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Wińsko

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Wińsko [ˈviɲskɔ] (deutsch Winzig) ist ein Dorf in Polen. Es liegt 15 km nördlich von Wołów (Wohlau) und gehört zum Powiat Wołowski in der Woiwodschaft Niederschlesien.

Geschichte

Die erste Erwähnung eines slawischen Dorfes Vin stammt aus dem Jahre 1218. Herzog Primko von Steinau gründete daraus 1285 nach dem Steinauer Recht die Stadt Winzig, die mit regelmäßigen Straßenzügen um einen großen Ring angelegt wurde. Die hölzerne Kirche aus dem Jahre 1272 wurde 1354 durch einen festen Bau ersetzt. 1404 erhielt Winzig das Magdeburger Recht. Balthasar Gebhardt aus Winzig, ein Schüler Philipp Melanchthons, führte 1523 die Reformation in seiner Heimatstadt ein.

Der Stadtbrand von 1554 vernichtete den Ort fast vollständig. Der Neubau der Kirche erfolgte unmittelbar nach dem Brand, es entstand eine dreischiffige gotische Hallenkirche.

1675 gelangte Winzig als Teil des Fürstentums Wohlau an die Habsburger, die 1696 die Gegenreformation durchführten. Die Kirche in Winzig war eine der Kirchen, die gemäß der Altranstädter Konvention von 1707 an die evangelische Kirchgemeinde zurück gegeben worden sind. Die verbliebene kleine katholische Gemeinde errichtete später eine eigene Kirche.

Winzig blieb ein Ackerbürgerstädtchen, die Umgebung bot gute Voraussetzungen für die Landwirtschaft. Seine Bedeutung als Umschlagplatz für den Getreidehandel mit Polen ging im Laufe des 18. Jahrhunderts verloren.

Bedeutsam waren auch die Winziger Viehmärkte, später siedelten sich in der Stadt und der Umgebung Verarbeitungsbetriebe für landwirtschaftliche Produkte an. In Kunern (Konary) nahm Franz Karl Achard 1802 seine erste Zuckerfabrik in Betrieb.


Verwaltungsmäßig war die Stadt dem Landkreis Wohlau zugeordnet. In dem Kämpfen des 2. Weltkriegs wurde Winzig stark zerstört.

Nach 1945 verlor Wińsko das Stadtrecht und fiel in die Bedeutungslosigkeit. Bis 1967 erfolgte keinerlei Wiederaufbau in dem zerstörten Ort, so dass das Ortsbild heute große Freiflächen aufweist. Die gotische Kirche überstand den Krieg wie durch ein Wunder unversehrt.

Einwohnerentwicklung

1787: 1.488 Einwohner
1825: 1.710
1905: 1.814
1939: 2.078
1961: 1.200

Gmina

Die Gmina (Großgemeinde) Wińsko umfasst ein Gebiet von 249 km² mit 9.000 Einwohnern. Dazu gehören folgende Orte:

  • Baszyn (Beschine, 1937-45: Hartfelde)
  • Białawy Małe (Klein Baulwie, 1937-45: Röhrsborn)
  • Białawy Wielkie (Groß Baulwie, 1937-45: Ulmenau)
  • Budków (Bautke, 1937-45: Eichdamm)
  • Buszowice (Hochbauschwitz)
  • Gryżyce (Krischütz)
  • Głębowice (Glumbowitz, 1937-45: Alteichenau)
  • Iwno (Ibsdorf)
  • Konary (Kunern), Wirkungsstätte und Sterbeort von Franz Karl Achard
  • Kozowo (Kaschwen, 1937-45: Brunnwiese)
  • Krzelów (Krehlau)
  • Łazy (Lahse)
  • Małowice (Kunzendorf)
  • Moczydlnica Klasztorna (Mönchmotschelnitz)
  • Morzyna (Mersine, 1937-45: Maibach N.S.)
  • Piskorzyna (Piskorsine, 1937-45: Kirchlinden)
  • Rudawa (Seifrodau)
  • Smogorzów Wielki (Groß Schmograu)
  • Węgrzce (Wangern)
  • Wińsko (Winzig)
  • Wyszęcice (Wischütz)