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Faris ad-Din Aktay

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Faris ad-Din Aktay al-Jemdar (arabisch فارس الدين أقطاى الجمدار; † Januar 1254 in Kairo) war ein Mameluk im 13. Jahrhundert.

Während des Kreuzzugs des französischen Königs Ludwig IX. dem Heiligen nach Ägypten (Sechster Kreuzzug) war Aktay der erste Emir des Bahri-Regiments der Militärsklaven (Mameluken) des Sultans as-Salih Ayyub. Nach dessen Tod wurde er nach Hisn Keyfa entsandt um von dort den Sultanssohn al-Mu'azzam Turan Schah nach Ägypten zu geleiten. Anschließend zeichnete er sich im Frühajhr 1250 zusammen mit Baibars bei der erfolgreichen Verteidigung von al-Mansura aus. Am 2. Mai 1250 war Aktay der führende Kopf bei der Verschwörung gegen Sultan Turan Schah, den er persönlich im Nil enthauptete.[1] Weiterhin schitt er dem Sultan das Herz heraus mit der Absicht, es an den gefangenen Ludwig IX. zu verkaufen.[2]

Obwohl Aktay der Kommandant des kampfstarken Bahri-Regiments war konnte er sich im Machtkampf um den Sultansthron mit Aybak nicht durchsetzen. Aybak war ebenfalls ein Mameluk, gehörte aber nicht dem Bahri-Regiment an. Er heiratete die Sultana Schadschar ad-Dur und bemächtigte sich somit der Herrschaft. Aktay und Baibars opponierten sofort gegen Aybaks Autorität, terrorisierten die Bevölkerung von Kairo und betrieben erfolgreich die Inthronisierung des Ayyubiden-Prinzen al-Aschraf Musa zum Co-Sultan. Am 2. Februar 1251 schlug Aktay in der Schlacht von al-Kura einen Invasionsversuch des Ayyubiden-Sultans von Syrien, an-Nasir Yusuf, zurück, was dem Bahri-Regiment zusätzliches Prestige einbrachte.

Nachdem er 1253 einen Aufstand der Beduinen im Nildelta blutig niedergeschlagen hatte, avancierte Aktay für Aybak endgültig zum ernsthaften Konkurrenten um die Macht in Ägypten. Im Januar 1254 vereinbarten beide ein gemeinsames Gespräch in der Zitadelle von Kairo um ihre Differenzen auszuräumen. Als Aktay dort eintraf wurde er von den Leibmameluken des Sultans unter der Führung des Emirs Qutuz umstellt und erschlagen. Sultan Aybak führte darauf eine Säuberungsaktion gegen die Bahri-Mameluken durch, der aber mehrere von ihnen entkommen konnten. Baibars floh nach Syrien in das Exil.

Literatur

  • Jörg-Dieter Brandes: Die Mameluken. Aufstieg und Fall einer Sklavenmdespotie. WMA, Wiesbaden 2007.

Einzelnachweis

  1. Sibt Ibn al-Jawzī, Mir'at al-zaman, 8/2 S. 781-783
  2. Joinville, III, §15, hrsg. von Ethel Wedgwood (1906) - Joinville nannte ihn Farakataye