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Synagogen in Düsseldorf

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Die uns heute bekannte Geschichte jüdischer Gebets- und Versammlungsstätten in Düsseldorf beginnt mit der Erwähnung eines Betsaals im Jahre 1712 und reicht bis zur heutigen Synagoge, der Neuen Synagoge, die in den 1950er Jahren nach einem Entwurf des Frankfurter Architekten Hermann Zvi Guttmann († 1977) erbaut wurde.


Geschichte

Ansicht der Große Synagoge mit Gemeindehaus an der Kasernenstraße, Düsseldorf.
Neue Synagoge, Ecke Zietenstraße/Paul-Spiegel-Platz

Ein erster Betsaal bestand ab 1712 im Hubertus-Stift. Der Betsaal wurde 1758 konfisziert. 1792 wurde die Alte Synagoge an der Kasernenstraße nach Entwürfen von Peter Joseph Krahe erbaut. 1873/1875 erfolgte der Umbau. Die Große Synagoge an der Kasernenstraße in Düsseldorf wurde im Jahre 1903 nach den Entwürfen von Josef Kleesattel im Stil der Neoromanik erbaut, am 10. November 1938 in Brand gesteckt und die Ruine am 29. November desselben Jahres abgebrochen. Die jüdische Gemeinde Düsseldorfs, die nach dem Holocaust nur noch aus wenigen Mitgliedern bestand, nutzte für ihre Gottesdienste ab 1945 den großen Sitzungssaal des Oberlandesgerichts Düsseldorf und ab 1948 einen Raum im Haus Arnoldstraße 6 in Düsseldorf-Pempelfort. Erst ab 1953 wurde der Plan entwickelt, eine neue Synagoge zu errichten. Am 7. September 1958 wurde sie in Düsseldorf-Golzheim an der Zietenstraße in Anwesenheit von Ministerpräsident Franz Meyers eingeweiht. Ihr Architekt war der Frankfurter Hermann Zvi Guttmann, der in der Phase des Wiederaufbaus die Entwürfe für eine Vielzahl von Synagogen lieferte.[1] Die Neue Synagoge, das Gotteshaus einer Einheitsgemeinde, beschreibt in der äußeren Form ein Oval. Sie ist mit einer flachen Kupferhaube bedeckt und an den Außenwänden mit hellen Natursteinplatten bekleidet. Im Innern hat sie geschwungene Wände und „kompakte Formen … mit Rundungen“ und weckt „Reminiszenzen an den geschlossenen, geometrischen Stil der 30er Jahre“.[2] Typisch für die Synagogenarchitektur Guttmanns sind neben den abgerundeten Formen auch große Fensteröffnungen mit vertikaler Betonung und Gliederung, Schriftzüge auf der Hauptfassade und die bauliche Abschirmung eines die Synagoge ergänzenden Gemeindezentrums.

Literatur

  • Carol Herselle Krinsky: Europas Synagogen. Architektur, Geschichte und Bedeutung. Fourier, Wiesbaden 1997, ISBN 3-925037-89-6. S. 40, 48, 80, 97, 98, 412.

Einzelnachweise

  1. Liste der nach 1945 errichteten Synagogen und Betsäle [1], abgerufen am 23. Oktober 2010
  2. Carol Herselle Krinsky: Europas Synagogen. Architektur, Geschichte und Bedeutung, S. 98.

Siehe auch