Stiftung Marktwirtschaft
Die Stiftung Marktwirtschaft ist eine sich als unabhängig bezeichnende Vereinigung, der vorrangig Wirtschaftswissenschaftler angehören. Die Stiftung bezeichnet sich selbst als marktwirtschaftlicher Think Tank. Sie gehört zum Stockholm Network. Der wissenschaftliche Beirat der Stiftung ist auch bekannt unter dem Namen Kronberger Kreis. Hier werden den Stiftungszielen entsprechende Konzepte zu Freiheit und Wohlstand entworfen.
Die Stiftung wurde 1982 unter dem Namen Frankfurter Institut gegründet. Seit 2001 hat sie ihren Sitz in Berlin. Sie hat sich die Unabhängigkeit von Politik und Wirtschaft zum Ziel gemacht, um aus ihrer Sicht objektive Empfehlungen geben zu können. Nach eigenen Angaben finanziert sich die Stiftung durch den Verkauf von Publikationen sowie durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Dem Vorstand der Stiftung gehören Bernd Raffelhüschen und der ehemalige Leiter des Bundestagsbüros von Friedrich Merz, Michael Eilfort, an. Michael Eilfort und zwei seiner Beiräte sind auch als „Botschafter“ der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft tätig, die von den Arbeitgeberverbänden der deutschen Metall- und Elektroindustrie finanziert wird, aber nicht mit der Stiftung Marktwirtschaft verbunden ist. Bernd Raffelhüschen arbeitet ebenfalls mit dieser Initiative zusammen. Der ehemalige Referent für Wirtschaft und Finanzen der Unionsfraktion im Bundestag, Hermann Ottmar Gauß, ist bei der Stiftung Ansprechpartner für die Kommission „Steuergesetzbuch“.
Im Juli 2005 legte die Stiftung ein Steuerkonzept vor, in dem unter anderem der Ersatz der Gewerbesteuer und eine steuerliche Gleichstellung von Wirtschaftsunternehmen und Einzelpersonen im Rahmen einer einheitlichen Unternehmensteuer gefordert wird. An der Kommission Steuergesetzbuch unter Leitung des Kölner Steuerrechtsprofessors Joachim Lang, die unter dem Dach der Stiftung das Steuerkonzept erarbeitete, waren 70 Experten aus Wissenschaft, Recht, Unternehmen, den Kommunen und Vertretern von im Bundestag vertretenen Parteien beteiligt (darunter Friedrich Merz von der CDU, der rheinland-pfälzer Finanzminister Gernot Mittler von der SPD, Hermann Otto Solms von der FDP, der bayrische Finanzminister Kurt Faltlhauser von der CSU und der Weseler Stadtkämmerer Manfred Busch von den Grünen). Das vorgelegte Konzept wurde über ein Jahr lang ausgearbeitet. Union und FDP wollen sich am Steuerkonzept der Stiftung orientieren.