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Domestizierung

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Domestizierung oder Domestikation ist das Einfangen und Zähmen von Wildtieren zum Zwecke der Zucht und zur Verwendung als Nutztiere.

Um nicht länger von der Jagd abhängig zu sein, begannen Menschen etwa um 8000 v. Chr., Wildtiere in der Natur einzufangen und zu zähmen. Sie domestizierten Ziegen, Schafe, Rinder und Schweine, ab ca. 4000 v. Chr. dann Pferde. Ob die Tiere zunächst als Arbeitstiere oder als Fleischlieferanten dienten, ist unklar. Hunde aber auch Wildkatzen wie z.B. der Gepard (Jagdleopard) wurden früh als Jagdhelfer abgerichtet, Pferde als Zug- oder Lasttiere. Ziegen und Rinder dienten als Milchlieferanten, Rinder und Schweine zur Versorgung mit Fleisch.

Die Haltung von Pferden scheint an vielen verschiedenen Orten gleichzeitig "entdeckt" worden zu sein. Forscher, die DNA der Tiere untersuchten, fanden heraus, dass es keinen gemeinsamen Zuchtstamm gibt.

Mit der Domestizierung sind meist eine Reihe von Merkmalsänderungen gegenüber der Wildform festzustellen, man bezeichnet dies auch als Domestikationseffekt:

  • Abnahme der Gehirngröße
  • Änderung und Verlust einiger Verhaltensweisen
  • Reduzierung des Gebisses
  • Reduzierung des Fells (z.B. Hausschwein)
  • Steilere Stirn
  • Reduzierungen im Verdauungstrakt

Da diese Effekte teilweise auch beim heutigen Menschen Homo sapiens zu beobachten sind (z.B. im Vergleich zum Homo neanderthalensis), sprechen manche Biologen (u.a. Konrad Lorenz) auch von der Verhaustierung des Menschen im Zuge seiner Entwicklung.