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Marktmacht

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Unter Marktmacht versteht man die Fähigkeit einens einzelnen Akteurs bzw. einer kleineren Gruppe von Akteuren, den Marktpreis in hohem Maß zu beeinflussen.

Einflussgrößen

Die Marktmacht eines Anbieters ist dabei um so größer, je

  1. höher sein Marktanteil ist,
  2. geringer die Zahl der, potenziellen und aktuellen, Wettbewerber ist,
  3. größer der Vorsprung bei der Ressourcenverfügbarkeit ist,
  4. größer die Substitutionslücke ist und
  5. niedriger die Preiselastizität der Nachfrage

Entstehung

Marktmacht kann entstehen durch

  1. die Schaffung künstlicher Monopolstellungen, was beispielsweise durch den Staat geschehen kann,
  2. natürliche Monopole,
  3. internes Unternehmenswachstum, z.B. durch Leistungsvorsprünge und/oder Aufbau von Markteintritsshemnissen,
  4. externes Unternehmenswachstum, also z.B. durch Fusionen und
  5. kollusives Verhalten, also dem wechselseitigen Informationsaustausch von Unternehmen, maximales kollusives Verhalten wird um Kartell erreicht.

Arten

  • Vertikale Marktmacht ist die Marktmacht die sich zwischen Anbieter und Nachfragern bilden kann. Angebots- aber auch Nachfragemonopole können erhebliche Marktmacht besitzen
  • Horizontale Marktmacht ist die Macht welche Anbieter (theoretisch auch Nachfrager denkbar) untereinander besitzt. Anbieter mit einem großen Marktanteil im Vergleich zu den Mitbewerbern können diese Macht ausnutzen

Wirkungen

Marktmacht erweitert die Spielräume eines Unternehmens. Solange sie nur vorübergehend ist ist sie aus Wettbewerbsgesichtspunkten unproblematisch. Sollte sie längerfristig vorhanden sein kommt es nahezu immer zur Ausnutzung dieser Macht was für die Betroffenen i.d.R. problematisch ist.

Ausbeitungsstrategie

Bei dieser Strategie werden Konditionen am Markt durchgesetzt, welches ohne Marktmacht nicht durchsetzbar wären. Dies kann sowohl gegenüber Lieferanten als auch gegenüber von Nachfragern erfolgen. Die Marktmacht gegenüber Nachfragern zeigt sich an monopolistischem Verhalten, also dem Setzen von höheren Preisen zu niedrigeren Mengen. Gegenüber Anbietern wird die Marktmacht genutzt um die Einkaufskonditionen zu beeinflußen. Neben der Preisgestaltung zugunsten des Nachfragers kann dies auch durch Verlagerung von Risiken auf die Anbieter geschehen.

Verdrängungsstrategie

Bei dieser Strategie wird versucht, meist durch „Kampfpreise“, den Mitbewerber aus dem Markt zu drängend. Dies wird auch ruinöser Wettbewerb genannt.

Diskriminierungsstrategie

Hierbei werden (meist) die Abnehmer durch den Verkäufer ungleich behandelt. Dies kann z.B. durch das setzen unterschiedlicher Preise für Nachfrager erfolgen. Eine weitere Möglichkeit ist das Vertreiben nur an bestimmte Händler

Bindungsstrategie

Die Bindungsstrategie bindet einen Abnehmer an bestimmte Verhaltensweisen, dies kann sowohl die Preisbindung als auch die Ausschließlichkeitsbinung sein, dass heißt Händlern ist verboten Konkurrenzprodukte zu vertreiben.