1270

1270
	Krönung Philipps III. von Frankreich.

Kalenderübersicht 1270

Ereignisse

Byzantinisches Reich 1270 (einschließlich der Vasallenstaaten)

25. August: Der französische König Ludwig IX. stirbt bei der Belagerung von Tunis während des siebten Kreuzzugs, neuer faktischer Anführer wird Karl von Anjou. Philipp III., der Kühne, wird daraufhin König von Frankreich. Der Kreuzzug des Prinzen Eduard spaltet sich vom siebten Kreuzzug ab.
30. Oktober: Aufgrund um sich greifender Krankheiten wird die Belagerung von Tunis (siebter Kreuzzug) durch ein Handelsabkommen mit dem Sultan beendet. Das Kreuzzugsheer schifft sich nun nach Akko, der letzten Kreuzfahrerbastion in Palästina, ein.
Nach dem Tod seines Vaters wird Stephan V. König von Ungarn, und als Stephan IV. König von Kroatien, Dalmatien und Rama.
Nach dem Tod seines Vaters wird der minderjährige Dimitri II. König von Georgien. Sein Onkel Sadun Mankaberdeli übernimmt bis 1278 die Regentschaft.
Äthiopien: Beginn der salomonischen Dynastie

(Oktober): Thomas von Aquin wehrt sich mit der Schrift Contra doctrinam retrahentium a religione gegen persönliche und polemische Angriffe seitens Nikolaus von Lisieux, eines Schülers von Wilhelm von Saint Amour und Freund des Gerhard von Abbeville (s. 1269).
Averroismus: (Paris) Thomas von Aquin veröffentlicht die Schrift De unitate intellectus contra Averroistas. Am 10. Dezember verurteilt der auch für den Unterricht verantwortliche Bischof Tempier 13 Thesen (s. Pariser Verurteilungen), darunter averroistische Lehren wie z. B. die Theorien von der Ewigkeit der Welt, der Einzigkeit des Intellekts und der universalen Determination des Weltgeschehens sowie dass die Einzelseele nicht unsterblich, sondern vorübergehende Teilerscheinung einer Gesamtvernunft sei (s. Monopsychismus; Weblinks).

Seit 1197 waren in Deutschland 466 Münzstätten entstanden. Davon unterstanden 37 königlicher, 277 weltlicher, 106 bischöflicher und 46 klösterlicher Gewalt.
(um) Papierfabrikation in Italien
(um) Erstes Leinen- und Hanfpapier in Frankreich

(um) Der Franziskaner Roger Bacon gibt die Lage des Brennpunktes bei Hohlspiegeln an. Es entstehen die Schriften Communia naturalium und Communia mathematica.
(um) Die theoretische Abhandlung Perspectiva des schlesischen Naturforschers Witelo beschäftigt sich v. a. mit Brechung, Reflexion und geometrischer Optik. Er widerspricht der herrschenden Meinung, dass Augen Strahlen aussenden.
(um) In Italien werden erstmals geschliffene Bergkristalle und Berylle als Sehhilfen verwendet; es beginnt die Herstellung von Brillen gegen Weitsichtigkeit.
Brunetto Latini stiftet die Akademie der Künste in Florenz.

Erste urkundliche Erwähnung von Beurnevésin, Birr, Chêne-Bougeries, Chêne-Bourg, Gisikon, Korb, Mellenthin, Rechenberg, Schletzenhausen, Schuttertal und Subingen
Bremen erhält ‚Hamburger Recht‘ (erste urkundliche Erwähnung eines Stadtrechts in dieser Stadt).
Baubeginn der dreischiffigen und hallenartigen Pfeilerbasilika der Predigerkirche in Erfurt (Dominikaner).
(um) Das heutige Kleinwalsertal wird über den Hochalppass von fünf ausgewanderten Familien aus dem Oberwallis (Schweiz) besiedelt.

18. Januar: Margareta von Ungarn, Dominikanerin, Tochter Béla IV. von Ungarn und Nichte der hl. Elisabeth (* 1242) (s. Weblinks)
3. Mai: Béla IV., König von Ungarn, König von Kroatien, Dalmatien und Rama (* 1206)
3. August: Johann von Damiette, Graf von Nevers, Graf von Valois und Crépy, Teilnehmer des 7. Kreuzzugs (* 1250)
25. August: Ludwig IX., König von Frankreich und Anführer des 7. Kreuzzugs (* 1214)

Bartolomeo da Breganze, Bischof von Vicenza, Gründer des Ordens der Frati gaudenti und päpstlicher Legat (* um 1200)
David VII., König von Georgien (* 1215)
Margaretha von Staufen, Landgräfin in Thüringen und Pfalzgräfin von Sachsen (* 1241)
Nachmanides, jüdischer Gelehrter, Rabbi, Arzt, Philosoph und Dichter (* 1194)
(um) Mécia Lópes de Haro, Königin von Portugal und leonesische Adelige (* um 1215)

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