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Terbutalin

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Strukturformel
Struktur von Terbutalin
C12H19NO3
Allgemeines
Freiname Terbutalin
Andere Namen
  • (RS)-2-tert-Butylamino- 1-(3,5-dihydroxyphenyl) ethanol
  • DL-2-tert-Butylamino- 1-(3,5-dihydroxyphenyl) ethanol
  • rac-2-tert-Butylamino- 1-(3,5-dihydroxyphenyl) ethanol
  • Latein: Terbutalinum
Summenformel C12H19NO3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 23031-25-6
  • 23031-32-5 (Sulfat 2:1)
PubChem 5403
DrugBank DB00871
Wikidata Q424340
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Wirkstoffklasse

β2-Sympathomimetika

Eigenschaften
Molare Masse 225,28 g·mol−1
Schmelzpunkt
  • 119–122 °C [1]
  • 246–248 °C (2:1 Sulfat)[2]
Löslichkeit

Wasser: 213 g·l−1 bei 25 °C [1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Terbutalin ist ein Sympathomimetikum, das zur Akutbehandlung jener Formen von Atemnot eingesetzt wird, die durch eine reversible Verengung der Atemwege gekennzeichnet sind, also vor allem Asthma bronchiale und chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Aufgrund seiner Wirkung auch auf die glatte Muskulatur des Uterus wird es auch zur Hemmung der Wehentätigkeit (Tokolyse) verwendet.

Als selektives β2-Sympathomimetikum handelt es sich um ein Bronchospasmolytikum, welches vorwiegend „per inhalationem“ verabreicht wird.

Indikationen

Indikationen sind:

Wirkmechanismus

Entsprechend seinen Eigenschaften als β2-Mimetikum wirkt Terbutalin stärker auf die β2-Adrenozeptoren und damit auf die glatte Muskulatur der Bronchien, Blutgefäße und des Uterus als auf die β1-Rezeptoren der Herzmuskulatur. So erklärt sich der Effekt, über eine Erschlaffung der Muskulatur zu einer Erweiterung der Endbronchien zu führen und damit den respiratorischen Widerstand zu senken und die Atemtätigkeit generell zu erleichtern bzw. die Wehentätigkeit zu hemmen.

Bei langdauernder Einnahme kann beobachtet werden, dass die Wirkung des Medikaments aufgrund einer Down-Regulation der Rezeptoren abnimmt.

Nebenwirkungen

Aufgrund der β2-Selektivität sind die Auswirkungen auf die Herztätigkeit vor allem bei Inhalation des Substanz gering. Eine Zunahme der Herzfrequenz kann auch als Gegenregulaton zur Erweiterung der peripheren Blutgefäße aufgefasst werden. Herzklopfen kann jedoch auftreten, das ebenso wie ein feinschlägiges Muskelzittern und tonische Krämpfe für sympathomimetische Amine typisch ist. Ein Abfall des Serumkaliums ist möglich und zwingt zur Bestimmung des Kaliums vor Behandlungsbeginn.

Während die inhalative Gabe von Terbutalin zu weniger systemischen Nebenwirkungen als die orale oder parenterale Anwendung führt, sind allergische Reaktionen bei Inhalation häufiger: Quincke-Ödem, Urticaria, Exantheme, Blutdruckabfall und Kollapszustände sind möglich, aber sehr selten.


Chemie

Stereochemie

Terbutalin ist ein chiraler Arzneistoff und enthält ein Stereozentrum. Dementsprechend existieren zwei Stereoisomere, (R)-Terbutalin und (S)-Terbutalin. Das pharmakologisch wirksame Isomer ist das (R)-Terbutalin. Therapeutisch wird jedoch das Racemat, d. h. das 1:1-Gemisch beider Isomere, verwendet.

Handelsnamen

Monopräparate

Aerodur (D), Bricanyl (D, A, CH), diverse Generika (D)

Einzelnachweise

  1. a b c Eintrag zu Terbutalin in der DrugBank der University of Alberta.
  2. Cornelia Imming, in: Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  3. Datenblatt für Terbutaline hemisulfate salt – Sigma-Aldrich 30. Mai 2008.