Marc Forster

Marc Forster (* 1969 in Ulm) ist ein schweizerisch-deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor.

Forster wurde als Sohn eines Schweizer Arztes und einer deutschen Architektin geboren und wuchs im Wintersportort Davos im Kanton Graubünden auf. Erst als er zwölf Jahre alt, durfte er zum ersten Mal ins Kino. Vom Film Apocalypse Now von Francis Ford Coppola war er dann allerdings derart begeistert, dass er von da an Regisseur als Berufswunsch angab.

Jugend

Dank des wirtschaftlichen Erfolges seines Vaters, Rolf Forster, lebt seine Familie anfangs der 70er-Jahre im Luxus. Wie sein älterer Bruder Peter besucht Marc während 6 Jahren das renommierte Institut Montana Zugerberg um die Matura zu erlangen. Obwohl sich seine Mitschüler darüber lustig machen und ihm das nicht zutrauen, erwähnt er immer wieder seinen Traum Filmregisseur zu werden. Während er auf dem Zugerberg von einer Filmschule in New York City träumt, bahnt sich bei seiner Familie in Davos eine finanzielle Katastrophe an. Sein Vater verkauft sein Pharmaunternehmen und investiert in Risikogeschäfte. In kurzer Zeit verliert die Unternehmerfamilie ihr gesamtes Vermögen.

New York und Los Angeles

Aber Marc Forster lässt sich nicht von seinem Weg abbringen und überzeugt reiche Freunde der Familie, dass sein Studium eine gute Investition sein werde. Nach dem Gymnasium fliegt er 1990 nach New York, wo er an der bekannten Filmschule der New York University studiert. Mit einem Mini-Budget von $10.000 dreht er 1995 den experimentellen Film Loungers. Mit diesem gewinnt er beim Slamdance Festival den Publikumspreis. Marc teilt sich mit einer Schweizerin, und Ratten, in einem New Yorker Armenviertel eine Kellerwohnung. Er schreibt Drehbücher und bemüht sich um Aufträge, doch niemand will seine Konzepte. Er verschuldet sich und kann seinen Lebensunterhalt und die Miete kaum noch bezahlen. Trotzdem lehnt er unter anderem ein $500.000 Angebot für einen Disney-Film ab, weil das Drehbuch nicht seinen Vorstellungen entspricht, und er sich keinen schlechten Namen machen will. Er macht kleinere Projekte und wartet lieber weitere Jahre auf seinen Durchbruch. Er hat mehr Angst davor seinen Traum nicht zu verwirklichen, als nichts zu essen zu haben.

Währendessen wird seine Familie in der Schweiz von weiteren Schicksalschlägen getroffen: Der Vater erkrankt an Krebs. Nach jahrelanger Krankheit begeht einer seiner Brüder, Wolfgang-Ulrich Forster, mit 34 Jahren Selbstmord. Marc fliegt zur Beerdigung in die Schweiz. Kurz zuvor hatte er einen Dokumentarfilm über Selbstmord gedreht. Nur Wochen später stirbt sein Vater. Wieder fliegt Marc zurück in die Schweiz. Während er die Schicksalsschläge verarbeitet, befasst er sich zu dieser Zeit sehr mit dem Tod, was sich später auch in seinen Filmen zeigen soll.

Im Jahr 2000 gelingt Forster, der mittlerweile nach Los Angeles gezogen ist, endlich der Durchbruch. Mit einer Amateurkamera, $100.000 und Schauspielern und Technikern, die ohne Lohn arbeiten, dreht er das Psychodrama Everything Put Together. Es ist sein erster Kinofilm, und er wird für den Jurypreis des Sundance Film Festival nominiert. Dies öffnet ihm Türen, die vorher verschlossen waren. Er erhält einen Agent, der die Autoren von Monster's Ball überzeugt, Forster das Drehbuch, welches lange als unverfilmbar galt, zu schicken und ihn als Regisseur zu verpflichten. Das Drama über die Todesstrafe wird 2001 zum Grosserfolg. Hauptdarstellerin Halle Berry gewinnt einen Oscar. Forster erhält von nun an die Gelegenheit mit den renommiertesten Schauspielern in Hollywood zu drehen.

Neue Filme

Sein neuester Film, Wenn Träume fliegen lernen mit Johnny Depp und Kate Winslet in den Hauptrollen, war für fünf Golden Globes nominiert und erhielt sieben Oscar-Nominierungen, darunter "Bester Film" und "Bester Hauptdarsteller". Im Laufe des Jahres 2005 erscheint der Psychothriller Stay mit Ewan McGregor und Naomi Watts.

Bemerkungen

• Seit 2005 ist Forster Mitglied der Oscar-verleihenden Academy of Motion Picture Arts and Sciences.
• Er besucht regelmässig, meistens zur Weihnachtszeit, seine Familie in Davos und Klosters.

Filmographie

• 1995 - Loungers
• 2001 - Everything Put Together
• 2001 - Monster's Ball (2001)
• 2004 - Wenn Träume fliegen lernen (Finding Neverland)
• Zukunftsprojekte
  • 2005 - Stay (in Post-Produktion)
  • 2006 - Stranger Than Fiction (in Produktion)

Weblinks

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