Wunduwels
Wunduwels | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Heterobranchus longifilis | ||||||||||||
Valenciennes, 1840 |
Der Wunduwels (Heterobranchus longifilis) (engl. vundu catfish oder sharptooth catfish) gehört zu den großen Welsarten Afrikas und wird lokal auch Cur, Lenda, Sampa, Ramboshi oder Certa genannt. [1]
Verbreitung
Wunduwelse sind in ganz Zentralafrika beheimatet, in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo, Republik Kongo, Burundi, Tansania und Uganda. Im Süden ist er bis nach Sambia und Simbabwe verbreitet, nach Norden bis in den Sudan und Ägypten und sein westlichstes Vorkommen findet sich in Niger bis Senegal.[1]
Morphologie
Heterobranchus longifilis ist länglich, muskulös, dunkel- bis olivbraun und besitzt meist hellbraune Flossen.
- Flossenformel: Dorsal spines (total): 0; Dorsal soft rays (total): 26 - 35; Anal soft rays: 42 - 52; Vertebrae: 55 – 61[1]
Lebensweise
Die Tiere zeichnen sich durch besonders lange und hochsensible Barteln aus, die ihnen ein Leben in dunklen und trüben Gewässern ermöglichen. Wunduwelse können eine Zeitlang auch außerhalb des Wassers leben und werden bei geeigneten Umweltbedingungen bis 12 Jahre alt werden. Sie werden bis 1,50 Meter lang[2] und ca. 55 Kilogramm schwer.[3] Die Raubwelse kommen in tiefen Seen und Flüssen wie dem Kongo, Nil, Niger und Benue-Fluss in Westafrika vor. Ein großer Bestand dieser Art hat sich im Kariba-Stausee am Sambesi, im Tanganjikasee und im Eduardsee entwickelt. Sie halten sich bevorzugt an tiefen Stellen des Hauptstromes auf, bzw. in tiefgründigen, trüben Seen mit hohem Substratanteil.[1] Wunduwelse sind nachtaktiv und fressen als omnivore Räuber Fische, Kleintiere und tierische Kadaver. In der Nähe menschlicher Siedlungen haben sie sich an Schlachtabfälle gewöhnt, die ins Wasser geworfen werden. [1] Im ägyptischen Nassersee hat er sich zu einer Plage entwickelt, da er Fischernetze zerstören kann und mit den Fischern um Beute konkurriert.
Nutzung
Der Wunduwels ist ein Speisefisch von lokaler Bedeutung.[1] In Nigeria wird er aufgrund seines schnellen Wachstums in der Teichwirtschaft und Aquakultur genutzt und mit Sojabohnenmehl gemästet.[4] In Nigeria laufen Forschungsbestrebungen, um Clarias gariepinus mit Heterobranchus longifilis zu kreuzen und ihre Eigenschaften wie rasches Wachstum mit einer hohen Umwelttoleranz miteinander zu kombinieren.[5] Aufgrund seiner hohen Gewichte und Kraft gehört er außerdem zu den beliebten Sportfischen Afrikas. In Aquarien ist er wenig beliebt, da sie nur zur Fütterungszeit Aktivität entwickeln.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f http://www.fishbase.de/summary/speciessummary.php?id=2319
- ↑ 51 kg Vundu Wels aus dem Lake Kariba Simbabwe in http://florida-sportsman-magazine.com/giant-51kg-vundu-zimbabwean-catfish-caught-on-lake-kariba-zimbabwe/
- ↑ http://animal.discovery.com/fish/river-monsters/vundu-catfish/
- ↑ https://tspace.library.utoronto.ca/bitstream/1807/4173/1/ja04020.pdf
- ↑ Growth performance of two African catfishes Clarias gariepinus and Heterobranchus longifilis and their hybrids in plastic aquaria in http://www.lrrd.org/lrrd22/2/atag22030.htm
Siehe auch
Literatur
- Günther Sterba: Süßwasserfische der Welt. Weltbild Verlag, Augsburg 2002, S. 360-361