Seine erste Anstellung fand er in einem Architekturbüro in München (Gabriel von Seidl), wechselte aber noch im gleichen Jahr in das Stadtbauamt Leipzig unter der Leitung von Hugo Licht. 1899 wurde er an der Technischen Hochschule Dresden zum Professor berufen.
Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer konnte er deutschlandweit einige Privatwohnhäuser realisieren. Viele seiner Entwürfe entstanden in seiner Freizeit und am Wochenende. Er schrieb sehr viel und äußerte sich zu verschiedenen Themen der Stadtplanung und Architektur. In seiner Zeit in Hamburg traf er auf erörterungsfreudige Zeitgenossen und diskutierte seine Entwürfe. Für ihn stellte das Bauen einen wesentlichen Beitrag zur Reform der Kunst und damit des Lebens überhaupt dar.[1]
Schumacher war gemeinsam mit Hermann Muthesius, Friedrich Naumann und Henry van de Velde Initiator und Mitbegründer des Deutschen Werkbundes und hielt die Eröffnungsrede zur Gründungsversammlung am 5. Oktober 1907. Als konservativer Vertreter der Reformarchitektur stand er den weiteren Entwicklungen kritisch gegenüber und bemängelte an dem aus der Werkbund-Idee heraus entstandenen Bauhaus dessen „‚Konstruktionsfanatismus‘ einer neuen Sachlichkeit“. Dennoch gehörte auch Schumacher in den 1920er-Jahren, insbesondere mit seinen funktionalistischen Hamburger Schulbauten, zu den Vertretern des Neuen Bauens und propagierte eine moderate, an regionalen Traditionen orientierte Moderne.
Schumacher war sein ganzes Leben auch dem Theater sehr zugetan. Er schrieb das Stück „Phantasien in Auerbachs Keller“, das 1899 in Dresden uraufgeführt wurde. 1908 inszenierte er in Dresden den Hamlet.
Wirken für Bremen
In Bremen bewarb er sich 1908/09 für den Bau des neuen Rathauses, ein Auftrag den sein erster Arbeitgeber von Seidl nach einem beschränkten Wettbewerb erhielt. 1908 gestaltete er das Franziusdenkmal an der Weserbrücke in Bremen. Noch einmal konnte er von 1925 bis 1930 für eine Mitarbeit an der Stadt- und Landesplanung für Bremen gewonnen werden. Hierbei verhinderte er einen Straßendurchbruch am Bischofstor.[2]
Berufung nach Hamburg
Nach der Choleraepidemie von 1892 entschloss sich der Senat unter Bürgermeister Mönckeberg, das Gängeviertel in der östlichen Altstadt abzureißen und großzügig neu zu gestalten. Zu diesen Maßnahmen zählt die Mönckebergstraße, deren Verlauf der bereits 1901 vorgeschlagenen Trasse der U-Bahn zwischen Rathausmarkt und Hauptbahnhof Süd entspricht. Im Rahmen der Citybildung als Folge der wachsenden Bedeutung des Handels nach dem Zollanschluss Hamburgs bestand außerdem ein wachsender Bedarf an Büroräumen in modernen Kontorhäusern. Im bisherigen Gängeviertel dominierten kleinere Betriebe und vor allem Wohnungen der Arbeiter. Neben dem Bedarf für eine zeitgemäße Verkehrsanbindung des Zentrums befriedigten vor allem die neu errichteten Geschäftshäuser, nahezu alle ohne Wohnungen konzipiert, den Bedarf des frühen 20. Jahrhunderts an Büroräumen. Es war auch ein Ziel aller Beteiligten, Hamburgs Stadtbild seiner Größe und Wirtschaftskraft entsprechend zu verschönern.
Hamburg war auf dem Wege zur Großstadt und suchte jemanden mit einem entsprechenden Weitblick als Stadtplaner. Schumacher stellte sich auf die besonderen Anforderungen ein, die Stadt war sich hierüber aber im klaren und hat gezielt keinen Verwaltungsexperten, sondern einen Künstler gewählt . Beim Amtsantritt standen 31 Neubauten und neun Umbauten an.[3]
1908 erfolgte die Berufung zum Baudirektor und Leiter des Hochbauwesens in Hamburg, wo er die Stelle am 1. September 1909 antrat. Seine Bauten dieser ersten Hamburger Phase adaptierten lokale Vorbilder der Baugeschichte und wirkten insbesondere mit der werkgerechten Verwendung des Klinkers prägend. Zu den Bauten aus dieser Zeit zählen das Tropeninstitut (1910–1914), die Hochschule für bildende Künste am Lerchenfeld (1911–1913), das Johanneum (1912–1914) und das Museum für Hamburgische Geschichte (1914–1923).
Bernhard-Nocht-Institut
Hans Mackowsky würdigt bereits 1914 das Hamburger Werk Schumachers, er verneint den regionalen, der Heimatschutz nahestehenden Aspekt und betont die technischen Eigenarten von Backstein und Klinker.[4]
Nach einem Wettbewerbssieg wurde Schumacher in Hamburg beurlaubt und begleitete von 1920 bis 1923 als Stadtplaner unter Oberbürgermeister Konrad Adenauer die Schleifung der Festungsringe von Köln und sorgte im Rahmen einer umfassenden Umlegung für die Anlage der Kölner Grüngürtel. Nach seiner Rückkehr wurde er in Hamburg zum Oberbaudirektor ernannt und wirkte dort bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten am 3. Mai 1933.
Er betätigte sich vor allem stadtplanerisch. Die Gestaltung des Kontorhausviertels, die Wohnbereiche der Jarrestadt, Veddel, die Fritz-Schumacher-Siedlung in Hamburg-Langenhorn, der Stadtpark und die Siedlung Dulsberg gehen maßgeblich auf ihn zurück.
Schumacher blieb unverheiratet und lebte mit seinen beiden Schwestern in einem Haus. Von 1943 bis zu seinem Tode in einem Hamburger Krankenhaus lebte Schumacher in Lüneburg.
Seine Bauten, sein Stil
Museum für Hamburgische Geschichte
Museum für Hamburgische Geschichte, 1930)
Das Museum für Hamburgische Geschichte (1913–1922) entstand auf einer Bastion der alten Wallanlagen an Stelle des nach Bergedorf verlegten Observatoriums, von dem das Zeitbüro und die Normaluhr zunächst erhalten blieben.
Schumacher legte in der Konzeption großen Wert auf eine möglichst hohe Flexibilität der Ausstellungräume um Veränderungen in der Sammlungsanordnung zu ermöglichen, für einige Sammlungen wurden Räume über zwei Stockwerke vorgesehen. verschiedene Sammlungsgegenstände – das Portal des alten Rathauses und andere Portale – wurden nicht in den Bau integriert sondern vor Klinkerflächen angebracht. Der vorhandene alte Baumbestand wurde nach Möglichkeit geschont und beibehalten. Zum Holstenwall – dem Eingangsbereich – wurde der Bau höher ausgeführt, während die Flügelbauten mit drei Etagen niedriger gehalten sind. Der L-förmige Innenhof liegt teilweise über dem Erdgeschoss und wurde 1994 mit einer transparenten Gitterschale überdacht.[5]
Finanzdeputation am Gänsemarkt
Finanzbehörde: Gesamtansicht
Der Bau, in dem heute die Finanzbehörde ihren Sitz hat, zählt zu den flächenmäßig größten Bauten Schumachers. Auf einer Grundfläche von 3.100 m² entstanden 490 Räume mit einer Nutzfläche von 17.780 m². Der Bau wurde auch in Hinblick auf die herrschende Arbeitslosigkeit 1914 begonnen und stockte wegen der fehlenden Mittel im 1. Weltkrieg und während der Inflationsjahre. 1923 wurden zur Bekämpfungder Arbeitslosigkeit weitere 2 Milliarden Mark genehmigt, wegen der Inflation wurde der Bau, der als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme fortgesetzt werden sollte im Dezember 1923 wieder eingestellt, da die inflationsbedingten Nachforderungen nicht mehr aufgebracht werden konnten. 1925 wurde mit der Fortsetzung der 1926 abgeschlossenen Arbeiten durch Oberbaurat Göbel begonnen.[6]
Der Bau mit Oldenburger Klinkern verblendete Stahbetonbau trägt einen reichen Fassadenschmuck aus farbig emaillierter Keramik von Richard Kuöhl, mit dem Schumacher eng zusammenarbeitete.
Stilwandel
Nach der Stabilisierung der Währung konnten Zahlreiche Bauten umgesetzt werden. In Schumachers Werken wird eine Zusendung zur Stilrichtung des "Neuen Bauens" erkennbar. Die von ihm bisher geplanten hohen Dachformen weichen zugunsten von Flachdächern, seine Bauten haben jetzt Fenster über die gesamten Treppenhäuser, die meist an den Gebäudeseiten liegen.
Grundbuchhalle (1927–1930)
Grundbuchhalle
Das 1903 erbaute Ziviljustizgebäude bot nicht genügend Raum für die Rechtspflege der wachsenden Stadt. Der notwendige Anbau wurde nicht als Erweiterungsbau konzipiert, sondern stellt einen eigenen Bau dar, der mit zwei Übergängen mit dem bestehenden Bau verbunden wurde. Dem im Renaissancestil in gelbem Klinker ausgeführten Ziviljustizgebäude wurde so ein Kontrapunkt in dunklem Klinker hinzugefügt, der zu den Wallanlagen als Polygon ausgeführt wurde. An den beiden Ecken liegen zwei Treppenhäuser.
Im Innenhof liegt die als Rundbau ausgeführte Publikumshalle mit einem Lichthof um ein inneres Treppenhaus und Flure ausgeführt ist und von einem blauen Keramikbrunnen von Richard Kuöhl geschmückt wird. Vor dem Eingang ist eine Bronzeplastik des Bildhauers Albert Woebcke (1896–1980) aufgestellt.
Das Gebäude besteht aus drei Abteilungen: Amtsgericht, Landgericht und Grundbuchamt. Im Landgerichtsabschnitt liegen die Diensträume des Präsidenten, die Arbeitsräume des Präsidianbetriebes, 16 Räume für die Kammervorsitzenden und acht Sitzungssäle;
im Amtsgerichtsbereich liegen weitere fünf Sitzungssäle.[7]
Ein neuer Schultypus für Hamburg
Der Mangel an Schulen in Hamburg wurde in den späten Zwanzigern offensichtlich. Er postulierte 1928 Einen neuen Schultypus für Hamburg, dessen Zielsetzung er formulierte: „Streben nach sachlicher Schlichtheit, das wirken will durch Dreierlei: Rhythmische Werte der Raumgestaltung im Inneren und Körpergestaltung im Äußeren, Farbe, Qualität der Arbeit an denjenigen Stellen. Wo die Funktion des Bauwerkes zu einer handwerklichen Detaillierung führt: ‚Reinlichkeit‘ in ästhetischen Dingen.“[8]. Emil Krause, der zu dieser Zeit Schulsenator war, nahm auf die Gestatung der Schulen nach Gesichtspunkten der Reformpädagogik Einfluss.
Die Umsetzung dieser Prinzipien machte Fachräume, Turnhallen, Aulen, Speiseräume, Lehrküche, Schulkindergarten, Arztzimmer, Zahn"klinik", Musikräume, Elternsprechzimmer und – in einigen Vierteln − Kindergarten und Jugendheim notwendig. Dies brachte einen Raumzuwachs von über 60 %. Da die durchschnittliche Größe des Bauplatzes nur von 5000 m² auf 6000 m² wuchs, musste die Baumasse konzentriert werden. „Raumökonomie und Konstruktionsökonomie müssen sich die Hand reichen.“
Zweiseitige Raumbebauung der Korridore
Große Fenster in den Treppenhäusern und auf den Stirnseiten der Korridore zur Belichtung
Abkehr von den typischen hohen Dachformen
Die Erhöhung der Baukosten lag wesentlich unter dem Zuwachs an Raum (die Kosten der Schulen mit Aula lagen im Durchschnitt bei 1,3 Millionen Reichsmark).[9]
Werk
Werkbegleitende Schriften
Die Arbeiten Schumachers wurden von ihm selbst dokumentiert. Er verfasste in drei Bänden eine Dokumentation seiner „Staatsbauten“, in denen die Aufgabenstellung, die Besonderheiten des Geländes und die Raumaufteilung erläutert wurden. Ergänzt wurden diese um Aufnahmen. Zum Nachlass gehörten rund 1.200 Fotografien, die von den Gebrüdern Adolf und Carl Dransfeld, die ihr Fotoatelier 1902 in Berlin gegründet hatten und 1904 nach Hamburg umzogen,[10] kurz nach der Fertigstellung aufgenommen wurden und die als Glasnegative vorliegen.[11]
1919 erscheinen in Zusammenarbeit mit dem Lübecker Karl Schäfer, der in Lübeck Denkmalpfleger war und als Direktor das St.Annen-Museum seit 1911 leitete, der erste Band der «Staatsbauten»
Der dritte Band wurde von ihm nach seiner Entlassung konzipiert. Die Staatsbauten wurden in neuerer Zeit neu aufgelegt und um Beschreibungen des aktuellen Zustandes unter denkmalschützerischen Aspekten ergänzt.
Er betont in seinen Schriften, seinen Ehrgeiz, nicht nur dem Kulturzweck des Gebäudes Rechnung tragen zu müssen, sondern auch der Natur, also der Umgebung des Bauplatzes.[12] Die Begründung gibt er auch in seiner Darstellung der Gebäude, beispielsweise in den Staatsbauten.
Krematorium Tolkewitz auf dem Urnenhain Tolkewitz in Dresden, 1908–1911Friedhof Tolkewitz
Gasometer in Hamburg-Fuhlsbüttel, 1909
Pfarrhaus und Kirchplatz St. Michaelis in Hamburg, 1910–1912, das Pfarrhaus wurde 1943 zerstört. Nur die südliche Terrasse ist erhalten, da weitere Umbauten wegen der Ost-West-Straße vorgenommen wurden.[13]
Technische Lehranstalten, 1910–1914, die Entwürfe gehen auf eine bereits vorliegende Raumplanung zurück, die Schumacher in seinen Entwürfen umsetzte,[14] der Bau wurde im Krieg teilweise zerstört und 1951 bis 1960 wieder hergestellt
Hauptrestaurant im Stadtpark, 1912–16, im Krieg zerstört und abgerissen, es bildete das östliche Ende der Hauptachse Planetarium – Stadtparksee
Sportzentrum am Wasserturm, 1914
Landhaus Walter im Hamburger Stadtpark, 1914–1915[16]
Trinkhalle mit Sondergarten im Hamburger Stadtpark, 1914–1915[17]Trinkhalle im Stadtpark
Kaskade am Stadtparksee, 1914–1915, 1957 abgerissen, in einem erheblich reduzierten Ausmaß an der westlichen Seeseite neu errichtet, liegt genau auf der Hauptachse
Stadtparkcafé, 1914–1916
Kleinkinderhaus Winterhude, 1914–1916, Winterhuder Weg 11,Uhlenhorst heute: Jugendheim und Kindertagesstätte[18]
Planschbecken mit Schutzhalle, 1914–1923
Luft- und Sonnenbad im Hamburger Stadtpark, 1920
Stadtgärtnerei Alsterdorferchaussee, 1929
Planetarium im ehemaligen Wasserturm, 1927–1928
Polizeiwache Hammer Deich in Hamburg, 1911–1912, die Bauplanung sah eine mehrgeschossige Bebauung mit Etagenhäusern in der Umgebung vor, um den staatlichen Charakter zu betonen, wurde die Ecke besonders betont, nach Kriegszerstörungen mit einem Flachdach versehen und 1980 verkauft.[19]
ehemaliges Institut für Geburtshilfe der Finkenau in Hamburg, 1911–1914,[20][21] wird zum Mediencampus Hamburg umgebaut (2009)Finkenau
Seglerheim mit Arbeiterspeisehalle, um 1914
Irrenanstalt Friedrichsberg, 1912–1914 (später Allgemeines Krankenhaus Eilbek, bis auf Ausnahmen abgerissen, da die Gesamtanlage nicht mehr besteht[22])
Erika-Schwesternhaus Erika-Schwesternhaus
Eppendorfer Krankenhaus, 1912–14, in der ursprünglichen Gestalt durch Kriegsfolgen, Straßenverlegung und Umbauten innerhalb der Krankenhausanlage erheblich verändert[23]
Davidwache am Spielbudenplatz, Hamburg 1913–1914Seitenfassade der Davidwache[28][29]
ehemalige Polizeiwache Lübecker Straße 54, Hamburg Hohenfelde, 1913–1914,[30] Schumacher wollte die umgebende Grünanlage erhalten und versuchte dem Gebäude eine gewisse Zierlichkeit zu geben[31]
Volkslesehalle und Mönckebergbrunnen, 1913–14. Durch den Bau der Mönckebergstraße war an dieser Stelle durch die Einmündung von Spitaler- und Lilienstraße ein kleiner spitzer Platz entstanden, der von den hohen Bauten umgeben ist. Schumacher votierte gegen eine private Bebauung und schlug das Denkmal für Johann Georg Mönckeberg (1839–1908) vor. Die geplante Kupfereindeckung konnte erst 1950 durchgeführt werden, da 1914 kriegswirtschaftsbedingt kein Kupfer zur Verfügung stand. 1970 wurde die Nutzung als Bücherhalle aufgegeben.[32]
Holthusenbad in Hamburg-Eppendorf, Goernestraße 21, 1913–1914Holthusenbad
Durch die angestrebte Unterbringung des Standesamtes im Mittelteil des Baus konnten die Planungen auf eine große Baumasse abgestellt werden und eine gelungene Verbindung der beiden großen Schwimmhallen harmonisch erzielt werden.[33][34]
Verwaltungsgebäude Dammtorwall 9-13, 1913–1915, und Drehbahn 36, 1926/27 – Justizverwaltung und Post –[35][36]
Gefängnis Glasmoor, Norderstedt, Am Glasmoor 99, 1926–1928, ursprünglich für 250 Gefangene konzipiert[44]Umbauten 1980
Entwurf für das Naturhistorisches Museum, 1910 und 1926/1928
Bedürfnisanstalt Klein-Borstel, 1927
Polizeiwache Geffkenstraße, 1927
Polizeihaus Springeltwiete, 1927
Kraftwagenhalle für die Stadtreinigung, 1927
Seeflughalle Travemünde, 1927–28, auf dem Priwall, Stahlkonstruktion 60 x 60 Meter, 20 Meter hoch, Klinker, oberhalb 12 Meter umlaufende Verglasung – im Krieg zerstört[45]
Feuerwache Veddel, Am Zollhafen 11, Hamburg-Veddel, 1927–28 [47]
Gorch-Fock-Halle, Finkenwerder, Focksweg 12–14, 1927–1929, ursprüngliche Intention war die Bereitstellung einer Turnhalle für die Finkenwerder Schule [48]Gorch-Fock-Halle, Finkenwerder
Bedürfnisanstalt und Warteraum Wilhelmsburger Platz, 1931
Polizeiwache Geesthacht, 1931
Bedürfnisanstalt Winterhuder Marktplatz, 1933
Kapelle in Worms (ohne Jahreszahl)
Schulwesen
Eine Reihe von Schumachers Schulbauten ist bis heute ihrer Nutzung erhalten geblieben. Während in Hamburg 21 % des Gesamtbestandes von 463 Schulen nach Ende des Zweiten Weltkriegs als Totalschaden eingestuft wurden, war von etwa 40 Schulgebäuden Schumachers lediglich eine mit schweren Schäden zu verzeichnen, weitere konnten schnell wieder hergestellt werden.[54]
Handelsschule Schlankreyeehem. OberschulbehördeVolksschule am TielohGelehrtenschule des JohanneumsHansa-GymnasiumHeinrich-Hertz-Schule, GraswegEmil-Krause-GymnasiumVolksschule WendenstraßeVolksschule WiesendammLuisen-Gymnasium BergedorfSchule Berne Walddörfer GymnasiumOberrealschule für Mädchen Hamm
Gelehrtenschule des Johanneums, Maria-Louisen-Straße 114, Hamburg-Winterhude 1912–1914. Durch die Verlagerung der Schule vom Domplatz in der Innenstadt, wo das alte Gebäude von Wimmmel (1840) als Bibliothek genutzt wurde, konnte ein großzügiger Neubau auf 8.000 m² Fläche errichtet werden.[64][65]
Hansaschule, heute: Hansa-Gymnasium, Hermann-Distel-Straße 25, Bergedorf 1913–1914. Ein mit seiner hohen Dachform typischer Bau Schumachers für die Zeit vor dem ersten Weltkrieg.[66][67]
Stiftungsschule heute: Anna-Siemsen-Schule am Zeughausmarkt, Hamburg 1914–15,[68]heute: Gewerbeschule Textil und Bekleidung
Realschule Uferstraße, Hamburg 1914–1915
Entwurf der Volksschule Großmannstraße, Hamburg 1915
ehemalige Jahnschule Bogenstraße 34–36, Hamburg-Harvestehude, 1929–1930; heute: Ida-Ehre-Gesamtschule[76]
Erziehungsheim Wulfsdorf bei Hamburg, 1927–1930
Gewerbeschule Uferstraße, Uferstraße 9–10, Hamburg 1928. Das 1943 zerstörte Walmdach wurde durch ein zusätzliches Geschoss mit Flachdach ersetzt. Im Konferenzzimmer ein Wandbild von Anita Ree.[77]
Höhere Realschule und Volksschule, Hamburg-Volksdorf 1928–1929
Volksschule Schaudinnsweg,Fraenkelstraße 1–3, Hamburg-Barmbek 1928–1929, Schumacher bezeichnet den Bau als klarste Form der neueren Volksschulen (1930) und konnte hier auf einem großzügigen Grundstück eine Idealform umsetzen.[78]
Volksschule Marienthaler Straße, Hamburg 1928–1929, heute: Haupt- und Realschule Griesstraße 110, Hamburg-Hamm nach Zusammenlegung zweier Gebäude[79]
Volksschule Wiesendamm, Hamburg 1928–1929
Volksschule Wendenstraße, Wendenstraße 166, Hamburg 1928–1929, heute staatliche Handelsschule. Der zerstörte Ostteil und die Turnhalle wurde 1975 in alter Form wiederaufgebaut. Das für Gymnastik und Freiluftunterricht genutzte Flachdach wurde durch ein Dach mit leichter Neigung ersetzt. Das Haus wird von einem gläsernen Treppenhausturm überragt.[80]
Volksschule Amalie-Dietrich-Weg, 1928–1929, heute: Grundschule Lämmersieth und Institut für Schiffbau der TU Harburg, Lämmersieth 72 a, Hamburg-Barmbek[82]
Siedlungschule Langenhorn heute: Fritz-Schumacher-Schule, Timmerloh 27–29, Hamburg-Langenhorn 1929–1930. Hier wurde noch einmal ein Bau mit einem steilen Walmdach erstellt [87]
Bühnenbild und Plakat zu Phantasien in Auerbachs Keller, 1899
Plakat für Champagne-Reitverein, Maskenfest, 1900
Bühnenbild zu Johann Wolfgang von Goethe, Palaeophron und Neoterpe, 1900–01
Bühnenbild zu Shakespeares Hamlet 1907–09
Bühnenbildentwürfe, 1909
Bühnenbildentwürfe für eine Monumentalbühne – Goethes Iphigenie auf Tauris, um 1919
Bühnenbild zu Shakespeares Macbeth, 1920
Bühnenbildentwürfe, um 1933
Schriften
Fritz Schumacher: Stufen des Lebens. 1935 (Autobiografie).
Fritz Schumacher: Selbstgespräche – Erinnerungen und Betrachtungen. 1949.
Fritz Schumacher: Das Werden einer Wohnstadt. Hamburg 1932, ISBN 3-7672-0866-0 (Nachdruck 1984 bei Georg Westermann).
Fritz Schumacher: Der Geist der Baukunst. DVA, Stuttgart/Berlin 1938.
Fritz Schumacher: Das bauliche Gestalten. Birkhäuser, Basel, Berlin, Boston 1991, ISBN 3-7643-2611-5, S.94.
Fritz Schumacher: Das Wesen des neuzeitlichen Backsteinbaues. Hrsg.: Ziegel-Zentrum Nordwest e.V., Essen. Callwey, München 1985, ISBN ISBN 3-7667-0775-2(?!), S.149 (Nachdruck).Fehler in Vorlage:Literatur – *** Ungültig: 'ISBN'
Fritz Schumacher: Wie das Kunstwerk Hamburg nach dem großen Brande entstand : ein Beitrag zur Geschichte des Städtebaus. Christians, Hamburg (Veröffentlichungen des Vereins für Hamburgische Geschichte).
Preise
Fritz-Schumacher-Preis
Der Hamburger Industrielle und Mäzen Alfred Toepfer und dessen Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. lobten in Verbindung mit dem Hamburger Senat seit 1949 bis 1955 einen Fritz-Schumacher-Architekturpreis aus. Nach Unstimmigkeiten wurde der Preis dann über die TH Hannover verliehen (1960–2004). Im Jahre 2005 wurde der Preis wegen einer Neustrukturierung der Stiftung aufgegeben. Der Hamburger Senat lobte von 1960 bis 1986 einen eigenen und von der Stadt finanzierten Fritz-Schumacher-Preis aus. 2007 beschloss der Senat in Einvernehmen mit der Stiftung und der Fritz-Schumacher-Gesellschaft, diesen Preis nach 20 Jahren wieder aufleben zu lassen. Er ist seither mit 20.000 € dotiert und soll alle drei Jahre verliehen werden. Dazu gibt es zwei Förderstipendien mit je 2.500 €. Die Preise werden jeweils zum 5. November, dem Todestag von Schumacher, verliehen.[95]
Die Fritz-Schumacher-Gesellschaft e. V. wurde auf Initiative von Hamburger und Dresdner Persönlichkeiten 1994 in Dresden gegründet. Sie befasst sich mit wissenschaftlichen Fragestellungen und praxisorientierten Themen aus dem Bereich der Baukultur mit besonderem Bezug zum Wirken Schumachers.
Literatur
Dieter Schädel (Hrsg.): Hamburger Staatsbauten von Fritz Schumacher Band 3 (1920–1933,. Dölling und Galitz Verlag, München, Hamburg 2006, ISBN 978-3-937904-29-0.
Fritz Schumacher: Hamburger Staatsbauten 1909–1919/21 eine denkmalpflegerische Bestandsaufnahme. Hrsg.: Manfred F. Fischer. Hans Christians Verlag, Hamburg 1995, ISBN 3-7672-1248-X.
Fritz Schumacher: Mein Hamburg – Bilder und Erinnerungen. Hrsg.: J.Paschen. Medien-Verlag Schubert, Hamburg 1994, ISBN 3-929229-19-6.
Fritz Schumacher: Das bauliche Gestalten. Birkhäuser, Basel, Berlin, Boston 1991, ISBN 3-7643-2611-5.
Fritz Schumacher: Das Werden einer Wohnstadt, Hamburg 1932,. Nachdruck bei Georg Westermann, 1984, ISBN 3-7672-0866-0.
Ralf Lange: Architektur in Hamburg Der große Architekturführer,. Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506-586-9.
Hartmut Frank (Hrsg.): Fritz Schumacher. Reformkultur und Moderne; zugleich Katalog zu der Ausstellung „Fritz Schumacher und seine Zeit“, Deichtorhallen Hamburg, 20. Mai–17. Juli 1994. Stuttgart 1994 (Schriften des Hamburger Architekturarchivs).Fehler in Vorlage:Literatur – *** Parameterkonflikt: Unbekannte Parameter: 1 *** Parameterformat: Pipe '|' zu vielISBN 3-7757-0491-4
Thomas Völlmar: Bild – Bühne – Architektur. Fritz Schumachers Entwürfe für das Theater 1899–1920. CulturconMedien, Berlin/Wildeshausen 2009, ISBN 978-3-941092-25-9.InhaltPressePresse