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Heinrich XXXV. (Schwarzburg-Sondershausen)

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Heinrich I. (XXXV.) von Schwarzburg-Sondershausen, mit Beinamen: der Diamantenfürst (* 8. November 1689; † 6. November 1758) war bis 1740 apanagierter Prinz zu Keula, seit 1740 bis 1758 regierender Fürst von Schwarzburg-Sondershausen.

Leben

Fürst Heinrich I. war Sohn des Fürsten Christian Wilhelm von Schwarzburg-Sondershausen (1647–1721) und dessen Gemahlin Wilhelmine Christiane (1658–1712), Tochter des Herzogs Johann Ernst II. von Sachsen-Weimar.

Auf Grund des 1713 geschlossenen Erb- und Thronfolgevertrages war Heinrich I. als zweitgeborener Sohn nicht mehr erbberechtigt, nur apanagierter Prinz zu Keula, war demnach sehr verärgert über seine Familie einschließlich seiner Geschwister und verließ sogar zunächst das Fürstentum. Er ließ sich auf einem Landsitz in Bürgel bei Jena nieder und pflegte sehr gute Kontakte zu seinem Oheim Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar.

Nach dem kinderlosen Tod seines Bruders Günther 1740 folgte Heinrich I. ihm als Fürst in der Regierung und residierte im Schloss Sondershausen und Reichelsheim, einem Marktflecken in der Wetterau.

Trotz des Siebenjährigen Krieges in seiner Regierungszeit konnte die Bevölkerung auf wenig Unterstützung hoffen. Er galt als sehr prunksüchtig und verschwenderisch. Er habe eine Diamantensammlung im Wert von einer halben Millionen Taler besessen, daher rührt auch sein Beiname. Er galt als ein leidenschaftlicher Sammler von Prunkkutschen, insgesamt besaß er 37, davon zwei französischen Prunkkarossen und eine davon ist die Goldene Kutsche, die auch heute noch im Schloss Sondershausen] ausgestellt wird.

Der Fürst wurde zum umstrittensten Regenten einer Dynastie. Er war emotional von seinem Fürstentum und seinen Untertanen sehr entfernt und hielt sich unverhältnismäßig oft außerhalb des Fürstentums auf.

Da er ein gespanntes Verhältnis zu seinen Geschwistern hatte, vermachte er sein Allodialvermögen dem Herzog von Sachsen-Coburg.

Er starb 1758 unvermählt, ohne rechtmäßigen Erben, sodass der älteste Sohn seines Bruders August I., der Prinz Christian Günther, der nachfolgende Fürst wird.

Literatur

  • H. F. Apfelstedt: Das Haus Kevernburg-Schwarzburg von seinem Ursprunge bis auf unsere Zeit. ISBN 3-910132-29-4
  • Dr. Kamill von Behr: Genealogie der in Europa regierenden Fürstenhäuser. Leipzig 1870