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Longwy

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Longwy
Longwy (Frankreich)
Longwy (Frankreich)
Staat Frankreich Frankreich
Region Lothringen
Département (Nr.) Meurthe-et-Moselle (54)
Arrondissement Briey
Kanton Longwy
Koordinaten 49° 31′ N, 5° 46′ OKoordinaten: 49° 31′ N, 5° 46′ O
Höhe 250–396 m
Fläche 5,34 km²
Einwohner 15.492 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte 2.901 Einw./km²
Postleitzahl 54400
INSEE-Code
Website www.mairie-longwy.fr

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Longwy (deutsch Langich) ist eine französische Stadt mit 15.492 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Meurthe-et-Moselle in der Region Lothringen. Die Stadt gehört zum Arrondissements Briey und ist Verwaltungssitz des Kantons Longwy. Die Einwohner von Longwy werden Longoviciens genannt. Longwy war im 19. und 20. Jahrhundert ein Zentrum der französischen Stahlproduktion. Weiterhin bekannt ist es für seine kunstvoll glasierten Tonwaren. Der Luxemburger Maler Jean-Baptiste Fresez (1800-1867) wurde in Longwy geboren. Longwy unterhält eine ausgeprägte Städtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Nagold.

Lage

Longwy ist eine Industriestadt nahe der Grenze zu Belgien (Aubange) und Luxemburg (Pétange, Differdange). Die grenzübergreifende Industrieregion um Longwy (23 Gemeinden in Lothringen, Belgien und Luxemburg) zählt rund 120.000 Einwohner. Seit den 1970ern ist die Bevölkerungszahl jedoch stark rückläufig, was am Niedergang der Schwerindustrie in dieser Region liegt.

Longwy hat drei Ortsteile: die befestigte Oberstadt, Longwy-Haut, die Unterstadt, Longwy-Bas, mit einem Thermalbad, und das Industrieviertel Longwy-Gouraincourt.

Geschichte

Longwy, Porte de France

Longwy gehörte zu Lotharingien, nach dessen Aufteilung zu Oberlothringen, und schließlich zum Herzogtum Bar. 1368 wurde der Ort dem Herzog von Luxemburg überlassen, kam aber 1378 zum Herzog von Bar zurück. 1480 wurde das gesamte Herzogtum Bar dem Herzogtum Lothringen einverleibt.

Von 1648 bis 1660 gehörte Longwy zu Frankreich, danach wieder zum Herzogtum Lothringen. 1670 wurde der Ort endgültig französisch, besiegelt durch den Vertrag von Nimwegen im Jahr 1678. Ludwig XIV. ließ die Stadt durch seinen Baumeister Vauban befestigen. Das Fort Longwy wurde am 22. August 1914 von deutschen Truppen genommen und war damit im Ersten Weltkrieg die erste französische Festung, die in deutsche Hände fiel. Laut Septemberprogramm von 1914 sollte Longwy wegen seiner Erzfördergebiete an das Deutsche Reich angeschlossen werden.

In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, vor allem 1979 und 1984, erregte der – langdauernde aber letztlich vergebliche – Arbeitskampf gegen die Schließung eines großen Hüttenwerks in Longwy internationale Aufmerksamkeit [1].

Die befestigte Oberstadt gehört seit 2008 zusammen mit anderen Befestigungen in ganz Frankreich zum UNESCO-Weltkulturerbe "Festungsanlagen von Vauban".

Söhne und Töchter

Commons: Longwy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Kulturserver.de über das stillgelegte Stahlwerk