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Bundestagswahl 1972

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Hintergrund

Die Bundestagswahl am 19. November 1972 war die erste vorgezogene Bundestagswahl in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Notwendig wurde sie, nachdem die Mehrheit der SPD/FDP-Koalition unter Bundeskanzler Willy Brandt im Lauf der Legislaturperiode nach und nach durch Mandatswechsel bröckelte.

Im April 1972 scheiterte ein konstruktives Misstrauensvotum gegen Willy Brandt, bei welchem Rainer Barzel zum Bundeskanzler gewählt werden sollte, dabei war mindestens eine Stimme gegen Barzel (Julius Steiner, CDU) durch die Stasi gekauft worden (Steiner-Wienand-Affäre). Trotzdem besaß die Koalition keine handlungsfähige Mehrheit mehr, sodass Bundespräsident Gustav Heinemann nach einer negativ beantworteten Vertrauensfrage von Bundeskanzler Brandt den Bundestag auflöste.

Für die CDU/CSU trat der CDU-Vorsitzende Rainer Barzel, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, als Kanzlerkandidat an.

Die Wahl endete mit dem größten Erfolg für die SPD in ihrer Geschichte.

Ergebnis

Im Einzelnen:

Partei Stimmen Veränderung Mandate Veränderung Anmerkungen
SPD 45,8 % +3,2 % 230 +6 erstmals stärkste Bundestagsfraktion
CDU/CSU 44,9 % -1,2 % 225 -17
FDP 8,4 % +2,4 % 41 +11
NPD 0,6 % -3,7 % 0 0
DKP 0,3 % - 0 0
EFP 0,1 % - 0 0
FSU 0,0 % 0 % 0 0
Einzelbewerber - - - -

Konsequenz

Bundeskanzler Brandt wurde im Dezember 1972 als Bundeskanzler wiedergewählt, die Koalition hatte für weitere vier Jahre eine klare Mehrheit.