TSV Havelse
TSV Havelse
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Basisdaten | |||
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Name | Turn- und Sportverein Havelse 1912 e.V. | ||
Sitz | Garbsen-Havelse | ||
Gründung | 5. August 1912 | ||
Farben | Rot-Weiß | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Jürgen Stoffregen | ||
Spielstätte | Wilhelm-Langrehr-Stadion (ehemalige TSV-Kampfbahn) | ||
Plätze | bis zu 6.000 Plätze | ||
Liga | Regionalliga Nord | ||
2009/10 | 1. Platz (Oberliga Niedersachsen West) | ||
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Der TSV Havelse 1912 e.V. ist ein Sportverein in Garbsen, dessen erste Fußballmannschaft in der Saison 2010/11 in der Regionalliga Nord, der vierthöchsten deutschen Spielklasse, spielt. Das Team lebt von einer in ganz Niedersachsen bekannten Jugendausbildung. So brachte man u.a. mit Sören Halfar einen Junioren-Nationalspieler hervor. Betreut wird der TSV seit einiger Zeit von Jürgen Stoffregen, der zuvor in der Jugendarbeit bei Hannover 96 eine bedeutende Rolle spielte und auch dort viele Talente hervor brachte.
Geschichte
Gründung
Die Gründung des Klubs erfolgte am 5. August 1912 unter dem Namen FC Pelikan Havelse, weil der erste Ball die Aufschrift "Pelikan" trug. Die jungen Gründungsmitglieder hatten die 7,50 Mark für den Ball zusammengelegt. Der Spielbetrieb konnte bis 1916 aufrecht erhalten werden. Nach der Auflösung 1923 ging es erst 1933 mit dem Fußballspiel im 1929 gegründeten TV Havelse weiter, der sich später TSV nannte und von 1947 bis 1952 als TSV Havelse-Marienwerder antrat. Die Anfügung des Namensbestandteils des benachbarten hannoverschen Stadtteils Marienwerder erfolgte, um damit die Zugehörigkeit zum stadthannoverschen Fußballkreis begründen zu helfen.
Aufstiege in höhere Ligen
Die Fußballer ließen 1955 erstmals aufhorchen, als sie in die Aufstiegsrunde zur damals erstklassigen Oberliga einzogen. 1975 verpflichtete Wilhelm Langrehr den ehemaligen Nationalspieler Hans Siemensmeyer als neuen Trainer, der Havelse innerhalb von 10 Jahren von der Bezirksliga bis in Oberliga Nord führte. Der TSV sorgte erstmals 1984 für Aufsehen, als er am DFB-Pokal teilnahm und gegen den VfL Bochum zuhause ein 2:2 nach Verlängerung erkämpfte. Erst im Wiederholungsspiel musste sich der TSV gegen den Klub aus dem Revier auswärts mit 0:4 geschlagen geben.
1986 wurde Volker Finke, der früher selbst Spieler bei Havelse war, als Trainer vom Nachbarn TSV Stelingen verpflichtet. Bereits ein paar Spielzeiten später, im Jahr 1989, schaffte es Finke mit dem TSV Havelse, als Oberliga-Meister an der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga teilzunehmen. Dort belegte man aber nur den fünften und damit letzten Platz. Erst im zweiten Anlauf 1990 klappte es: Nachdem die Havelser Rang zwei in der Tabelle belegt hatten, erreichten sie den gleichen Platz auch in der Aufstiegsrunde, in der man schließlich zusammen mit dem punktgleichen VfB Oldenburg in die 2. Bundesliga aufstieg. Im entscheidenden Spiel gegen den Wuppertaler SV verwandelte Lars-Peter Beike in der Nachspielzeit einen Freistoß zum 3:2-Siegtreffer.
Der spätere Bundesligatrainer Volker Finke versuchte mit dem TSV, die Klasse zu halten. Doch Finke trainierte den TSV nur bis zum 5. Oktober 1990, da es Streitigkeiten um einen möglichen vorzeitigen Wechsel Finkes zu Hannover 96 gab. Schließlich löste Finke seinen Vertrag auf und Karl-Heinz Mrosko übernahm ab dem 13. Spieltag. Jedoch konnte auch Mrosko den Garbsener Klub, den er auf dem vorletzten Tabellenplatz übernommen hatte, nicht retten. Mit nur 6 Siegen, 7 Unentschieden und 25 Niederlagen stieg der TSV als Tabellenvorletzter wieder ab. Nur der Letzte, der 1. FC Schweinfurt 05, errang weniger Siege.
Durch die Teilnahme an der 2. Bundesliga durfte der TSV Havelse in der Saison 1991/92 im DFB-Pokal spielen. Im Erstrundenspiel gegen den 1. FC Nürnberg gelang den Havelsern mit dem 4:2 nach Elfmeterschießen eine Sensation. In der 3. Runde scheiterte man am SC 08 Bamberg mit 0:4. In derselben Spielzeit qualifizierte sich der TSV zudem erneut für die Aufstiegsrunde, doch wie auch 1989 schon wurde der letzte Platz belegt. Im Folgejahr stieg der TSV Havelse dann als Letzter auf dem 16. Tabellenplatz ab. In diesen Jahren nach dem Abstieg war zeitweise der Ex-Nationalspieler Ronald Worm Trainer. Auch 1993 konnte sich der TSV für den DFB-Pokal qualifizieren und trat in der 2. Runde gegen den Karlsruher SC zuhause an, gegen den man mit 0:3 verlor. Für den KSC liefen damals unter anderem die späteren Nationalspieler Jens Nowotny und Oliver Kahn auf.
Transfers nach Freiburg
Nachdem Volker Finke 1991 Trainer des Zweitligisten SC Freiburg geworden war, erinnerte er sich an seine Schützlinge Stefan Beneking, Jens Todt und Thomas Vogel, die er in Havelse trainiert hatte. 1991 bzw. 1992 holte er sie nach Freiburg, wo das Trio später in der 1. Bundesliga spielte. Jens Todt schaffte später sogar den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft. Auch seinen damaligen Co-Trainer Achim Sarstedt, seit Juli 2009 Co-Trainer (inzwischen unter Trainer Steve McClaren) beim VfL Wolfsburg, nahm Finke mit nach Freiburg.
Entwicklung ab 2000
Spielzeit | Liga | Platz | ||
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1980/81 | Verbandsliga Niedersachsen | 3. | ||
1981/82 | Oberliga Nord | 10. | ||
1982/83 | Oberliga Nord | 6. | ||
1983/84 | Oberliga Nord | 4. | ||
1984/85 | Oberliga Nord | 15. | ||
1985/86 | Oberliga Nord | 16. | ||
1986/87 | Oberliga Nord | 7. | ||
1987/88 | Oberliga Nord | 9. | ||
1988/89 | Oberliga Nord | 1. | ||
1989/90 | Oberliga Nord | 2. | ||
1990/91 | 2. Bundesliga | 19. | ||
1991/92 | Oberliga Nord | 3. | ||
1992/93 | Oberliga Nord | 16. | ||
1993/94 | Verbandsliga Niedersachsen | 4. | ||
1994/95 | Oberliga Niedersachsen/Bremen | 3. | ||
1995/96 | Oberliga Niedersachsen/Bremen | 6. | ||
1996/97 | Oberliga Niedersachsen/Bremen | 10. | ||
1997/98 | Oberliga Niedersachsen/Bremen | 4. | ||
1998/99 | Oberliga Niedersachsen/Bremen | 5. | ||
1999/00 | Oberliga Niedersachsen/Bremen | 4. | ||
2000/01 | Oberliga Niedersachsen/Bremen | 15. | ||
2001/02 | Niedersachsenliga West | 14. | ||
2002/03 | Landesliga Hannover | 6. | ||
2003/04 | Landesliga Hannover | 5. | ||
2004/05 | Landesliga Hannover | 2. | ||
2005/06 | Niedersachsenliga West | 3. | ||
2006/07 | Niedersachsenliga West | 4. | ||
2007/08 | Niedersachsenliga West | 4. | ||
2008/09 | Oberliga Niedersachsen West | 3. | ||
2009/10 | Oberliga Niedersachsen West | 1. | ||
2010/11 | Regionalliga Nord |
Nachdem sich der TSV Havelse wieder rehabilitiert hatte und in die Oberliga Niedersachsen/Bremen aufgestiegen war, spielten die Havelser immer wieder um den Aufstieg mit und belegten vordere Plätze, doch ebenso oft wurden auch nur Mittelfeldplätze erreicht. Nach einer eigentlich guten Saison 1999/00 mit dem 4. Platz in der Abschlusstabelle folgte eine katastrophale Spielzeit, an deren Ende der TSV den 15. Tabellenplatz belegte. Eigentlich hätte dieser Platz keinen Abstieg bedeutet, doch aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände musste der TSV Havelse doch absteigen. Nun musste der Klub in der Niedersachsenliga West auf Punktejagd gehen.
2001 wollte der Verein mithilfe einer Sportmarketing GmbH den Wiederaufstieg erreichen, scheiterte jedoch mit diesem Unternehmen und konnte seine Schulden erst Ende 2004 mit dem Verkauf von zwei Tennisplätzen ausgleichen. Von 2002 bis 2005 spielten die Garbsener nur noch in der Landesliga Hannover. 2005 erregte der Verein Aufsehen, da er mit Hosenwerbung auflief, was nach den DFB-Statuten nicht erlaubt ist. 2008 bekam der SV Arminia Hannover schließlich in einem Verfahren Recht.
Nach dem Wiederaufstieg in die Niedersachsenliga konnte sich der Klub gleich im oberen Drittel festsetzen. 2007 konnte der Verein nach sechzehnjähriger Abstinenz wieder am DFB-Pokal teilnehmen. Im entscheidenden Spiel um das Recht zur Teilnahme konnte die Zweitvertretung des VfL Wolfsburgs, die zu diesem Zeitpunkt zwei Klassen höher spielte, mit 3:1 bezwungen werden. Allerdings war schon in der 1. Runde Endstation für den TSV, der den Zweitligisten TuS Koblenz zugelost bekommen hatte. Im heimischen Wilhelm-Langrehr-Stadion unterlag man der TuS mit 0:3. In der letzten Saison der Niedersachsenliga West konnte der TSV schließlich mit der Endplatzierung (4. Platz) an der neu eingeführten Oberliga Niedersachsen West teilnehmen. In der Oberliga-Saison 2008/09 belegte der TSV Havelse schließlich den 3. Rang und ließ zum Beispiel den VfL Oldenburg hinter sich.
Zur Saison 2009/10 wechselt der ehemalige Bundesligaspieler Michael Habryka zurück zum TSV Havelse. Zudem konnte man den ehemaligen Profi und Publikumsliebling Babacar N'Diaye für den TSV gewinnen, der unter anderem für Hannover 96 und dem FC St. Pauli auflief. N'Diaye wird dem Klub als Berater und Spieler zur Seite stehen. Manager Stefan Pralle gelang es auch, den ehemaligen Bundesligaspieler André Breitenreiter zu verpflichten. Ferner konnte man einen neuen Trikotsponsoren finden. Zukünftig ist die Krankenkasse atlas BKK Partner des Vereins. Mit der Mannschaft konnte schließlich die Meisterschaft in der Oberliga Niedersachsen West gefeiert werden. In dieser Saison stellte der TSV die beste Abwehr und den zweitbesten Sturm. Von 30 Spielen gingen nur vier verloren. Da der einzige aus den Oberligen Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen meldende Verein der Holstein Kiel II war, der durch den Abstieg in die Regionalliga Nord seiner ersten Mannschaft aber für den Aufstieg gesperrt ist, sind die Meister der beiden Niedersachsen-Staffeln West und Ost, TSV Havelse und Eintracht Braunschweig II, automatisch aufgestiegen. Die Relegation zwischen beiden, die die Braunschweiger für sich entscheiden konnten, entschied nur noch über die Niedersachsenmeisterschaft.
Die 2. Mannschaft schaffte zwei Aufstiege in Folge und spielt nun in der Bezirksliga.
Zudem schaffte die erste Frauenmannschaft des TSV Havelse 2008 den Aufstieg in die Regionalliga Nord. Der TSV Havelse bietet außer Fußball noch die Sportarten Tennis, Tischtennis, Ballett und Turnen an. Ausgerüstet werden die Garbsener von Adidas. Insgesamt hat der TSV 932 (Stand: 30. Juni 2010) Mitglieder.
Wilhelm-Langrehr-Stadion
siehe Wilhelm-Langrehr-Stadion
Der TSV Havelse hat außer im Wilhelm-Langrehr-Stadion auch im Niedersachsenstadion Heimspiele bestritten.
Bekannte Spieler
- Andreas Asche
- Nenad Bankovic
- Lars-Peter Beike
- Stefan Beneking
- André Breitenreiter
- Berardino Capocchiano
- Marcin Drajer
- Karl Eggenstein
- Dieter Frommelt
- Wenanty Fuhl
- Joachim Gehrmann
- Stefan Gähle
- Michael Habryka
- Sören Halfar
- Frank Hartmann
- Gerald Knauer
- Michael Köpper
- Ralf Krause
- Willi Kronhardt
- Gernot Leipold
- Holm Mauritz
- Christian Meier
Bekannte Trainer
- Volker Finke
- Karl-Heinz Mrosko
- Achim Sarstedt (TSV Havelse (1988-1991), SC Freiburg (1991-2007), TSG 1899 Hoffenheim (2007-2009), VfL Wolfsburg (ab Juli 2009))
- Hans Siemensmeyer
- Jürgen Stoffregen
- Ronald Worm
Kader der Saison 2010/11
Name | Trikotnummer | Nationalität |
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Torhüter | ||
David Primke | 1 | ![]() |
Markus Straten-Wolf | 22 | ![]() |
Fabian Lucassen | 12 | ![]() |
Abwehr | ||
Yanik Strunkey | 2 | ![]() |
Florian Bertalan | 7 | ![]() |
Tobias Holm | 4 | ![]() |
Jan-Thede Smidt | 5 | ![]() |
Sotiris Panagiotidis | 3 | ![]() ![]() |
Christian Werner | 16 | ![]() |
Daniel Degner | 21 | ![]() |
Mittelfeld | ||
Rouven Rosenthal | 6 | ![]() |
Deniz Tayar | 18 | ![]() |
Michael Habryka | 8 | ![]() ![]() |
René Ney | 10 | ![]() |
Jan-Henrik Matthes | 26 | ![]() |
Caglayan Tunc | 28 | ![]() |
Danijal Emektas | 13 | ![]() |
Maurice Maletzki | 23 | ![]() |
Mohamad Saade | 24 | ![]() ![]() |
Christoph Rischker | 19 | ![]() |
Patrick Posipal | 25 | ![]() |
Angriff | ||
Ahmet Kaya | 9 | ![]() |
Jan Zimmermann ![]() |
20 | ![]() |
Christoph Beismann | 15 | ![]() |
Christian Brüntjen | 17 | ![]() |
Frauenfußball
Die Frauenfußballabteilung des TSV Havelse umfasst zwei Frauen- und vier Mädchenmannschaften. Die erste Frauenmannschaft schaffte 2008 den Aufstieg in die Regionalliga Nord und belegte in der Saison 2008/09 den siebten Platz. Die zweite Mannschaft tritt in der Landesliga an. Mit Tugba Tekkal vom Hamburger SV und 1. FC Köln und Jugendnationalspielerin Kristin Demann vom 1. FFC Turbine Potsdam brachte der TSV Havelse auch zwei bekannte Spielerinnen hervor.