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Arlbergtunnel (Eisenbahn)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Arlbergtunnel
Schild am Ostportal
Schild am Ostportal
Streckenlänge:10,648 km
Spurweite:1.435 mm
Stromsystem:15 kV / 16,7 Hz ~
Baujahr: 1884
Bahnhof
99,360 St. Anton am Arlberg 1303 m ü. A.
99,500 Ostportal
Kilometer-Wechsel (im Tunnel)
104,241 Scheitelpunkt 1311 m ü. A.
Strecke (im Tunnel)
105,062 Selbstblock Ao 1
Grenze (im Tunnel)
105,762 Landesgrenze Tirol/Vorarlberg
Überleitstelle / Spurwechsel (im Tunnel)
107,622 Überleitstelle Ao 2
110,148 Westportal
110,480 Alfenzbrücke
Bahnhof
110,715 Langen am Arlberg 1217 m ü. A.
Ostportal um 1898
Tunnelportal auf der Langener Seite, 1882

Der Arlbergtunnel bildet mit einer Länge von 10.648 m zwischen St. Anton am Arlberg und Langen am Arlberg den zentralen Bestandteil der Arlbergbahn.

Geschichte

Der Arlbergtunnel entstand zwischen den Jahren 1879 und 1884 nach der sogenannten „Alten Österreichischen Tunnelbauweise“.[1]

Durchbruchsmedaille, Arlbergbahntunnel (1884)

Unter den Partieführern beim Bau des Arlbergbahntunnels in den Jahren 1880–1884 war auch Johann Bertolini, der für seine Leistung mit der Durchbruchsmedaille geehrt wurde.

Am 21. September 1884 wurde der vorerst einspurig ausgebaute Tunnel eröffnet. Der Verkehr entwickelte sich so erfreulich, dass bereits am 15. Juli 1885 das zweite Gleis durch den von Anfang an zweigleisig projektierten Arlbergtunnel eröffnet werden konnte.

Im Scheitelpunkt des Tunnels bildete sich gerne ein für das Lokpersonal sehr unangenehmer und sich hartnäckig haltender Dampfpfropfen. Am 20. November 1924 beseitigte man das Problem mit der Elektrifizierung des Tunnels ein für allemal. 1925 folgten schließlich noch die Rampenstrecken. Die Elektrifizierung der Bahn fand vorausschauend mit dem System 15 kV / 16,7 Hz statt.

Im Zuge des Streckenausbaues zur alpinen Skiweltmeisterschaft 2001 wurde die Bahntrasse im Bereich St. Anton nach Süden verlegt, was zur Folge hatte, dass auch das Ostportal des Tunnels verlegt werden musste. Durch diese Verlegung bzw. Aufweitung wurde der damals 10.249,90 m lange Tunnel auch um 398 m verlängert und mündet nun direkt in den Bahnhof von St. Anton.

Sicherheit

Mit Fluchtstollen, die in Sammelräume münden, wurden die beiden Arlbergtunnel verbunden
Infotafel zur Selbstrettung in den Arlbergtunnels

Zur Erhöhung der Sicherheit im Tunnel werden derzeit (2007) in der ersten Ausbaustufe sechs Verbindungsstollen mit 150 bis 300 Meter Länge zum parallel führenden Arlberg Straßentunnel gebaut. Der Maximalabstand zwischen diesen Querschlägen beträgt 1.700 Meter. In der zweiten Ausbaustufe soll der Abstand auf 850, in der dritten und endgültigen auf 425 Meter verkürzt werden. Im Endzustand soll es auch einen parallel laufenden Fluchtstollen geben (bis 2019). Die durch Schleusen vom Fahrraum abgetrennten Stollen werden außerdem noch Sammelräume aufweisen, die 800 Personen Platz bieten werden. Die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe ist für Mitte 2007 vorgesehen.

Diese Sicherheitsmaßnahmen umfassen auch den 1.743 Meter langen Wolfsgrubentunnel, der nach dem Bahnhof St. Anton an den Arlbergtunnel anschließt und ebenfalls parallel zum Straßentunnel verläuft. Da an dieser Baustelle durchgehend gearbeitet wird, ist der Bahntunnel fahrplanmäßig nur eingleisig befahrbar.

Einzelnachweise

  1. Nachrüstung Arlbergtunnel (ÖBB)

Siehe auch

Commons: Arlbergtunnel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Carl Asmus, Johann Stockklausner, Mag. Albert Ditterich: Eisenbahn Journal Special 1/95 Die Arlbergbahn. Fürstenfeldbruck 1995, 109 S., ISBN 3-922404-68-5
  • Die Arlbergbahn; Denkschrift aus Anlass des zehnjährigen Betriebes 1884-1894; Herausgegeben von der k.k. Staatsbahndirektion in Innsbruck. 1896 im Selbstverlag.