Zum Inhalt springen

Fliegersprache

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Juli 2005 um 22:27 Uhr durch 84.163.72.237 (Diskussion) (Tango). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Fliegersprache ist eine Fachsprache aus dem Bereich des Flugwesens und der Luftfahrt.


Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Zu Fachausdrücken der Fliegersprache zählen:

Zahlen

  • 152-repellent - Bezeichnung von Airliner-Piloten für angeschaltete Landescheinwerfer beim Airliner bei Flügen unter 10000ft. Der Name suggeriert einen Vertreibungseffekt von Cessna 152 Flugzeugen, den billigsten Standard-Schulflugzeugen im Sichtflug, siehe auch Cessnafahrer.
  • 360 - (engl. gesprochen "three-sixty") Das Fliegen eines Vollkreises.

Alfa

  • A-Prüfung - erste drei Alleinflüge von Segelflugschülern, anschließend folgt stets ein länderspezifisch variierendes Ritual. Die A-, B- und C-Prüfungen der Segelflieger sind in Deutschland Leistungsabzeichen des DAeC und nicht für den Lizenzerwerb zwingend vorgeschrieben. Mit absolvieren der A-Prüfung darf ein Segelflieger das "Möven"-Abzeichen mit einer Möve tragen, mit der B-Prüfung sind es zwei Möven und mit der C-Prüfung drei Möven.
  • Absaufen - Landen oder Außenlanden eines Segelfliegers wegen Thermikmangels.
  • Abschmieren - auch Abrutschen ist ein instabiler Flugzustand, das seitliche Abkippen und nach unten Stürzen, bis hin zum Abstürzen, ausgelöst durch Ablösen der Strömung.
  • Adiabatik - Temperaturveränderung aufsteigender oder absinkender Luftmassen mit der Höhe. Man unterscheidet zwischen dem feuchtadiabatischen und dem trockenadiabatischen Temperaturverlauf. Feuchte Luft verändert ihre Temperatur um etwa 0,6°C / 100m Höhe (wird also um 6°C pro Kilometer Höhe kälter), trockene verändert ihre Temperatur um etwa 1,0°C/100m Höhe. Phänomene wie der Föhn in den Alpen, Thermik und die thermischen Aufwinde lassen sich mit Hilfe der Adiabatik sehr einfach erklären.
  • Adrenalinis - Fallschirmspringer
  • alter Adler - erfahrender Flieger mit hoher Flugstundenzahl, auch gebräuchlich für fliegenden Rentner.
  • Amboss der Neutralisator - stark überentwickelnde Gewitterwolke (Cumulonimbus, Aussehen ähnlich eines Ambosses) - die das Wettbewerbsende an diesem Tag (Neutralisation des Wertungstages) des Segelflugwettbewerbes bewirkt oder ganz allgemein das Abbrechen des Flugbetriebes.
  • Ameisenkniehöhe - auch Grashalmhöhe oder Tiefparterre sehr geringe Höhe, im Zusammenhang mit Überlandflügen oder tiefen Überflügen.
  • Anstechen - Absenken der Flugzeugnase durch Drücken des Höhenruders, um eine hohe Fluggeschwindigkeit zu erreichen: Beispielsweise um genug Fahrt für einen Looping aufzunehmen.
  • Ausrollen - veraltet für das Beenden des Kurvenfluges.
  • Außenlandung - Landung eines Segelflugzeug außerhalb eines Flugplatzes wegen Thermikmangels (dies gilt nicht als Notlandung).
  • AVGAS - Flugbenzin für Kolbenmotoren, von Aviation Gasoline.

Bravo

  • Back-Track - Rollen eines Motorflugzeugs auf der Startbahn selber nach einer Landung oder vor einem Start, wenn das Berollen der Taxiways (Rollwege) nicht möglich ist.
  • Bart - siehe Steigen.
  • Basis - (engl. cloud base) Unterkante der Wolken, hier endet die Nutzbarkeit thermischer Aufwinde für Segelflugzeuge. Mit Ausnahme der Piloten mit Wolkenflugberechtigung, die einen Flugplan aufgegeben haben und deren Segelflugzeug dafür ausgerüstet und zugelassen ist!
  • BAZL - Bundesamt für Zivilluftfahrt
  • Betttuchakrobat - geringschätziger Ausdruck der Flieger für Gleitschirm- und Hängegleiterpiloten.
  • BfL - Beauftragter für Luftaufsicht. Flugleiter, der Piloten im Auftrag des Landes kontrollieren darf.
  • BfU - Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung
  • Bleiarsch - Segelflugpilot mit besonders geringem Körpergewicht. Wenn der Pilot leichter als das vom Flugzeughersteller vorgeschriebene Mindestgewicht ist, muss zur Wahrung der Flugstabiltät der Schwerpunkt mittels zusätzlichen Ballasts nach vorne verschoben werden. Dazu wird meist eine mit Stoff und Polster überzogenenes Bleiplatte benutzt, die der Pilot als Sitzkissen verwendet.
  • Brot schneiden - Kunstflug
  • Busfahrer - Airliner-Pilot

Charlie

  • CAVOK ist eine Wetterbeschreibung und steht für 'Clouds And Visibility OK'
  • Cessnafahrer - Ausdruck für einen Privatpiloten der nur die gesetzlich geforderte Mindeststundenzahl für den Lizenzerhalt fliegt und durch Trainingsmangel sich und andere gefährdet - auch im Segelflug für unfähige Segelflieger verwendet. Analoger Begriff etwa zum Sonntagsfahrer im Straßenverkehr.
  • Checkflug - mindestens alle 2 Jahre vorgeschriebener Flug mit einem Fluglehrer zur Lizenzverlängerung. Viele Vercharterer und Vereine fordern ihn jährlich.
  • Cumulus - meist Thermik markierende, tiefe Quellwolke, umgangssprachlich auch Haufen-, Blumenkohl oder Schäfchenwolke genannt. Meist bei instabilen Schichtungen in der Kaltfront-Rückseite. Kann sich durch Überentwicklung zum Cumulonimbus, der Gewitter-Wolke, entwickeln.

Delta

  • Deppenwerfen oder Deppendroppen - Bezeichnung für das Absetzen von Fallschirmspringern.
  • Diamanten - Leistungsabzeichen der Segelflieger nach Erwerb der Gold-C, dem höchsten Leistungsabzeichen der Segelflieger. Gibt es für Höhenflüge und Langstreckenflüge.
  • Dienstgipfelhöhe - Höhe, in der ein Flugzeug mit maximaler Motorleistung nur noch 100 ft/min steigt.
  • Dödel - Propeller
  • Drainen - Ablassen des angesammelten Kondenswassers aus speziellen Ventilen des Kraftstofftanks. (Wird auch im Sinne von "Urinieren" verwendet")
  • Dreipunkt-Landung - Aufsetzen aller Räder bei der Landung gleichzeitig.

Echo

  • Echo-Klasse - in Deutschland einmotorige Flugzeuge von 472,5 bis 2000 kg MTOW
  • ED-R - Gebiet mit Flugbeschränkungen (meist Verbot) in D.
  • Einpunkt-Landung - senkrechter Absturz eines Flugzeugs, von Zweipunkt- und Dreipunkt-Landung. Auch Stecklandung genannt.
  • Endteil - falsche, aber in 99% verwendete Bezeichnung für den Endanflug der Platzrunde

Foxtrot

  • FAI-Dreieck - geplanter, vorangemeldeter Segelflug um drei Wendepunkte. Diese ergeben ein weitgehend gleichseitiges Dreieck.
  • Finanz-Schlepp - Bezeichnung für den kostenintensiven Flugzeugschleppstart, Wortspiel von F-Schlepp.
  • FLARM - Ein sich im Segelflug gerade etablierendes Kollisionswarngerät, ähnlich dem TCAS.
  • Fläche - Kurzform von Tragfläche.
  • Flächen-Bunny - Hält beim Bewegen eines Segelflugzeugs am Boden die Tragflächen waagerecht und gibt die Richtung vor, während alle anderen schieben.
  • Flightlevel - Flugfläche oder kurz FL - Flughöhe ab der Standarddruckfläche von 1013,2 HPa in Fuß geteilt durch 100. FL 100 entspricht also 10000ft, also 3048m über dem Meeresspiegel unter Normalbedingungen.
  • Flugbenzin - Sammelwort für Kerosin, AVGAS und MOGAS. Flugbenzin wird in der allgemeinen Luftfahrt - im Gegensatz zum verbreiteten Irrglauben seiner Steuerfreiheit - stets mit Mineralölsteuer belegt und ist aufgrund der geringeren Verkaufsmengen wesentlich teurer als vergleichbarer Autokraftstoff. Lediglich international operierende zivile Luftfahrtunternehmen sind von der Steuerlast befreit.
  • Flugleiter bedient den Funk an unkontrollierten Flugplätzen und Segelfluggeländen, gibt dort Landerichtung vor und informiert über Windrichtung und -stärke zu Start und Landung. In Deutschland ist der Flugleiter bei Flugbetrieb vorgeschrieben; der Sinn (und Sicherheitsgewinn) dieser Vorschrift ist umstritten.
  • Franzen - sehr grobe Koppelnavigation mit Flugkarte, Daumen, Uhr und Kompass. Herkunft vermutlich aus der Sprechgruppe "Franz" im deutschen Flugfunk, die für den Navigator verwendet wurde. Im 1. Weltkrieg bürgerte sich bei zweisitzigen Flugzeugen die Bezeichnung "Franz" für den Beobachter ein, den Flugzeugführer nannte man "Emil".
  • Fräsen - Fliegen dicht oberhalb der (Schicht-)Wolken, so dass der Propeller in den Wolken fräst.
  • FSI - "Flight Safety Instructor" = Flug-Sicherheits-Inspektor - Der FSI überprüft in regelmäßigen Abständen ob die Sicherheitsbestimmungen und -bedingungen auf einem Flugplatz eingehalten werden.
  • Fuel-to-Noise-Konverter - Hubschrauber. Auch: sehr lautes Motorflugzeug ohne große Leistung.
  • Fußgänger - jeder ohne fliegerische Ausbildung.

Golf

  • GAFOR - General Aviation Forcast - Wetterinformationen für Sichtflieger
  • Geier - Greifvogel, der Thermik markiert.
  • Gieren - Bewegung des Flugzeugs um die Hochachse.
  • GST-ler - ostdeutsch für einen rangordnungsfanatischen, militärverliebten Wichtigtuer auf dem Flugplatz - Funktion egal. Das GST steht für die ehemalige Gesellschaft für Sport und Technik der DDR, in der auch Flugsport betrieben wurde.

Hotel

  • Hammerthermik - starke Thermik, für Motorflieger unangenehme Turbulenz, für Segelflieger recht angenehm, auch wenn sie meist durch Überentwicklungen Gewitter ankündigt. Kommt evtl. auch von dem oft gehörten Spruch: "Das Wetter ist so gut, man kann einen Hammer in die Luft werfen und der bleibt oben"
  • Heavy-Metal-Flieger - Privatpilot aus der Sicht von Ultraleichtfliegern.
  • Herrenflieger - egomanisches Kameradenschwein.
  • Hütchenpflicht - Die Pflicht, auf dem Segelfluggelände und im Segelflugzeug ein weißes Stoffhütchen, die sog. Narrenkappe zu tragen, um gefährliche Sonnenstiche zu vermeiden.

India

Juliett

Kilo

  • Kackstuhl - minderwertiges Fluggerät. Böse Zungen behaupten, es käme vom D-K... in der Motorsegler-Luftfahrzeug-Kennung.
  • Kadaver-Bremse - Abwertende Bezeichnung für Rettungsfallschirm. Bei den aus Platzgründen eingesetzten Rundkappenfallschirmen kommt es bei der Landung meist zu Verletzungen, was zur Lebensrettung aber in Kauf genommen wird.
  • Kaiserwetter - ist bei Segelfliegern recht schlechtes, thermikfreies Wetter, bei dem mit Flugzeugen des Konstrukteurs Kaiser, wie der Ka7, der Ask 13 oder der Ask 21 die doppelsitzige Anfängerschulung mit Fluglehrer, also nur das Üben von Starts und Landungen, durchgeführt wird.
  • Kaltluftadvektion - An ausgeprägten Nord-Ost-Wetterlagen wird kalte, kühle, kontinentale Luft herangeführt. Dadurch kann bereits eine geringe Erwärmung des Bodens durch die Sonne Thermik auslösen. An diesen Tagen wird meist gute bis sehr gute Thermik erreicht und eignet sich zur Durchführung von Streckenflügen.
  • Kavalierstart - im Segelflug ein Windenstart, bei dem der Pilot schon vor Erreichen einer sicheren Flughöhe (ca. 50 m) die Steigfluglage einnimmt. So wird eine etwas größere Höhe erreicht, bei Windenproblemen, Seilriss oder einem Strömungsabriss kann dieses leichtsinnige Verhalten aber zu einem Absturz führen, da die geringe Höhe nicht ausreicht, um das Flugzeug aus dem extremen Steigflug in einen stabilen Gleitflug zu bringen.
  • Klötzchenwerfer - Bezeichnung für Modellflieger aus Sicht von Fliegern
  • Knüppelthermik - Wird bei der Thermiksuche zu sehr der Knüppel gezogen, wird kurzfristig dem Piloten laut Variometer steigen suggeriert, obwohl dies mit der angeblich gefundener Thermik nichts zu tun hat. Ein nicht kompensiertes Variometer zeigt dem Piloten steigen an, da das Ziehen des Knüppels lediglich die Fahrt reduziert und den Flieger steigen läßt. Dies ist jedoch nicht auf Thermik zurückzuführen.
  • Kreiselinstrumente - im Sichtflug nicht vorgeschriebene, auf Trägheitskreiseln beruhende Lageinstrumente, wie der künstliche Horizont und der Wendezeiger. Ohne Kreiselinstrumente kann bei Sichtverlust (wie bei einem Einflug in eine Wolke oder Nebel) die Lage des Flugzeugs nicht mehr bestimmt werden, was zu einem totalen Kontrollverlust über das Flugzeug, bis zum Absturz, führen kann. Kreiselinstrumente können sowohl elektrisch als auch mit Pressluft oder Unterdruck betrieben werden.
  • Kuh - Bezeichnung für einen Motorsegler vom Typ Scheibe Falke, oder für einen Flieger, der unbedingt immer fliegen will ("Der ist eine Flugkuh.").
  • Kuller - Heckkuller oder Hallenkuller. Vorrichtungen, mit denen man Segelflugzeuge am Boden einfacher in jede gewünschte Richtung bewegen kann, bestehend aus Halterung mit frei beweglichem Rad.
  • Kullerbier - Kasten Bier, den ein Segelflieger spendieren muss, wenn er trotz Startcheck vergessen hat, den Kuller vor dem beabsichtigten Start zu entfernen.

Lima

  • Latte - Propeller
  • LBA - Luftfahrt-Bundesamt (auch: Luftfahrtbremseramt, bzw. größtes, unbefeuertes Luftfahrthindernis in der Bundesrepublik).
  • Leanen - Einstellen des Gemisches des Flugmotors beim Motorflug.
  • Lentis - Wolkenform Altocumulus lenticularis oder Linsenwolke, die Leewellen anzeigt (siehe auch: Föhn).
  • Leistungsabzeichen - Leistungsabzeichen können Flieger in jeder Kategorie erwerben, genannt seien die A-, B-, C-Prüfungen, Silber- und Gold-C, sowie Gold-C mit Diamanten bei den Segelfliegern und das relativ unbekannte Kolibri-Abzeichen der Ultraleichtflieger.
  • Lepo - Seilrückholfahrzeug im Segelflug (= Opel, rückwärts gelesen).
  • Lötlampe - Bezeichnung für einen Nachbrenner bei einem Strahltriebwerk, auch als Bezeichnung für Militärjets üblich.
  • Low Approach - deutsch: tiefer Überflug - Landeprozedur, bei der sofort durchgestartet wird, ohne die Startbahn zu berühren. Oft als Training für den Landeanflug verwendet. An vielen Flugplätzen billiger als ein touch-and-go.
  • LTA - Lufttüchtigkeitsanweisung. Mitteilungen über auszuführende außerplanmäßige Änderung oder Wartungen am Luftfahrzeug des LBA.
  • LTB - Luftfahrttechnischer Betrieb.

Mike

November

  • NfL - Nachrichten für Luftfahrer, engl. NOTAM (Notice to Airmen).
  • Nicken - Bewegung des Flugzeugs um die Querachse, ausgelöst durch das Höhenruder.
  • NOAH - von DG-Flugzeugbau entwickelte NOtAustiegsHilfe für Segelflieger, bestehend aus einem sich mit Pressluft aufblasenden Sitzkissen, um den Notausstieg mit dem Fallschirm auch in widrigen Situationen zu ermöglichen. Wie fast alle nur rein sicherheitsrelevanten, nicht vorgeschriebenen Baugruppen kaum verbreitet.
  • Notfrequenz - 121,5 MHz AM, weltweit reserviert nur für Notrufe und ELTs.
  • Nullschieber - eine leichte Thermik, in der das Steigen genau das Eigensinken des Fluggeräts kompensiert, man also ohne Höhengewinn oder -verlust in der Luft kreist.

Oscar

  • One-hundred-Dollar-Hamburger - Bezeichnung für ein Mittagessen an einem fremden Flugplatz, da man die Flugkosten des Spaßfluges hinzurechnet, die Bezeichnung ist etwas euphemistisch, da im Motorflug die tatsächlichen Kosten meist höher sind.
  • ein offenes Dreieck fliegen - unter Segelfliegern ein Ausdruck dafür wenn man nicht dort wieder ankommt wo man gestartet ist. Die Flugroute ist ein offenes Dreieck geworden.

Papa

  • Pirol - Funkrufzeichen für Bundespolizei-Hubschrauber
  • Pitti - ostdeutsch für Lepo
  • Planetenrammen - Sehr harte Landung
  • Platzgeier - Pilot, der die Platzrunde nicht oder nur kaum verlässt. Früher Bezeichnung für einen nur am Heimatflugplatz gültigen Segelflugschein.
  • Pömpel - Stahlrohr mit mittig angebrachten Haken, um zu dritt die Flugzeugnase anheben zu können, um das Hauptrad des Segelflugzeugs auf den Hallenkuller (siehe Kuller) zu stellen.
  • Putzlappen - Hängegleiter
  • Putzlappenparade - Hängegleiterschlepp mit Trike

Québec

Romeo

  • Radlandung - Landung mit erstem Aufsetzen nur auf dem Hauptfahrwerk.
  • Rattl - Süddeutsche Bezeichnung für Reisemotorsegler-Typ "Falke" oder Reisemotorsegler allgemein (Norddeutsch= Rappel).
  • Reichweitenverlängerer ist ein kleiner Plastikbehälter, der geruchsfrei und flüssigkeitsdicht Urin aufnimmt. Er dient in kleinen Flugzeugen ohne Bordtoilette dazu, dem Piloten die Zurücklegung weiterer Entfernungen ohne Zwischenstopp zu ermöglichen.
  • Rennstrecke - Gebiet mit guter, zuverlässiger Thermik, in dem stets viele Segelflugzeuge unterwegs sind weshalb es, auch wegen der hohen Fluggeschwindigkeiten und ähnlichen Höhen (gleiche Wolkenbasis) zu gefährlichen Annäherungen kommen kann.
  • Rhöngeist - eine beliebige Geschichte, durch die jemand spaßeshalber Unfug erzählt bekommt. Analog etwa zu einen Bären aufbinden.
  • Rhönstein - ein ehemaliges standard Segelschulflugzeug, Kaiser Ka 4, eigentlich Rhönlerche genannt.
  • Rockefeller-Schlepp - So wird im Segelflug oft ein F-Schlepp bezeichnet, der deutlich über eine Höhe von 1000 m hinaus geht, siehe Finanz-Schlepp.
  • Rollen - Bewegung des Flugzeugs um die Längsachse durch steuern mit dem Querruder und dem Seitenruder.
  • Rollmoment - nicht primär gesteuerte Bewegung des Flugzeugs um die Längsachse, das positive Rollmoment ist ein Nebeneffekt der Bedienung des Seitenruders.
  • Rückholer - holt den Ballonfahrer oder den außengelandeten Segelflieger zurück, auch als Sprechgruppe im Flugfunk definiert, beim Ballonfahren ist eher das Wort Verfolger gebräuchlich. Im Segelflug bekommen die Rückholer vom Rückgeholten eine Pizza ausgegeben.

Sierra

  • Sackhüpfer - Fallschirmspringer
  • Saftschubse - böse Bezeichnung für eine Stewardess.
  • Saufen - absinkende Luftschichten der Thermik.
  • Schachteln - Das Einräumen der Flugzeughalle. Flieger entwickeln oft eine beeindruckende Kreativität, wenn es darum geht möglichst viele Flugzeuge auf begrenztem Raum eines Hangars unterzubringen, sodass man sich manchmal fragt: "Wie sollen wir das da je wieder herausbekommen?"
  • Schädelspalter - Das aus den Anfängen der Segelfliegerei bekannten Segelflugzeuge Grunau 9 und die SG38 wurden auch oft als Schädelspalter bezeichnet. Beim Trike (siehe Ultraleichtflugzeug) wird das Mittelrohr, welches unmittelbar vor dem Kopf der Piloten nach oben ins Gelenk geht, als Schädelspalter bezeichnet.
  • Scheininhaber - Gegensatz zum Flugschüler, Pilot mit gültiger Fluglizenz.
  • Schein-Pilot - je nach Betonung siehe Scheininhaber oder Cessnafahrer
  • Schieben - Bezeichnung für einen unbeabsichtigten Seitengleitflug.
  • Schlauch - siehe Steigen
  • Schleppschlampe - abfällige Bezeichnung für F-Schlepppilot
  • Segelflugsektor - spezieller Luftraum der temporär aktiviert und deaktiviert werden kann, in dem sich aktiviert nur Segelflugzeuge aufhalten dürfen. Meist im abgesenkten, kontrollierten LR-Charly um große Flughäfen. Es gibt öffentliche und nichtöffentliche Segelflugsektoren.
  • Shuttle-Bunny - Siehe Rückholer
  • Sicherheitslandung - im Gegensatz zur Notlandung wird eine Sicherheitslandung durchgeführt, wenn sich das Luftfahrzeug noch nicht in einer Notlage befindet, sich eine solche aber nur durch eine Landung auf einem regulären Flugplatz verhindern lässt. Nach einer Sicherheitslandung darf das Luftfahrzeug wieder starten, ohne eine besondere Genehmigung der zuständigen Behörde einzuholen, nach einer Notlandung ist dies nicht zulässig. Gründe für eine Sicherheitslandung können z.B. sich verschlechterndes Wetter, Unwohlsein eines Passagiers oder aber auch die Hilfeleistung bei Notfällen am Boden sein.
  • Siemens-Lufthaken - rettender Aufwind eines absaufenden Segelfliegers.
  • Silber-C - Leistungsabzeichen des DAeC für Segelflieger. Die Silber-C erfordert einen Flug über 5 h Dauer, einen Flug von mehr als 50 km Strecke und einen Flug mit einer Startüberhöhung von mindestens 1000m (also die höchste Flughöhe muß mindestens 1000m über der Ausklinkhöhe nach dem Start liegen). Alle Bedingungen müssen in getrennten Flügen jeweils nachgewiesen werden. Mit Erfüllung der drei Kriterien darf der Segelflieger das drei Möven Abzeichen mit silbernem Lorbeerkranz führen. Die Silber-C ist in vielen Ländern anerkannt und gilt in einigen Ländern sogar als Segelfluglizenz selber.
  • Slip - Bezeichnung für einen starken Seitengleitflug zum Abbremsen und starken Sinken des Flugzeugs.
  • Spornlandung - Landung, bei der zuerst das Heck aufsetzt.
  • Spread - Aktuelle Temperatur minus Taupunkt. Dient zur Ermittlung der Höhe Wolkenbasis nach der Formel Spread mal 123 gleich Wolkenbasishöhe über Grund in m bez. Spread mal 400 gleich Wolkenbasishöhe in Fuß.
  • Squawk - Setzen eines Transpondercodes
  • Stecklandung - senkrechter Aufschlag beim Absturz eines Flugzeugs, siehe Einpunktlandung
  • Stehende Latte - abgeschalteter oder ausgefallener Motor, siehe Latte
  • Steigen - Aufsteigende Luftschichten der Thermik, auch Bart oder Schlauch genannt. Im Motorflug der Steigflug.
  • Stinkeflieger - ein Motorflieger oder Motorflugzeug aus Segelfliegersicht, bei Segelflug-Extremisten schon die Heimkehrhilfe eines nicht eigenstartfähigen Segelflugzeugs mit Hilfsantrieb.

Tango

  • TAF - Terminal Aerodrome Forecast, Wettervorhersage z. T. in der veralteten GAFOR-Terminologie
  • Taildragger - Motorflugzeug mit Zweibeinfahrwerk
  • Taxiway - Rollwege auf einem Flugplatz von der Startbahn zum Vorfeld. Gibt es eine Landebahnbefeuerung, sind Taxiways stets an ihren Rändern stets blau beleuchtet.
  • Thermik - Aufsteigende Luft, die durch Temperaturunterschiede am Boden nach oben steigt. Durch die einstrahlende Sonne wird zunächst der Boden erwärmt und dann die Wärme an die darüberliegende Luft abgegeben. Da sich dunkle Flächen schneller erhitzen, kommt es an diesen Stellen zu Ablösungen. Da von der Umgebung kühlere Luft nachströmt, wird dieser Vorgang irgendwann zum erliegen kommen. Thermik entsteht sehr gut über Ackerflächen, Städten oder generell Flächen, die die Wärme schnell annehmen und weniger über Wäldern und Seen.
  • Thermikbrille - Kontrastverstärkende Sonnenbrille mit orange-braunen Gläsern, durch die man die Wolkenkonturen besser sehen kann.
    In Gesprächen taucht auch immer wieder ein Wunderding mit dieser Bezeichnung auf, das die Thermik sichtbar machen soll (in Rot und Blau!). Diese wird insbesondere Neueinsteigern immer wieder gerne verkauft und die Absenz davon wird von Abgesoffenen gerne als Entschuldigung verwendet.
  • Thermikhut - So wird der Sonnenhut der Segelflieger manchmal genannt (auch Thermikbecher oder Narrenkappe).
  • Thermiksensor - Hintern eines Piloten. Geübte Piloten können aufsteigende Luftmassen alleine aufgrund der Bewegungen des Fluggerätes feststellen, die über den Sitz und den Hintern an den Piloten weitergeleitet werden.
    Bei Segelflugschülern, die zum ersten Mal alleine fliegen, wird mancherorts nach der A-Prüfung der Thermiksensor "massiert", d.h. von allen Anwesenden bekommt er einen festen Schlag auf den Hintern.
  • Touch-and-go - (tatsch-änd-goo) - deutsch Aufsetzen und Durchstarten. Bei Flugzeugpiloten ein Übung, um die Platzrunde und Landung mehrfach hintereinander zu üben. Bei Gleitschirmpiloten eine meist spielerische Übung am Startplatz zum Training der Geschicklichkeit und Gerätebeherrschung.
  • Trapez - Der dreiecksförmige Steuerbügel beim Hängegleiter und Trike (siehe Ultraleichtflugzeug)
  • Trimmen - Zur Einhaltung einer konstanten Geschwindigkeit ohne Kraftanstrengung am Höhenruder wird die Trimmung benutzt. Sie dient auch zum Ausgleich des Pilotengewichts. Schwere Piloten trimmen daher schwanzlastig, leichte Piloten kopflastig.
  • Türmer - Bezeichnung für einen Flugleiter, Beauftragten für Luftfahrt (BfL) oder Fluglotsen, also einfach die, die auf dem Tower sitzen.
  • Tütenflieger - (abschätzige) Bezeichnung für Gleitschirmflieger oder für Piloten die ihre Mitflieger zum Ko... bringen.
  • Turbulenz - hiermit geben Motorflieger die Stärke der für sie störenden Thermik an. 1200ft/min Turbulenz entspricht einem Steigen und Fallen von jeweils 3 m/s. Turbulenzen können auch durch Windscherungen verursacht werden.
  • Turnen - Kunstflug
  • Tweety - ADAC-Rettungshubschrauber (Sprechgruppe: Christoph), wegen der gelben Farbe nach dem Vogel in den Warner-Zeichentrickfilmen benannt.

Uniform

  • Überlandflug - jeder Flug, bei dem die Platzrunde nicht mehr eingesehen werden kann.
  • Ein Überzogener Flugzustand tritt auf, wenn das Höhenruder solange gezogen wird, bis an den Tragflächen ein Strömungsabriss auftritt. Das Flugzeug ist noch steuerbar, befindet sich aber bereits im Sackflug. Abrupte Betätigung des Seitenruders im überzogenen Flugzustand kann zum Trudeln führen.
  • U-Turn beschreibt in der Fliegersprache eine Wende um 180°; d.h. man kehrt praktisch um.

Victor

  • Verfolger - Kraftfahrzeug, das beim Ballonfahren dem Ballon folgt und Funkkontakt mit ihm hält, siehe Rückholer.
  • Verfranzen - sich verirren, siehe oben, Franzen.
  • Vorseil - Zum Schutz des Segelflugzeug ummantelter Teil des Winden-Schleppseils zwischen Sollbruchstelle und Flugzeug.

Whiskey

  • Welle - Eigentlich Leewelle. Die Welle entsteht im Gebirge bei höheren Windgeschwindigkeiten. Dabei wird der auftreffende Wind am Berg nach oben abgelenkt, welcher sich wellenartig verstärken kann. Merkmal einer Welle sind Lenticularis-Wolken (Lentis), die sich in einer linsenförmigen Form zeigen.
  • Wendemoment - nicht primär gesteuerte Bewegung des Flugzeugs um die Hochachse, das negative Wendemoment ist ein Nebeneffekt der Bedienung des Querruders.
  • Wochenend-Landung - pro Aufsetzen und wieder Abfedern wird von Montag an ein Wochentag weiter gezählt, ab 6 "Dotzern" hat man eine Wochenend-Landung. Ebenso gibt es Dienstags-, Mittwochs-Landungen usw.
  • Wolkenbasis - Höhe der Unterkante der Wolken. Diese ist abhängig vom Taupunkt und der herrschenden Temperatur (also dem Spread) und kann einfach errechnet werden.

X-Ray

  • X - Kürzel meist für Experimental

Yankee

  • Y-Tours - Scherzname für die Flugbereitschaft der Bundeswehr, oft auch Y-Reisen genannt: Wir buchen, sie fluchen! (Scherz bei Flügen in den Auslandseinsatz)

Zulu

  • Zelle - alle tragenden Teile des Flugzeugs.
  • Zweipunkt-Landung - Aufsetzen bei der Landung mit dem Hauptfahrwerk zuerst, auch Radlandung genannt.

Siehe auch: NATO-Alphabet