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San Bastiaun (Zuoz)

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Kirche San Bastiaun
Stein aus heidnischer Zeit vor der Kirche

Die Kirche San Bastiaun am westlichen Ortsrand von Zuoz im Oberengadin unter dem Patrozinium des heiligen Sebastian (auf Puter Bastiaun, ausgesprochen «Baschtiäm» (!) mit Betonung auf dem langen ä) ist ein evangelisch-reformiertes Gotteshaus unter dem Denkmalschutz des Kantons Graubünden.

Geschichte und Ausstattung

Nach der Annahme der Reformation in Zuoz 1556 unter Gian Travers wurde San Bastiaun zugunsten von San Luzi als Predigtkirche aufgegeben. Seit 1963 ist sie nach Jahrhunderten der profanen Nutzung in politischem Besitz, wurde archäologisch untersucht und restauriert. Es gilt ein kirchliches Benutzungsrecht.

Die im Stil der Romanik erbaute Kirche wird 1472 ersturkundlich erwähnt, dürfte aber in ihrer Bausubstanz mindestens bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurückgehen. Links von der Kirche befindet sich ein vorchristlicher Stein als heidnisches Fruchtbarkeitssymbol, das offenbar inkulturiert wurde.

Kirchenschiff und Chor sind jeweils quadratisch geformt und folgen einer aus den Ziffern 3 und 4 zusammengesetzten Zahlensymbolik. Im Chor, der durchgehend von Fresken ausgefüllt ist und in dessen Gewölbemitte Christus als Pantokrator thront, thematisieren die von Gian Casty gefertigten Fenster Geburt, Kreuzigung und Auferstehung Christi.

Kirchliche Organisation

Die Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden führt San Bastiaun als (nur im Sommer unregelmässig genutzte) Predigstätte der Kirchgemeinde Zuoz-Madulain innerhalb vom Kolloquium VII Engiadin′Ota-Bregaglia-Poschiavo-Surses.

Koordinaten: 46° 35′ 59,1″ N, 9° 57′ 32,7″ O; CH1903: 793093 / 164045