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(136199) Eris

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2003 UB313 ist ein Objekt des Kuipergürtels, das von der NASA als Zehnter Planet bezeichnet wird. 2003 UB313 zählt aufgrund seiner hohen Exzentrität zu den gestreuten KBOs (SKBO).

Entdeckung

Das Transneptunische Objekt 2003 UB313 wurde bereits am 31. Oktober 2003 von Mike Brown (California Institute of Technology), Chad Trujillo (Gemini Observatorium) und David Rabinowitz (Yale-Universität) mit dem 1,2 m Schmidt-Teleskop am Mount Palomar Observatorium entdeckt, also von den selben Astronomen, denen zuvor die Entdeckungen von (50000) Quaoar, (90482) Orcus und (90377) Sedna gelungen sind.

Die Entdeckung sollte ursprünglich erst später, nach weiteren Beobachtungen, öffentlich gemacht werden. Nachdem aber bekannt wurde, dass die Ausrichtung eines der Teleskope, das die Entdecker zur Beobachtung von 2003 UB313 benutzt hatten, über eine öffentliche Internetseite abgefragt werden konnte, gingen die Forscher am 29. Juli 2005 vorzeitig an die Öffentlichkeit. Nur 19 Stunden zuvor hatten spanische Astronomen ihre Entdeckung von 2003 EL61 bekannt gemacht, das die Gruppe um Brown auch unabhängig davon im Jahr 2004 gefunden, aber bis dahin nicht veröffentlich hatte. Am gleichen Tag publizierte Browns Gruppe auch die Entdeckung von 2005 FY9, so dass die Entdeckungen von drei großen Objekten des Kuipergürtels innerhalb nur eines Tages bekannt wurden.

Der zehnte Planet?

Künstlerische Darstellung von 2003 UB313

Wie bereits Quaoar und Sedna wird auch 2003 UB313 in den Medien sensationsträchtig als zehnter Planet betitelt. Erstaunlicherweise bezeichnen jedoch auch ihre Entdecker und sogar die NASA ihn als solchen. Eine solche Einordnung erscheint plausibel, da 2003 UB313 größer ist als Pluto und andere Kriterien wie Exzentrität oder die Bedingung, dass ein Planet eine größere Masse als alle anderen Objekte in seinem Orbit zusammen haben muss, bereits bei diesem ausgesetzt wurden. Allerdings tendieren viele Astronomen schon seit Ende der 1990er dazu, selbst Pluto nicht mehr zu den Planeten zu zählen, sondern bezeichneten ihn als das bis dahin größte transneptunische Objekt.

Es wird damit gerechnet, dass die Zuschreibung von 2003 UB313 als Planeten die Debatte neu entfachen wird, welche Merkmale erfüllt sein müssen, um als Planet gezählt zu werden. Nach den obengenannten Kriterien wären weder Pluto noch 2003 UB313 Planeten, andererseits könnte man diese auch fallenlassen und beide als solche zählen. Andere schlagen vor, nur Pluto aus historischen Gründen als Planet zu zählen.

Größe

Um die Größe eines Objekts genau zu bestimmen, müssen sowohl seine Entfernung als auch seine Albedo bekannt sein. Ist dies der Fall, so lässt sich aus der scheinbaren Helligkeit seine Größe berechnen, wobei eine geringere Albedo eine höhere Größe bedeutet. Da die Albedo von 2003 UB313 jedoch noch nicht genau bekannt ist, liegen bis jetzt nur Schätzungen vor.

Jedoch würde 2003 UB313 selbst bei einer maximalen Albedo von 1, also wenn es sämtliches Licht reflektieren würde, nach Browns Berechnungen noch mindestens genauso groß wie Pluto sein. Begrenzt wird seine Größe dadurch, dass das Spitzer-Weltraumteleskop nicht in der Lage war, es aufzufinden, so dass ein Durchmesser von über 3200 km ausgeschlossen werden kann.

Brown selbst hält die ungefähr anderthalb-fache Größe Plutos für wahrscheinlich. Bezieht man diese Aussage auf die Fläche des Objekts, so erhält man einen Durchmesser von etwa 2900 km.

Bahn

Bahn von 2003 UB313

Die Bahn von 2003 UB313 ist, nicht unüblich für ein Objekt des Kuipergürtels, hochgradig exzentrisch (numerische Exzentrizität 0,44). So liegt das Perihel seiner Bahn lediglich bei 37 AE. Dabei kann er zeitweilig der Sonne näher stehen als Pluto, dessen Aphel bei 48 AE liegt. Derzeit befindet sich 2003 UB313 nahe dem Aphel seiner Bahn, etwa 97 AE von der Sonne entfernt. Das entspricht einer Distanz von etwa 13,5 Lichtstunden.

Eine weitere Besonderheit ist, dass die Bahn von 2003 UB313 um 44° gegenüber der Ekliptik geneigt ist, was für einen Körper dieser Größe recht ungewöhnlich ist und auch eine Erklärung für seine späte Entdeckung liefern könnte. Möglicherweise wurde es durch den gravitativen Einfluss Neptuns in diese Bahn "geschleudert".

Aufbau

Spektroskopische Beobachtungen am Gemini-Observatorium auf Hawaii weisen auf das Vorhandensein von gefrorenem Methan auf der Oberfläche von 2003 UB313 hin. Diese würde somit der von Pluto ähneln, was auch durch die, durch die geringe Größe zu vermutende, hohe Albedo bekräftigt wird. Damit zeigt 2003 UB313 mehr Ähnlichkeit mit Pluto und seinem Mond Charon als mit den anderen KPOs. Da Methan hochgradig flüchtig ist, kann das Objekt in seiner Vergangenheit zudem kaum weiter in das innere Sonnensystem vorgedrungen sein, da dieses sonst sublimiert wäre und sich verflüchtigt hätte.

2003 UB313 wäre außerdem groß genug, um ähnlich wie Pluto eine sehr dünne Atmosphäre aus Stickstoff, Methan oder Kohlenmonoxid zu halten. Diese würde periodisch mit der Umlaufdauer und damit dem Absinken der Oberflächentemperatur auf der Oberfläche resublimieren und beim erneuten Ansteigen der Temperatur wieder sublimieren und eine neue Atmosphäre bilden. Da 2003 UB313 sich derzeit sehr nahe seines Aphels aufhält, wäre diese momentan jedoch nicht vorhanden.