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Tuttlingen

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Wappen Karte
Das offizielle Wappen der Stadt Tuttlingen Deutschlandkarte, Position von Tuttlingen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Tuttlingen
Geografische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:47.9852_N_08.8234_E_region:DE_type:city(26000), 2:47° 59' N, 08° 49' O
Höhe: 644 m ü. NN
Fläche: 90,48 km²
Einwohner: 34.985 (31. Dez. 2004)
Bevölkerungsdichte: 387 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 18,1 %
Postleitzahlen: 78512 - 78532
Vorwahl: 07461
Kfz-Kennzeichen: TUT
Gemeindeschlüssel: 08 3 27 050
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstraße 1
78532 Tuttlingen
Offizielle Website: www.tuttlingen.de
E-Mail-Adresse: info@tuttlingen.de
Politik
Oberbürgermeister: Michael Beck (CDU)
Datei:Tut-1910.jpg
Die Donau in Tuttlingen 1910

Tuttlingen ist eine im gleichnamigen Landkreis am oberen Donautal in Baden-Württemberg gelegene Große Kreisstadt.

Geografie

Tuttlingen liegt am oberen Donautal beidseits an der noch jungen Donau. Die Stadt wurde am Fuß des Honbergs erbaut, eines Umlaufberges der Urdonau, die sich hier durch die Kalksteinformationen ihren Weg bahnte. Heute schließt die Stadt den Berg vollkommen ein. Obwohl die Burg Honberg vollständig zerstört wurde, ist das wiedererrichtete Denkmal mit seinen zwei charakteristischen Türmen zum Wahrzeichen der Stadt geworden.

Geschichte

Tuttlingen fand 797 erstmals Erwähnung und gehörte kurze Zeit später zum Kloster Reichenau. Der Ort erhielt um 1250 das Stadtrecht und gehörte seit dem 14. Jahrhundert zu Württemberg.

Mit dem Bau der Festungsanlage auf dem Honberg wurde Tuttlingen durch Graf Eberhard um 1460 zu einer Grenzfestung ersten Ranges ausgebaut.

Als befestigter südlicher Außenposten Württembergs war es im dreißigjährigen Krieg stets umkämpft, Hauptereignis war am 24. November 1643 die Schlacht bei Tuttlingen, bei der die gesamte französische Armee durch die vereinigten kaiserlich-bayerischen Truppen unter Hatzfeld, Mercy und Werth aufgerieben wurde.

Am 1. November 1803 brannte Tuttlingen innerhalb der Stadtmauern völlig ab. Die Stadt wurde ab 1804 nach einem Plan des Landbaumeisters Carl Leonhard Uber mit klassizistisch rechtwinkligen Straßen und quadratisch angelegten Häuserquartieren neu erbaut.

Im Zuge der Gemeindereform wurde Tuttlingen 1975 dem badischen Regierungsbezirk Freiburg zugeordnet.

Wirtschaft

Durch die Vielzahl an führenden Chirurgiebetrieben in und um Tuttlingen versteht sich die Stadt als "Weltzentrum der Medizintechnik". Ein wichtiger Arbeitgeber sind ferner der Maschinenbau und das Bauhandwerk. Bis vor einigen Jahren galt Tuttlingen außerdem als Schuh-Stadt.

Verkehr

Tuttlingen liegt an der Gäubahn von Singen (Hohentwiel) nach Stuttgart. Auf dieser Strecke ist Tuttlingen Halt für die ICE-Verbindungen von Zürich nach Stuttgart sowie der Cisalpino-Verbindungen von Mailand nach Stuttgart. Aus Cisalpino- und ICE-Verbindungen ergibt sich für Tuttlingen zurzeit (2005) ein 2-Stunden-Takt im Fernverkehr. Zusätzlich verkehren zeitversetzt Regionalexpress-Züge von Singen nach Stuttgart (ebenfalls im 2-Stunden-Takt). In Tutllingen trifft die Gäubahn auf die Donautalbahn von Donaueschingen nach Ulm. Es verkehren im 2-Stunden-Takt Regionalexpress-Züge nach Ulm und Neustadt (Schwarzwald). Darüber hinaus ist Tuttlingen an das Ringzug-System angeschlossen, das Tuttlingen mit Immendingen und über die Wutachtalbahn mit Zollhaus-Blumberg, über die Donautalbahn mit Fridingen und über die Gäubahn mit Rottweil verbindet. Insgesamt verfügt Tuttlingen mit einer Kombination aus Fernverkehr, schnellem Nahverkehr und Ringzug über ein gutes Angebot im Schienenverkehr. Der heutige Tuttlinger Bahnhof wurde 1934 erbaut und liegt außerhalb des Tuttlinger Stadtkerns. Gut getaktete Stadtbusse verbinden den Bahnhof mit dem Omnibusbahnhof in der Innenstadt. Neben dem Bahnhof Tuttlingen mit seiner herausgehobenen Bedeutung als Eisenbahnknoten und Fernverkehrsbahnhof verfügt die Stadt Tuttlingen außerdem über insgesamt weitere sieben Ringzug-Haltepunkte und ist Ausgangspunkt zahlreicher Buslinien. Tuttlingen ist in den Verkehrsverbund TUTicket eingegliedert.

Die nächsten Autobahnanschlüsse sind Geisingen oder Tuningen und führen auf die A81 (Stuttgart - Singen).

Tuttlingen wartet schon lange auf Umgehungen, da die B311 (Ulm - Donaueschingen) und die B14 (Engen - Rottweil) direkt durch die Stadt verlaufen. Für die B311 soll dieses Ziel durch eine Untertunnnelung von der Alexanderstraße bis in die Nähe des Aesculap-Platzes erreicht werden (Kreuzstraßentunnel).

Die engen Straßen in der Tuttlinger Innenstadt machen eine logische Verkehrsführung schwer. Daher verirren sich Ortsfremde oft in dem Einbahnstraßen-Gewirr.

Ansässige Unternehmen

  • Aesculap ist das älteste und renommierteste Unternehmen der Chirurgiebranche in Tuttlingen. Die Gebäude der Firma Aesculap prägen das Stadtbild am Bahnhof. Der große Kreisverkehr, an dem sich die Bundesstraßen 14 und 311 kreuzen, ist der "Aesculap-Platz", der zwischenzeitlich ganz von Firmengebäuden umringt wird. Im Norden schmückt ihn die alte Fabrik und Hauptgebäude. Links davon fügt sich das Aesculapium (Präsentations- und Informationseinrichtung der Firma) an. Es folgen Vertrieb und technischer Dienst.
  • KARL STORZ (spezialisiert auf Endoskopie)
  • Gebrüder Martin
  • MEDICON
  • Henke-Sass Wolf
  • Berchtold
  • Binder
  • Chiron (Maschinenbau, CNC-Maschinen)
  • Schwäbische Hüttenwerke (Bremsscheiben für die ganze Welt)
  • Ceatec Medizintechnik
  • Gimmi Endoscopic Technology
  • Rieker (Schuhhersteller)
  • ILVO Harmonie (Musik/Reiki)
  • Hettich-Zentrifugen

Öffentliche Einrichtungen

Bildungseinrichtungen

Sekundarstufe

  • Otto-Hahn-Gymnasium (OHG)
  • Immanuel-Kant-Gymnasium (IKG)
  • Hermann-Hesse-Realschule (HHRS)
  • Ludwig-Uhland-Realschule (LURS)
  • Schillerschule (HS)
  • Wilhelmschule (HS)

Freizeit- und Sportanlagen

  • Freizeit- und Thermalbad "TuWass" mit staatlich anerkannter Heilquelle und großzügiger Saunalandschaft
  • Kinopalast "Scala" - modernes Großraumkino mit 5 Sälen

Städtepartnerschaften

Stadtgliederung

Zu Tuttlingen gehören die eingemeindeten Stadtteile


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Stadthalle

Kulturzentrum von Tuttlingen ist die Stadthalle. Theater und Konzerte, sowohl klassische als auch Pop & Rock, konzentrieren sich auf diesen Ort. Als die alte Halle am Stadtgarten zu klein wurde um Künstler von internationler Größe gewinnen zu können, wurde an der Wöhrdenbrücke die neue Stadthalle erbaut. Da Tuttlingen nicht über eine eigene Theater-Gruppe verfügt, gastieren Künstler, die durch ein professionelles Management engagiert werden.

Museen

  • Im Fruchtkasten in der Innenstadt findet sich das Heimatmuseum.
  • Deutsches Dampflok- und Modelleisenbahnmuseum
Im früheren Bahnbetriebswerk des Stadtteils Möringen, am alten Lokschuppen, bietet Tuttlingen ein pittoreskes Eisenbahnmuseum mit Drehscheibe und 26 historischen Dampflokomotiven.

Bauwerke

  • Die evangelische Stadtkirche verleiht dem Stadtbild etwas Charakteristisches. Da die Innenstadt 1803 komplett abgebrannt ist, fehlen historische Gebäude. Die schöne Stadtkirche wurde mit großen Mühen und vielen Spenden errichtet und ist ein Lichtblick in der sonst so engen Innenstadt. Ihre reich gegliederte Jugendstilfassade gilt als eine der schönsten in Süddeutschland.
  • Die spätmittelalterliche Burg Honberg wurde im 30-jährigen Krieg bis auf die Grundmauern zerstört. Die beiden Türme, die heute zum Wahrzeichen der Stadt geworden sind, errichtete erst wieder ein Förderverein durch Spenden im 19. Jahrhundert. Die weitläufigen Mauernreste der Festung beherbergen heute immer wieder Veranstaltungen wie den Honberg-Sommer und bieten den besten Ausblick auf die Innenstadt.
  • "Tuttlinger Hut" bezeichnet eine Dachform, die für Tuttlingen typisch ist. Es handelt sich um ein Walmdach, das einen neuen Stadtbrand verhindern sollte. Bei der Neugestaltung der Innenstadt nach dem Stadtbrand 1803 wurde diese spezielle Dachform zum Standard in der Innenstadt.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • In den Sommermonaten wartet Tuttlingen beim Honberg-Sommer mit internationalen Künstlern auf, deren Repertoire von Jazz über Rock & Pop bis hin zu Alternative reicht.
  • Seit dem Jahr 2000 schreibt die Stadt Tuttlingen den südwestdeutschen Kleinkunstpreis „Die Tuttlinger Krähe“ aus, einen mit 7.000 € dotierten Preis mit über 100 Bewerbern für die Finalrunde.
  • Seit dem Jahr 1996 beginnt der Circus Sapperlot seine Tournee am 1. Samstag im August im Tuttlinger Stadtgarten.