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Lenkdrachen

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Lenkdrachen in der Luft

Ein Lenkdrachen ist ein Drachen, der sich lenken lässt. Er hat gewöhnlich zwei Leinen, an denen unterschiedlich stark gezogen werden kann. Jeweils eine Leine ist mit einem Teil des Drachens verbunden. Gewöhnlich gibt es einen linken und einen rechten Teil, von dem jeweils eine Leine abgeht.

Da gute Drachen die Eigenschaft haben, bei genügend Wind von allein aufzusteigen, kann, wenn z.B. an der rechten Leine gezogen wird, in diesem Fall nur der linke Teil des Drachens aufsteigen. Folglich dreht er sich in diesem Fall um seinen rechten Teil, vom Piloten aus gesehen im Uhrzeigersinn. Wird an der rechten Leine gezogen, so stehen sich der Vektor der Windkraft und der Vektor der Zugkraft nicht genau gegenüber. Folglich verdreht sich der linke Teil des Drachens leicht nach hinten (in Windrichtung), sodass der Drachen aus Sicht des Piloten weiter nach rechts zeigt. Das hat zur Folge, dass der Drachen auch weiter nach rechts fliegt. Mit dem Zug an der linken Leine verhält es sich spiegelsymmetrisch.

Ausflug in der tunesischen Sahara

Piloten können durch geschickten Zug an den Leinen mit einiger Übung den Lenkdrachen Loopings, Schrauben und andere Figuren fliegen lassen. Je nach Leinen sind bis zu 15 Loopings und somit Verdrehungen der Steuerleinen nach einer Seite möglich. Fliegt man zu viele Loopings nach einer Seite, blockieren die Leinen aufgrund der Reibung und der Drachen wird unsteuerbar.

Die Steigerung des Lenkdrachens findet sich im 4-Leinerdrachen wieder. Beim 4-Leiner werden die beiden üblichen Steuerleinen durch zwei weitere an der hinteren Segelkante angebrachte Steuerleinen ergänzt. Durch diese beiden Leinen lässt sich der Anstellwinkel der beiden Segelflächen variabel einstellen. Damit lassen sich die Drachen auch rückwärts fliegen, auf der Stelle stehen oder drehen und sanft auf den Boden aufsetzen.

Es gibt auch einleinige Lenkdrachen. Diese sind meist asiatischen Ursprungs und werden auch als Kampfdrachen bezeichnet. Beim Lockerlassen der Leine bricht der Drachen seitlich aus. Durch Ziehen an der Leine stabilisiert er seine Flugbahn in die Richtung, in die er zuletzt gezeigt hat.

Je nach Wind können Lenkdrachen solche Kraft entfalten, dass sie den Piloten mitschleifen oder sogar in die Luft ziehen können. Das bewusste Spiel mit den Kräften des Drachens wird Power-Kiting genannt. Anfänger sollten im Zweifelsfall sollte den Drachen lieber allein fliegen lassen, d.h. die Leinen loslassen. Da dann kein Leinenzug mehr herrscht, sinkt der Drachen zu Boden.

Viele Gebietskörperschaften haben Regelungen, die die Länge der Drachenleinen begrenzen. Üblich sind dabei Grenzen zwischen 60m und 100m.

Drachenleinen von Lenkdrachen werden üblicherweise aus Spectra oder Kevlar hergestellt. Im Gegensatz zu den Leinen gewöhnlicher, ungelenkter Drachen wird kein Nylon verwendet, da sich dieses unter Zug zu sehr längt, was den Drachen schwer steuerbar machen würde.

Drachenleinen können durch ihren geringen Durchmesser verbunden mit der starken auf ihr lastenden Zugkraft schneidend wirken. Deswegen dürfen sich Menschen in der Viertelkugel, die Drachen und Piloten zusammen mit den Leinen beschreiben können, nicht aufhalten.

Da die meisten Drachenschnüre elektrischen Strom leiten, ist es bei Blitzgefahr nicht ratsam, einen Drachen steigen zu lassen.

Lenkdrachen werden auch beim Kite-Surfen benutzt.

Typische Lenkdrachen


Siehe auch: Einleinerdrachen, Kampfdrachen