Anschlag auf die Sayidat-al-Nejat-Kathedrale in Bagdad 2010
Bei dem Anschlag auf die Sayidat-al-Nejat Kathedrale in Bagdad 2010 handelt es sich um die Ereignisse rund um die Erstürmung der syrisch-katholischen Sayidat-al-Nejat Kathedrale (Deutsch Sankt Joseph Kathedrale )[1] in Bagdad am 31. Oktober 2010. Dabei kamen 53 Menschen ums Leben und circa 60 wurden verwundet.[2]
Verlauf
Geiselnahme
Während der Abendmesse stürmten zwölf Terroristen die Kathedrale, in der sich circa 120 Personen aufhielten. Sie erschossen den Pfarrer und nahmen Geiseln. Die Attentäter, die sich als der Gruppe Islamischer Staat Irak zugehörig bezeichneten, waren mit Gewehren, Handgranaten und Sprengstoffgürteln bewaffnet.[2]
Verhandlungen
Die Geiselnehmer forderten die Freilassung mehrerer Islamisten im Irak und in Ägypten und kündigten weitere ähnliche Anschläge an.[2]
Erstürmungen
Nachdem die Geiselnehmer circa zwei Stunden nach Beginn mit der systematischen Erschießung der Geiseln begannen, wurde die Kathedrale von irakischen Spezialkräften mit US-amerikanischer Unterstützung gestürmt. Dabei zündeten die Terroristen zwei Sprengstoffgürtel. Acht Geiselnehmer wurden getötet und fünf festgenommen.[2]
Aufarbeitung und Reaktionen
Nach dem Anschlag äußerte der Abgeordnete Yonadam Yousef Kanna massive Kritik an den Sicherheitskräften. Diese hätten zu „wenig professionell“ und „überhastet“ agiert.[2]
Papst Benedikt XVI. bezeichnete die Tat als „absurde und grausame Gewalt“ und die deutschen Bischöfe sprachen von einem „mörderischen Fanatismus“.[2]
Die deutsche Bundesregierung reagierte „entsetzt und traurig“.[2]
Einzelnachweise
- ↑ 46 Opfer des Anschlags auf syrische Kathedrale beigesetzt. In: kathweb. 2. November 2010, abgerufen am 2. November 2010.
- ↑ a b c d e f g Martin Gehlen: Die Geiseln sterben in der Kirche. In: Frankfurter Rundschau. 1. November 2010, abgerufen am 2. November 2010.