Berlin-Rosenthal
Rosenthal Ortsteil von Berlin | |
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Koordinaten | 52° 35′ 57″ N, 13° 22′ 38″ O |
Fläche | 4,9 km² |
Einwohner | 9903 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 2021 Einwohner/km² |
Postleitzahl | 13158 |
Ortsteilnummer | 0312 |
Bezirk | Pankow |
Rosenthal war bis zur Bildung Groß-Berlins im Jahr 1920 ein selbstständiger Gutsbezirk und eine Landgemeinde im Norden Berlins. Das Dorf wurde 1356 erstmals als Rosendalle urkundlich erwähnt.
Mit der Eingemeindung wurde der größere Teil (Rosenthal-Landgemeinde, Ortsteil westlich der Liebenwalder Bahn und Ortsteil Rosenthal I – Wilhelmsruh – mit 4332 Einwohnern) dem neuen Bezirk Reinickendorf zugeordnet. Der kleinere Teil (Rosenthal-Landgemeinde mit etwa 1864 Einwohnern, Ortsteil östlich der Liebenwalder Bahn mit ungefähr 1725 Einwohnern und Rosenthal-Gutsbezirk mit 129 Einwohnern) kam als Ortsteil Berlin-Rosenthal zum neuen Bezirk Pankow.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Bauwerke
Rosenthal wurde als Angerdorf angelegt. Das Ensemble des Rosenthaler Angers ist als Denkmal ausgewiesen.[1]
Zum Ensemble des Dorfangers gehören unter anderem die um 1230 erbaute Rosenthaler Dorfkirche, das zur Dorfkirche gehörende Gemeindehaus von 1898 in der Hauptstraße 138,[2] das um 1820 errichtete Gutshaus mit Stall und Landarbeiterkaserne von 1840/1850;[3] der Stall wird von den Rosenthaler Werkstätten genutzt, einem Verbund von Spezialisten aus Kunst und Handwerk[4] und das von Maurermeister Schreiber 1901–1903 erbaute Amtshaus in der Hauptstraße 94;[5] ursprünglich als Schule errichtet, seit 1990 genutzt als Kinder- und Jugendeinrichtung „Landhaus Berlin-Rosenthal“.[6]
Die Evangelische Kirche Nordend wurde 1909/1910 durch den Architekten Fritz Gottlob im Jugendstil errichtet.[7][8] Im Predigtsaal steht eine Orgel der Orgelbauer Gebrüder Dinse.[9]
Regelmäßige Veranstaltungen
Vom 17. bis 19. September 2010 fand der 37. Rosenthaler Herbst Erntedankfest unter dem Motto „780 Jahre Rosenthal“ statt.
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Dorfkirche Rosenthal
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Dinse-Orgel in der Dorfkirche Rosenthal
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Gutshaus Rosenthal
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Evangelische Kirche Nordend
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Kinder- und Jugendeinrichtung „Landhaus Berlin-Rosenthal“
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Festumzug zum 37. Rosenthaler Herbst (Erntedankfest)
Wirtschaft
In Rosenthal befanden sich von 1906 bis 1932 die Fabriken für Turbinen, Turbogeneratoren, elektrische Automobile (Typ „Protos“) und Lokomotiven der Bergmann Electricitäts Werke Aktien Gesellschaft. Zwischen Rosenthal und Blankenfelde befanden sich seit der Gründerzeit bis zum Jahr 1985 Rieselfelder, auf denen die Abwässer Berlins verrieselt wurden.
Verkehr
Der Bahnhof Berlin-Rosenthal der Heidekrautbahn befand sich nach dem Mauerbau im Grenzgebiet nördlich der Quickborner Straße und wurde abgerissen. Für den heute auf diesem Teilstück der Heidekrautbahn betriebenen Museumsverkehr wurde stattdessen ein provisorischer Haltepunkt am Bahnübergang Wilhelmsruher Damm angelegt.
Heute ist Rosenthal durch die MetroTram-Linie M1 mit dem Berliner Zentrum verbunden. Die Metrobus-Linie M21 verbindet Rosenthal mit dem Einkaufszentrum Märkisches Zentrum und den U-Bahnlinien U6, U7 und U8 sowie den S-Bahnlinien S1, S25, S41/42 (Berliner Ringbahn) und S85.
Rosenthaler Persönlichkeiten
- Emmy Damerius-Koenen, Vorsitzende des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands
- Otto Nagel, Maler, arbeitete von 1914 bis 1921 in den Bergmann-Werken
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Denkmale in Berlin. Dorfanger Rosenthal. In: Denkmaldatenbank. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, 25. März 2008, abgerufen am 20. September 2010.
- ↑ Denkmale in Berlin. Gemeindehaus. In: Denkmaldatenbank. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, 25. März 2008, abgerufen am 20. September 2010.
- ↑ Denkmale in Berlin. Gutshaus, Stall und Landarbeiterkaserne in Rosenthal. In: Denkmaldatenbank. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, 25. März 2008, abgerufen am 20. September 2010.
- ↑ Website der Rosenthaler Werkstätten. Abgerufen am 20. September 2010.
- ↑ Denkmale in Berlin. Amtshaus Rosenthal. In: Denkmaldatenbank. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, 25. März 2008, abgerufen am 20. September 2010.
- ↑ Landhausgeschichte. In: Website des Landhaus Berlin-Rosenthal. Abgerufen am 20. September 2010.
- ↑ Projektbeschreibung Sanierung Jugendstil-Kirchsaal. Förderverein Jugendstil-Kirchsaal Nordend e.V., abgerufen am 21. September 2010.
- ↑ Günther Kühne, Elisabeth Stephani: Evangelische Kirchen in Berlin. 2. Auflage. CZV-Verlag, Berlin 1986, ISBN 3-7674-0158-4, S. 450.
- ↑ Jugendstil-Kirchsaal Dinse-Orgel Info-Flyer. (PDF, 1 MB) Förderverein Jugendstil-Kirchsaal Nordend e.V., abgerufen am 21. September 2010.