Estnische Euromünzen
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Die estnischen Euromünzen sind die für Estland vorgesehenen Umlaufmünzen der gemeinsamen europäischen Währung Euro.
Die Einführung des Euro in Estland – und damit der hier dargestellten Münzen – war frühestens für Mitte 2006 vorgesehen. Da die Inflationsrate im Mai 2006 jedoch zu hoch war, konnte Estland nicht wie geplant den Euro am 1. Januar 2007 einführen, der geplante Termin wurde auf 2009 verschoben, der ebenfalls nicht zu halten war. Estland konnte trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise eine niedrige Neuverschuldung erzielen und erfüllt somit die Maastricht-Kriterien. Am 12. Mai 2010 bestätigte die EU-Kommission, dass Estland alle Kriterien zur Einführung des Euros Anfang 2011 erfüllen würde.[1] Am 17. Juni 2010 stimmten auch die Staats- und Regierungschefs der EU der Aufnahme Estlands in die Eurozone zu.[2] Somit wird Estland zum 1. Januar 2011 das 17. Mitglied der Eurozone.
Die Rückseiten der estnischen Euromünzen weisen alle das gleiche Design auf, das von Lembit Lõhmus entworfen wurde. Es stellt den Kartenumriss von Estland dar. Der Entwurf zeigt die obligatorischen zwölf Sterne der EU, das Prägejahr und den Landesnamen EESTI. Der Künstler des Entwurfs begründete seine Motivwahl damit, dass es nur wenige Länder in Europa gebe, die eine solch attraktive und einprägsame Kontur wie Estland haben – das Symbol sei leicht zu merken.
Am Auswahlverfahren zur Festlegung der Münzrückseite konnte sich die estnische Bevölkerung mitbeteiligen. Per Televoting hatten die Esten zwischen dem 4. und 11. Dezember 2004 die Möglichkeit, sich für eines von zehn von der Eesti Pank vorgeschlagenen Designs zu entscheiden.[3] Das Siegermotiv, das mit 27,46 % die meisten Stimmen erhalten hatte, wurde am 17. Dezember 2004 bekannt gegeben.
Prägestätte
Nach dem Ersuchen Estlands zur Prägung der estnischen Euromünzen an alle 15 bisherigen Münzprägeanstalten, die die Lizenz zur Prägung von Euromünzen haben, legten die fünf Prägestätten Rahapaja Oy (Finnland), Royal Mint (Vereinigtes Königreich), die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg (Deutschland), Münze Österreich (Österreich) und die Monnaie de Paris (Frankreich) ihr Angebot vor und bewarben sich damit um den Auftrag.
Im November 2005 entschied sich die estnische Nationalbank für das Angebot der Rahapaja Oy, da diese den niedrigsten Preis für die Herstellung der 100 Millionen benötigten Euromünzen für Estland forderte.[4]
Ende Juli 2010 wurde mit der Prägung der ersten Euromünzen begonnen.
Einzelnachweise
- ↑ Estland darf trotz Krise rein in die Eurozone Die Welt online, 12. Mai 2010
- ↑ Estland bekommt den Euro n-tv.de, 17. Juni 2010
- ↑ Bilder der unterlegenen Entwürfe für Estlands künftige Euromünzen
- ↑ Artikel über Estlands künftige Euromünzen und deren Prägung