Grube Georg
Georg | |||
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Allgemeine Informationen zum Bergwerk | |||
Förderung/Gesamt | 6,5 Mio. t Eisenerz | ||
Seltene Mineralien | Bournonit, Klinomimetesit, Linneit, Millerit, Tetraedrit | ||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | |||
Beschäftigte | 550 | ||
Betriebsbeginn | 1338 | ||
Betriebsende | 31. März 1965 | ||
Geförderte Rohstoffe | |||
Abbau von | |||
Größte Teufe | 968 m | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 50° 34′ 2″ N, 7° 31′ 20″ O | ||
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Gemeinde | Willroth | ||
Land | Land Rheinland-Pfalz | ||
Staat | Deutschland | ||
Revier | Bergrevier Hamm an der Sieg |
Die Grube Georg war ein Eisenerzbergwerk in der Gemeinde Willroth. Das Fördergerüst erhebt sich als Industriedenkmal weithin sichtbar über die Bundesautobahn A3.
Geschichte
Anfänge
Die Geschichte des Willrother Bergbaus ist seit dem 14. Jahrhundert belegt.
Im Jahr 1811 wurde ein Erbstollen eingerichtet und ab 1815 Tiefbau betrieben. Neben der Grube Georg gab es in der Gemeinde noch die Grube Girmscheid in der zwischen 1803 und 1925 Erz gefördert wurde. Ab 1925 wurde der Abbau über die Grube Georg bewältigt.
Technisierung des Bergbaus seit dem 19. Jahrhundert
Mit dem Kauf der Horhausener Eisenerzgruben durch Alfred Krupp im Jahr 1865 begann eine beschleunigte Technisierung des Bergbaus. 1926 erwarb die „Sieg-Lahn-Bergbaugesellschaft mbH“ die Grube und modernisierte die Anlage. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieg wurde die Förderung kurzzeitig unterbrochen.
Neubeginn nach dem Weltkrieg
Im Herbst 1946 nahm man die Förderung mit 535 Belegschaftsmitglieder wieder auf, gefördert vom Marshall Plan und aus Mitteln der Montanunion. Von 1952 bis 1954 wurde das weithin sichtbare 56 m hohe Fördergerüst errichtet. Ab 1953 gehörte der Grubenbesitz Georg zur Erzbergbau Siegerland AG. 1964 zählte die Belegschaft 370 Beschäftigte und förderte 740 Tagestonnen Erz aus bis zu 850 m Tiefe. Am 31. März 1965[1] wurde die letzte Schicht gefahren und die Grube offiziell am 21. Mai 1965 geschlossen. Sie war die letzte Grube im Westerwald, nicht wie sonst behauptet, im Siegerland, und mit ihrer Schließung ging eine mehr als 2.500-jährige Tradition des Erzabbaues in der Region des Siegerländer Erzreviers zu Ende.[2]
Industriedenkmal
Das relativ junge, aber rostende Fördergerüst wurde 1988 als Industriedenkmal eingetragen und mit Landesfördermitteln restauriert. Eine bauliche Besonderheit des Turmes ist die 70 m lange sogenannte Hängebank in 25 m Höhe. Seit 2002 kann das Fördergerüst monatlich oder nach Absprache besichtigt und bestiegen werden. Ansprechpartner sind die Bürgerinitiative Willroth oder das Fremdenverkehrsbüro der Verbandsgemeinde Flammersfeld.
Siehe auch
Literatur
- Ute Bosbach: Spurensuche im Eisenland - Unterwegs auf Erzstraßen und Bergmannspfaden, amadeusmedien, November 2006. ISBN 3-9808936-8-5
Einzelnachweise
- ↑ Liste eines Teils der bekannten Gruben im Siegerländer Erzrevier
- ↑ Bergbaugeschichte der Gemeinde Willroth