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Benutzerin:Saginet55/Entwürfe

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Sascha … ein aufrechter Deutscher ist ein Lied der deutschen Band Die Toten Hosen aus dem Jahr 1992. Text und Musik sind eine Zusammenarbeit von Campino und Hanns Christian Müller. Sascha, der in diesem Lied verspottet wird, steht stellvertretend für alle rechtsextremen deutschen Skinheads.

Entstehung

Das Lied entstand nach den Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen und dem Mordanschlag von Mölln als Protest gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.[1] Am 13. Dezember 1992 stellten Die Toten Hosen das Lied Sascha … ein aufrechter Deutscher auf dem Festival Heute die, morgen Du! in Frankfurt am Main vor. Es wurde zu Weihnachten 1992 erstmals als Single bei Virgin veröffentlicht und platzierte sich sofort in den deutschen Top Ten.[2]

Alle Beteiligten an der Produktion der Single, wie Grafiker, Musikverlag und Plattenlabel verzichteten auf ihre Honorare [3] Der gesamte Verkaufserlös wurden der Aktion Düsseldorfer Appel gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zur Verfügung gestellt. Die Single spielte über eine halbe Million Mark ein.[4]

Text

Datei:Sascha, ein deutsches Hirn Aufdruck Tonträger.jpg
Aufdruck auf dem Tonträger

Die drei Strophen des zweieinhalbminütige Liedes bestehen aus jeweils acht Zeilen, die sich am Ende einsilbig reimen. Der vierzeilige Refrain, der in der letzten Zeile bei jeder Wiederholung geringfügig variiert, wird dreimal wiederholt. In der Coda nimmt der Text direkten Bezug auf Adolf Hitler:

Laut Campino werden überspitzt eine Menge von Klischees aneinander gereiht. Die Sprache ist betont dümmlich gehalten . [5]

Sascha ist die russische Koseform des Vornamens Alexander. Die Toten Hosen hatten mit ihrem Lied Hier kommt Alex bereits Bezug auf die Figur Alexander Delarge genommen, dem Anführer einer gewalttätigen Jugendbande aus Anthony Burgess' Roman A Clockwork Orange.

Musik

Resonanz

Der Kreisvorsitzende des Kreisverbands der Republikaner Düsseldorf, Richard Staginus erstattete Anzeige gegen Die Toten Hosen bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf wegen Beleidigung und Volksverhetzung, Vergehen und Verbrechen gemäß §130, §185, §52 STGB.[6] Staginius fühlte sich hauptsächlich von dem Satz „Nein, dieser Mann, das ist kein Depp“ angesprochen. Er ließe „in Verbindung mit dem restlichen Text“ den Eindruck entstehen „dass wir auf Judengräber pinkeln oder Negern die Bude anzünden“.[7]

Einzelnachweise

  1. Bertram Job: Bis zum Bitteren Ende … Die Toten Hosen erzählen ihre Geschichte. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1996, ISBN 3-462-02532-5, S. 267.
  2. Andrea Müller: Die Toten Hosen – Punkrock made in Germany. Econ Verlag Düsseldorf 1996, 2. Auflage, ISBN 3-612-12006-9. S. 78.
  3. Begleittext zur Single Sascha ... ein aufrechter Deutscher'
  4. Zillo, Ausgabe Mai 1993.
  5. Kai Jessen: Für immer Punk, Wilhelm Heyne Verlag, München 1997, ISBN 3-453-12889-3, S. 72.
  6. Pressemitteilung
  7. Hollow Skai: Die Toten Hosen. Hannibal, A-Höfen 2007, ISBN 978-3-85445-281-2, S. 41.