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Schwertlilien

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Schwertlilien
Datei:Iris sibirca gr.jpg

Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)

Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Vorlage:Subclassis: Lilienähnliche (Liliidae)
Vorlage:Ordo: Spargelartige (Asparagales)
Vorlage:Familia: Schwertliliengewächse(Iridaceae)
Vorlage:Genus: Schwertlilien
Wissenschaftlicher Name
Iris
Vorlage:Speciesen

Die Schwertlilien (Iris) bilden eine Gattung einkeimblättriger Blütenpflanzen in der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Die an Arten umfangreiche Gattung wurde nach der griechischen Göttin des Regenbogens (Iris) benannt und wird wegen ihren schönen und auffälligen Blüten geschätzt.

Beschreibung

Die Blüte der Schwertlilien besteht aus sechs Blütenkronblättern; drei äußere als so genannte "Hängeblätter", die bei einigen Arten auffällige Kämme oder Bärte tragen, sowie drei innere, häufig aufrecht stehende "Domblätter".

Die Gattung wird in zwei Hauptgruppen unterschieden, von denen eine in weitere drei Untergruppen unterteilt wird:

  • Zwiebeliris
  • Rhizomiris
    • Bartiris mit "Bärten" aus bunten Haaren auf den Hängeblättern
    • bartlose Irisformen, denen diese Bärte fehlen
    • Evansia-Iris oder Kammiris, die statt eines Bartes einen aufrechten Kamm besitzen.

Für den Gärtner sind insbesondere die Bart-Iris-Arten wichtig. Von ihnen gibt es mittlerweile ein so großes Sortensortiment, dass sie selbst für Kenner kaum noch zu überblicken sind. Die Bart-Iris werden zur besseren Orientierung in drei Gruppen unterteilt, wobei Wuchshöhe und Blütezeit für die Unterteilung entscheidend ist.

  • Hohe Bart-Iris (Iris-Barbata-Elatior-Hybriden). Diese werden über 70 cm hoch und blühen ab Ende Mai
  • Mittelhohe Bart-Iris (Iris-Barbata-Media-Hybriden). Diese sind zwischen 40 und 70 cm hoch und haben eine Blütezeit, die zwischen den Zwerg- und hohen Bart-Iris-Sorten liegt.
  • Niedrige Bart-Iris oder Zwerg-Schwertlilien (Iris-Barbata-Nana-Hybriden). Diese erreichen nur eine Höhe von 15 - 30 cm und blühen bereits ab der zweiten Aprilhälfte.
  • Ergänzung zur Nomenklatur: Der offizielle botanische Name der Schwertlilie oder Bartiris ist Iris germanica (Zander 2002, 17. Aufl.). Der gärtnerisch verwendete Namen Iris barbata wird noch nicht einmal als Synonym erwähnt. Da beide Synonyme Verwendung finden und z. T. wie zwei verschieden Arten behandelt werden, führt dies immer wieder zu Verwirrung.

Verbreitung

Die mehr als 200 botanischen Arten und ihre unzähligen Sorten (Gartenkulturformen, Züchtungen vor allem aus England und den USA) stammen aus den gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre. Rhizomiris-Pflanzen sind in der Regel winterhart und bevorzugen einen sonnigen Platz; einige der bartlosen Schwertlilien bevorzugen sehr feuchten Boden.

Zwiebeliris-Arten sind ebenfalls winterhart und benötigen während der Wachstumsperiode einen sonnigen Standort mit viel Feuchtigkeit.

Vermehrung

Die Vermehrung der Schwertlilien erfolgt durch Teilung nach der Blüte im Spätsommer oder durch Samen im Herbst. Sorten werden stets durch Teilung vermehrt, weil ihre Eigenschaften, vor allem Blütenform und -Farbe, nur im Klon genetisch erhalten bleiben.

Kulturgeschichtliches

Datei:Wiesbaden-Wappen 2.png
Wiesbadener Wappen mit Fleur-de-Lis

In der Traumdeutung stehen die Schwertlilien im Allgemeinen für Hoffnung und gute Nachrichten.

Die Schwertlilie ist eines der Symbole von Perun, einem der Hauptgötter der Slawen. Auch die berühmte Wappenlilie der Bourbonen, Fleur-de-Lis, ist eine stilisierte Schwertlilie.

Verwendung

Aus der Wurzel der Veilcheniris, "florentinischen Schwertlilie" (Iris germanica var. florentína Syn. Iris pallida), auch Veilchenwurz oder Violwurtz, wurden die im 19. Jahrhundert beliebten Veilchenparfüms gewonnen und in alten Zeiten daraus auch ein Brechmittel hergestellt. Der Name kommt von den Wurzelsprossen, die ätherisches Öl enthalten, das mit zunehmendem Alter einen feinen Veilchenduft verströmt und in der Antike zur Würze des Weins oder zur Beseitigung von Mund- beziehungsweise Schweißgeruch diente. Als Fixativ wird die Wurzel in der Kosmetik und bei Herstellung von Potpourris benutzt. Außerdem wird sie auch als Zusatz zu Likören (Benediktiner, Danziger Goldwasser, Cordial Medoc) und zum Aromatisieren von Weinen und Tabaken verwendet. Noch bis in unsere Zeit hat man sie zahnenden Kindern zum Beißen gegeben.

Arten