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Sumerische Religion

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Die sumerische Religion beeinhaltet verschiedene Erzählungen, unter anderem die von Adapa und den Südwind-Mythos. Sie gilt als Ur-Religion der Region Mesopotamien und inspirierte unter anderem auch die Kanaaniter (Vorläufer der Hebräer in der Region des späteren Palästina) sowie die Assyrer, Babylonier, Hettither, Hurrier und Aramäer.

Es finden sich folgende Themen und Schemata mit besonderes deutlicher Bibel-Entsprechung, insbesondere in den Büchern von Moses:

  • Erschaffung der Welt,
  • Erschaffung der Menscheit,
  • Wege der Erschaffung (durch das Wort und durch Herstellung),
  • die Welt und ihre Ordnung,
  • die Idee eines persönlichen Gottes,
  • göttliche Vergeltung und Naturkatastrophen,
  • die Plagen,
  • dem Paradies,
  • der Tod und die Unterwelt,
  • dem "Kain-und-Abel" Motiv,
  • dem Turmbau zu Babel Motiv,
  • der Sintflut,
  • das Hiob-Motiv,
  • sowie Angelegenheiten des Gesetzes, der Ethik und Moral.

Inhalte

Adapa ist die Erzählung von einem Mann, dem die Möglichkeit zur Unsterblichkeit geboten wird. Hierzu muss er lediglich Speisen und Getränke der Götter zu sich nehmen, die ihm von Tammuz and Ningishzida im Auftrag von Anu angeboten werden. Doch da ihm sein Gott Enki geraten hat davon nicht zu essen, weil er sonst sterben würde, verweigert er beides. Enki hat seinem Anhänger Adapa stattdessen große Weisheit und magische Kräfte gegeben. Der Gott Anu war natürlich verärgert als er davon Kenntnis erhielt. (Vergleiche auch die Motive der griechischen Prometheus Sage, in der Prometheus den Göttervater Zeus verärgerte weil er den Menschen das Feuer bringt.)

In der babylonische Fassung Sintflut warnt der Gott Enki je nach Fassung den Menschen Ziusudra, Atrahasis oder Utnapishtim vor der Gefahr einer Flut die alles menschliche Leben vernichten wird und riet ihm ein Schiff zu bauen. (In der biblischen Fassung spricht der Gott Jahweh/Elohim direkt zu Noah.) Die Situation wird durch einen Verschwiegenheits-Eid den Enki den anderen Göttern schwören musste verkompliziert, so dass Enki mit der List nur gegen eine Schilfwand des Hauses in dem der Mensch schläft zu sprechen, seine Verpflichtung erfüllt und dennoch den Menschen Kenntnis von der Flut verschafft. Daraufhin reißt der Mensch sein Haus ein und baut daraus ein Boot mit dem er dann sein Leben und das Leben seiner Familie rettet. (Shurrupak im unteren Mesopotamien wird als die Stadt angesehen in der Utnapishtim wohnte. Aufgrund von Sedimenten ist im Bereich 4. bis 3. Jahrtausends v. Chr. eine Flut um den Fluss Euphrat herum bekannt.)

Der Gott Enki (mit Beinamen Herr der List oder Herr von Eridu, der Gott der Weisheit und des Wissens, En-ki bedeutet "Herr der Erde") selbst ist der Gott der Geheimnisse und wird auch mit Ea oder Ia bezeichnet. (möglicher Bezug zu Iah/Yah?) Sein Thron soll sich unter der Erde bei Abzu/Apsu in Eridu (in der Region des unteren Mesopotamien) befinden, wobei aus am Thorn angebrachten Gefäßen zwei Wasserströme entspringen. Er wurde auch als Grundwasser und Quellengottheit verstanden. Das salzhaltige Wasser des Meeres wird als separate Einheit gesehen.

Enki wird als Gott verstanden der für seine Zwecke sowohl andere Götter wie auch die Menschen mittels Tricks manipuliert bzw. sogar hintergeht oder betrügt. Enki wird zugeschrieben die zauberkäftige Ursprache nam-shub der Menschen verwirrt zu haben und so das Ende eines goldenen Zeitalters bewirkt zu haben. Die Geschichte findet sich später in neuer Form wieder in der Bibel als Turmbau zu Babel.

Dem Gott Enlil wird zugeschrieben den Menschen die Sprache beigebracht zu haben. Als Regionen werden die Länder der Shubur-Hamazi, den polyglotten Sumer, Uri, und das Land der Martu benannt.

Inanna, "die Königin des Himmels", wird jedes Frühjahr durch eine Heirats-Zeremonie geehrt. Der König stellt dabei den menschlichen Ehegatten Tammuz, der mit einer Priesterin zusammenkommt welche die Göttin darstellt. Damit wird Inannas Wohlwollen über das Volk erzielt, was eine gute Ernte und Schutz vor Feinden garantiert.

Literatur

  • Samuel Noah Kramer. History Begins at Sumer, Twenty-seven 'Firsts' in Man's Recorded History. Garden City, New York. Doubleday Anchor Books. [1956] 1959
  • Samuel Noah Kramer and John Maier. Myths of Enki, the Crafty God. New York and Oxford. Oxford University Press. 1989

siehe auch