrs ließ sich dieses Vorhaben allerdings nur Stück für Stück realisieren. Von Seiten der Deutschen Reichsbahn bestand vor allem Interesse, den brückenreichen Abschnitt zwischen Meißen und Löthain baldmöglichst stillzulegen.

1965 verkehrten letztmals durchgehende Güterzüge während der Rübenkampagne zur Zuckerfabrik in Döbeln. Am 21. Mai 1966 wurde zunächst der Reisezugverkehr zwischen Meißen-Triebischtal und Löthain bzw. Wilsdruff eingestellt. Offiziell stillgelegt wurden diese Abschnitte nur zwei Monate später, zum 1. August 1966. Der Bahnhof Ullendorf-Röhrsdorf wurde allerdings noch bis 1969 von Wilsdruff aus im Güterverkehr bedient.

Als nächstes verlor der Abschnitt zwischen Lommatzsch und Döbeln den Zugverkehr. Der Grund für die Einstellung des Verkehrs war dort der 1970 erfolgte Bau der heutigen Bundesautobahn 14 im Bereich der Schmalspurtrasse.

Der Streckenabschnitt Löthain–Lommatzsch blieb als letzter noch bis zum 28. Oktober 1972 für den Gesamtverkehr in Betrieb. Wichtig war diese Strecke bis zuletzt für die Abfuhr der in Löthain geförderten Porzellanerden und Tone.

Spurensuche

ehem.Bf Mertitz Gabelstelle

Heute sind von der einstigen WG-Linie nur noch wenige Reste erhalten. Auf dem einstigen Bahnhofsgelände in Meißen-Jaspisstraße befindet sich heute ein großes Heizwerk. Noch bis Anfang der 1990er Jahre waren im Bahnhof Meißen-Triebischtal Reste des früheren Stumpfgleises am Bahnsteig sichtbar. Im Tal der Kleinen Triebisch, aber auch im Käbschütztal befindet sich auf Teilen der Trasse ein Wanderweg. Eines der bemerkenswertesten Zeugnisse der ehemaligen Schmalspurbahn sind die Reste des großen Viaduktes bei Garsebach. Bis heute blieben dort die alten Brückenpfeiler erhalten, während die Überbauten in den 1970er Jahren entfernt wurden.

Fahrzeugeinsatz

Von Anfang an kam die leistungsstärkere Gattung IV K (DR-Baureihe 99.51-60) auf der Strecke zum Einsatz. Zwischen Wilsdruff und Meißen wurde ab den 1920er Jahren die leistungsstarke Gattung Gattung VI K (DR-Baureihe 99.64-71) vor allen Zügen verwendet. Nur in Sonderfällen - etwa während der Rübenkampagne - kamen diese Lokomotiven auch nach Lommatzsch.

Der Güterverkehr wurde anfangs vor allem mit Schmalspurgüterwagen abgewickelt. Später wurde auch der Rollfahrzeugverkehr eingeführt. Die eingesetzten Wagen entsprachen den allgemeinen sächsischen Bau- und Beschaffungsvorschriften für die Schmalspurbahnen und konnten daher freizügig mit Fahrzeugen anderer sächsischer Schmalspurstrecken getauscht werden.

Siehe auch

Literatur

  • Ludger Kenning: Schmalspurbahnen um Mügeln und Wilsdruff, Kenning Verlag, Nordhorn, 2000, ISBN 3-933613-29-9
  • Erich Preuß, Reiner Preuß: Schmalspurbahnen in Sachsen, transpress Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-613-71079-X
  • Gustav W. Ledig, Johann Ferdinand Ulbricht: Die schmalspurigen Staatseisenbahnen im Königreiche Sachsen. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Engelmann, Leipzig 1895 (Reprint: Zentralantiquariat der DDR, Leipzig 1988, ISBN 3-7463-0070-3).