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Seminar

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Ein Seminar ist eine Lern- und Lehrveranstaltung, die dazu dient, Wissen in kleinen Gruppen interaktiv zu erwerben oder zu vertiefen. Seminare werden von einem Seminarleiter bzw. Trainer durchgeführt.

Geschichte

Der Begriff Seminar lässt sich auf den lateinischen Ausdruck seminare (Deutsch: säen) oder seminarium (Baumschule, Pflanzschule) aus dem 17. Jahrhundert zurückführen. Diese Art der Lehrveranstaltung wurde zu Beginn des Idealismus im 18./19. Jahrhundert wieder eingeführt. Wie in der mittelalterlichen Universitas wurden dabei die Studierenden grundsätzlich als gleichberechtigte Teilnehmer in der wissenschaftlichen Arbeit angesehen.

An der Hochschule

Seminare an Hochschulen dienen der Vertiefung und Anwendung des in einer Vorlesung erworbenen Wissens. Sie können zu beliebigen Themen des Fachgebiets angeboten werden. Im Gegensatz zur Vorlesung zeichnen sie sich durch größere Interaktivität von Leiter und Seminarteilnehmern aus. Dazu soll in kleinen übersichtlichen Gruppen gearbeitet werden (etwa fünf bis zwanzig Teilnehmer), mit Übungen, Diskussionen und Vorträgen der Studierenden (Lernen durch Lehren). Die Wissenschaft, die effizientes Lehren in Seminaren erforscht und lehrt heißt Hochschuldidaktik.

Dem Anspruch, in einer kleinen Gruppe intensiv zu arbeiten, stehen in der Realität einiger Fachrichtungen an einigen deutschen Universitäten häufig Teilnehmerzahlen von 40 bis zu 100 Studierenden entgegen. Dort sind Seminare oft „von Studenten gehaltene Vorlesungen mit nicht ganz so vielen Zuhörern“.

Bisweilen wird zwischen Proseminaren für Anfänger im Grundstudium und Mittel- und Hauptseminaren für Studierende im Hauptstudium unterschieden. Oberseminare werden als Spezialseminare nach dem Hauptseminar angesiedelt. Gelegentlich wird ein solches Oberseminar für Examenskandidaten auch Privatissimum oder Examenscolloquium genannt. Seminare werden in der Regel von Professoren und anderen Dozenten, nur selten und nur in bestimmten Fächern auch von Studenten höheren Semesters geleitet. Am Ende eines Seminars kann eine Seminararbeit zu erstellen sein.

In der Erwachsenenbildung

Seminare im Rahmen der Erwachsenenbildung, der betrieblichen Fortbildung, der Volkshochschule oder als Veranstaltungen weiterer Bildungsträger oder auch der Jugendbildung sind interaktive Lernveranstaltungen mit Werkstatt-Charakter. Moderne Methodik und Didaktik bestimmen die Arbeit in Lerngruppen (Soziales Lernen). Der Seminarleiter gestaltet ein Lernklima, in dem die Lernenden möglichst optimale Bedingungen für eigenverantwortliches Lernen finden. Meist ist dieses Lernen erfahrungsorientiert (Handlungsorientierter Unterricht).

Literatur

  • Elaine Biech: Kurse und Seminare erfolgreich durchführen für Dummies. Wiley-VCH, Weinheim 2008, ISBN 978-3-527-70428-6.