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Armavia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Armavia
Logo
Flugzeug der Airline
IATA-Code: U8
ICAO-Code: RNV
Rufzeichen: Armavia
Gründung: 1996
Sitz: Jerewan, Armenien
Drehkreuz: Flughafen Jerewan
Allianz: keine
Flottenstärke: 9 (+2 Bestellungen)
Ziele: 33

Armavia (armenisch Արմավիա) ist eine armenische Fluggesellschaft mit Sitz in Jerewan. Sie bietet internationale Flüge an und ist zurzeit die größte Fluggesellschaft Armeniens. Die wichtigste Basis ist der Internationale Flughafen Jerewan (Swartnoz). Die Ziele innerhalb des deutschsprachigen Raumes variieren saisonbedingt (Köln/Bonn, Frankfurt, Berlin-Schönefeld, Düsseldorf, Wien, Amsterdam) .[1]

Geschichte

Die Firma wurde bereits 1996 gegründet, aber der Flugbetrieb wurde erst 2001 aufgenommen. 2002 ging Armavia eine Allianz mit Siberia Airlines (heute: S7 Airlines) ein, die 70 % des Aktienpakets von Armavia übernahm, während die restlichen Anteile bei armenischen Investoren verblieben. Im Oktober übernahm die Firma ihren ersten Airbus A320.

Im August 2003 folgte ein zweiter Airbus, außerdem übernahm Armavia Routen vom staatlichen Unternehmen Armenian Airlines, das Insolvenz anmelden musste. Anschließend erwarb Armavia ein Monopol von der armenischen Regierung für bestimmte lukrative Routen (beispielsweise Jerewan–Moskau). Im Gegenzug verpflichtete sich Armavia heimische Arbeitskräfte zu beschäftigen, die Zahl der angebotenen Flüge nicht zu reduzieren und dem Staat eine jährliche Gebühr von einer Mio. US-Dollar zu bezahlen. Am 1. Januar 2005 übernahm Armavia weitere Routen von Armenian International Airways, wodurch Armavia zum größten Luftfahrtunternehmen Armeniens aufstieg.

2005 erwarb der russische Multimillionär armenischer Abstammung Michail Baghdasarow (eigentlich Baghdasarjan, armenisch Բաղդասարյան) die 70 % der Anteile von Siberia Airlines. Baghdasarow wird nachgesagt, dass er gute Kontakte zum mächtigen armenischen Präsidenten Sersch Sarkisjan pflege. Die Kritik der Weltbank an der Monopolstellung Armavias, der zufolge die Preise überhöht seien, wurde von den Behörden auch mit dem Argument zurückgewiesen, dass Armavia für die nationale Sicherheit von Bedeutung sei, da im Falle eines Wiederaufflammens des Konfliktes in Bergkarabach1 Armavia im Gegensatz zu ausländischen Anbietern die Flüge nicht einstellen würde. [1]

1 Ein zurzeit fast ausschließlich von Armeniern besiedeltes Gebiet in Aserbaidschan, in dem seit 1991 ein international nicht anerkanntes stabilisiertes De-facto-Regime existiert, die Republik Bergkarabach.

Flotte

Mit Stand August 2009 besteht die Flotte der Armavia aus neun Flugzeugen[2]:

Des Weiteren sind zwei Maschinen stillgelegt[2]:

Bestellungen[2]

Das durchschnittliche Alter der Flotte betrug im August 2009 [2] 10,0 Jahre.

Zwischenfälle

  • Am 3. Mai 2006 stürzte um 2.15 Uhr Ortszeit ein Airbus A320 von Armavia, aus Jerewan kommend, beim Landeanflug auf den Flughafen von Sotschi ins Schwarze Meer. Alle 113 Menschen an Bord, darunter 6 Kinder und 8 Crewmitglieder kamen ums Leben. Über die Gründe wird noch viel spekuliert. Eine Untersuchung des Ungücksfalls wurde eingeleitet. Erste Erkenntnisse besagen, dass das Flugzeug offensichtlich nicht in der Luft zerbrach und die Triebwerke bis zum Aufprall gelaufen sind, wie auch genügend Treibstoff an Bord war, allerdings war der Autopilot ausgeschaltet.[3]
  • In der Nacht vom 4. auf den 5. Mai 2006 brannten in einem Hangar der Sabena Technics auf dem Brüsseler Flughafen vier Flugzeuge aus. Eines dieser Flugzeuge war ein Airbus A320 von Armavia. Damit hatte die Fluggesellschaft innerhalb von zwei Tagen zwei Flugzeuge verloren.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Armavia: Bekanntmachung auf der deutschsprachigen Homepage 23. Februar 2008
  2. a b c d aerotransport.org: Armavia Flotte 12. August 2009
  3. Bericht über den Flugzeugabsturz