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Hermann Balck

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Hermann Balck 1943

Georg Otto Hermann Balck (* 7. Dezember 1893 in Danzig; † 29. November 1982 in Eberbach-Rockenau) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Panzertruppe und Heeresgruppenbefehlshaber im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Balck trat 1913 in die preußische Armee ein und nahm als Leutnant am Ersten Weltkrieg teil. Im Januar 1922 trat er mit diesem Dienstgrad in die Reichswehr ein, wurde dem 18. Reiter-Regiment zugeteiltein und dort am 1. Mai 1924 Oberleutnant. Anschließend nahm er an einem Generalstabslehrgang teil. Er war bei Beginn des Zweiten Weltkriegs Oberstleutnant und Sachbearbeiter im Oberkommando des Heeres. Als Kommandeur eines Schützenregiments nahm er am Westfeldzug teil und erhielt dafür das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, bevor er für ein Jahr ins Oberkommando des Heeres zurückkehrte. Im Sommer 1942 wurde er zum Generalmajor ernannt und befehligte die 11. Panzerdivision an der Ostfront.

Danach folgte ein ungewöhnlich schneller Aufstieg, in dessen Verlauf Balck mehrfach vorzeitig befördert wurde und zahlreiche hohe Auszeichnungen bis hin zum Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten erhielt. Bereits Ende 1943 war er General der Panzertruppe, Kommandierender General eines Armeekorps und Träger der Schwerter zum Ritterkreuz. Im August 1944 wurde Balck zum Oberbefehlshaber der 4. Panzerarmee ernannt, wechselte aber schon im September an die Westfront und wurde Nachfolger von Generaloberst Johannes Blaskowitz als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe G im Elsass. Da Balck den Vormarsch der Amerikaner unter George S. Patton zur Reichsgrenze nicht aufhalten konnte, wurde Blaskowitz im Dezember jedoch wieder in sein altes Kommando eingesetzt, und Balck kehrte an die Ostfront zurück, wo er bis zum Kriegsende die 6. Armee in Ungarn befehligte. Von 1945 bis 1947 war er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Nach dem Krieg wurde Balck Lagerarbeiter, 1948 aber verhaftet und von einem Stuttgarter Schwurgericht zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er achtzehn Monate absaß. Balck hatte im November 1944 den Artilleriekommandeur Oberstleutnant Johann Schottke erschießen lassen. Dieser war völlig betrunken in seinem Bunker aufgefunden worden und konnte sich nicht mehr an die Stellungen seiner Geschütze erinnern. Die Erschießung hatte ohne Standgerichtsurteil stattgefunden und war deswegen rechtswidrig. 1950 wurde Balck in Abwesenheit zu 20 Jahren Zwangsarbeit durch das Pariser Militärgericht verurteilt, das ihn für die Zerstörung der französischen Stadt Gérardmer in den Vogesen verantwortlich machte. [1]

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Hasefriedhof in Osnabrück.

Auszeichnungen

Literatur

  • Hermann Balck: Ordnung im Chaos / Erinnerungen 1893 - 1948. Biblio, Osnabrück 1981. ISBN 3-7648-1176-5.
  • F. W. von Mellenthin: Panzer Battles. New York, Ballantine Books, 1971, ISBN 0-345-32158-8.

Einzelnachweise

  1. Biografie von Balck im Bundesarchiv (Memento vom 28. März 2007 im Internet Archive) im Internet Archive, Stand: 28. März 2007, auf archive.org, gesehen 6. Mai 2010
  2. a b c d e f g h i j k l m Daten nach Angaben im Nachlass und Biographischen Daten im Bestand des Bundesarchivs